Volle Kontrolle – Marktübersicht Monitoring- und Betriebsführungssysteme

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Monitoring wird für Betreiber zunehmend selbstverständlich und die Aufgaben für die Systeme werden immer komplexer. Für kleine und mittlere Anlagen ist der Eigenverbrauch ein starker Antrieb, weil hier Erzeugungs- und Verbrauchsdaten für das Energiemanagement benötigt werden. Große Anlagen müssen zum Teil anspruchsvolle netztechnische Anforderungen erfüllen. Die Funktionen der Systeme reichen daher heute von der einfachen Ertragsanzeige über Energiemanagement-Funktionen in Haus- und Mikronetzen bis hin zur Integration von komplexen SCADA-Systemen mit Asset-Management-Software für internationale Solarpark-Portfolios. Bei vielen Produkten in unserer Marktübersicht muss man daher auch von Betriebsführungssystemen sprechen, die weit mehr als nur Monitoring können.

pv magazine erstellt diese Marktübersicht seit etlichen Jahren. Die Übersicht dieses Jahr wurde deutlich erweitert und umstrukturiert, um den Entwicklungen in der Branche und den Unterschieden der Systeme für große und kleine Anlagen gerecht zu werden.

An unserer diesjährigen Übersicht der „Monitoring- und Betriebsführungssysteme“ haben sich 31 Anbieter beteiligt. Sie machten detaillierte Angaben zu mehr als 71 unterschiedlichen Produkten. 17 davon kamen erst im vergangenen beziehungsweise diesem Jahr auf den Markt.

Vollständige Marktübersicht Monitoringsysteme

Alle Herstellerangaben unserer Monitoring-Übersicht können Sie frei in unserer Online-Produktdatenbank einsehen unter: https://www.pv-magazine.de/marktuebersichten/monitoringsysteme/

Im Printmagazin finden Sie eine reduzierte Überblickstabelle über vier Seiten.

Abonnenten mit Zugang zum Online Heftarchiv können sich die Übersicht für einfachere Vergleiche auch als Excel-Tabelle herunterladen: https://www.pv-magazine.de/archiv/volle-kontrolle/

Ebenfalls in der aktuellen Ausgabe:

Ortskundiger Techniker vs. künstliche Intelligenz
Einige Hersteller haben damit begonnen, selbstlernende Algorithmen und künstliche Intelligenz in ihre Monitoringsysteme zu bringen. Damit wollen sie die Personalkosten von O&M-Dienstleistern senken. Noch hat der Mensch zwar bei vielen Prozessen die Oberhand, aber die künstliche Intelligenz ist auf dem Vormarsch.

Aufgrund der Vielfalt der Lösungen haben wir unsere Abfrage in diesem Jahr in einen Hardware- und einen Software-Teil gegliedert. Etwa die Hälfte der Anbieter in unserer Übersicht machen Angaben zu separaten Software-Plattformen, die ihre Daten aus der Hardware oder Software von Drittanbietern importieren können. Fünf Unternehmen geben Auskunft zu reinen Hardware-Produkten. Bei den restlichen gelisteten Produkten handelt es sich um eine Kombination aus Hardware und Software-Plattform – beides oft auch mit den Angeboten anderer Anbieter kompatibel.

Welche Funktionen ein Monitoring- und Betriebsführungssystem erfüllen muss, hängt nicht zuletzt von der Größe der zu überwachenden Anlage ab. In unserer Übersicht haben 43 der 71 Systeme einen relativ breiten Fokus, zum Beispiel vom Wohnhaus bis zum Großgewerbe oder vom kleineren Gewerbe bis in den Multimegawattbereich. 16 Systeme sind den Angaben zufolge speziell für Wohnhaus und Kleingewerbe gedacht, sechs speziell für das Industrial & Utility-Segment.

Preismodelle sehr unterschiedlich

Im wachsenden Monitoringmarkt mit steigender Vielfalt stehen die Anbieter zum Teil unter hohem Preisdruck. Dies auch wegen eines starken Wettbewerbs durch Wechselrichterhersteller, die Monitoring-Hardware standardmäßig in ihre Geräte integrieren und die zugehörige Software-Plattform umsonst oben drauflegen. Für unsere Übersicht haben wir die Hersteller natürlich auch nach dem Preis gefragt. Leider sind die Preismodelle der Anbieter ähnlich vielfältig wie die technischen Unterschiede der Systeme und nur schwer zu vergleichen. Da der Preis oft vom Anwendungsfall abhängt, konnten die Anbieter in unserer Übersicht für jedes Produkt Preisspannen angeben. Dabei haben wir einmalige Anschaffungskosten und monatliche Kosten unterschieden. Lizenzmodelle für Premium-Funktionen haben wir ebenfalls abgefragt.

Im Hardware-Teil der Abfrage haben 14 Hersteller Preisangaben zu insgesamt 36 Produkten gemacht. Die Anschaffungskosten für ein System reichen demnach von 100 Euro für eine Kleinanlage bis 50.000 Euro für Anlagenleistungen im hohen Megawattbereich. Für die Nutzung der Software-Plattform machten elf der 31 Anbieter Preisangaben. Manche sind komplett gratis, andere erheben monatliche Gebühren zwischen drei und 70 Eurocent pro Kilowattpeak Anlagenleistung. Einige lassen sich auch die einmalige Einrichtung des Software-Systems bezahlen.

Übersicht behalten und Prozesse automatisieren

Je mehr Megawatt eine einzelne Person gleichzeitig im Auge behalten kann, desto besser. Um die nötige Manpower so gering wie möglich zu halten, gibt es im Wesentlichen zwei Stellschrauben: Erstens, eine möglichst detaillierte und zugleich übersichtliche Darstellung der Daten. Und zweitens, eine möglichst weitreichende Automatisierung der Fehlererkennung und Problembehandlung.

Damit Betreiber im Datendschungel nicht die Übersicht verlieren, ist es manchmal wichtig, verschiedene Datenlogger und Wechselrichter auch anlagenübergreifend vergleichen zu können. 35 der 71 Systeme haben diese Funktion. Auch selbstdefinierbare Anzeigen und Diagramme helfen den Überblick zu behalten. Mehr als die Hälfte der Anbieter von Software-Plattformen bieten diese Funktion an, etwas weniger haben auch ein selbst konfigurierbares Dashboard. Dass die Anzeige der Daten auf einem technischem Stringplan beziehungsweise einem digitalen Zwilling basiert, geben 14 der 31 Unternehmen an.

Bei der zweiten Stellschraube, der Automatisierung, geht es darum, Fehler nicht nur zu erkennen, sondern sie auch automatisch zu klassifizieren, interpretieren und analysieren. Dabei hilft es, wenn Betreiber Fehlermeldungen und ihre Grenzwerte selbst konfigurieren können. Manche Anbieter arbeiten hier auch mit selbstlernenden Algorithmen. Welcher Weg der Beste ist, darüber gibt es unter Experten unterschiedliche Meinungen, die sie im Artikel „Ortskundiger Techniker vs. künstliche Intelligenz“ auf Seite 74 in der Novemberausgabe von pv magazine Deutschland finden.

Daten sinnvoll zusammenführen können

O&M-Dienstleister, die größere Portfolios managen müssen, haben es oft mit Monitoring-Systemen unterschiedlicher Hersteller zu tun. Enovos ist derzeit beispielsweise für die technische Betriebsführung von Solaranlagen mit insgesamt etwa 1.000 Megawatt verantwortlich. Der Betriebsführer übernimmt in der Regel Anlagen mit vorhandenem Monitoring. So kommen bei Enovos mittlerweile acht verschiedene Monitoring-Systeme zum Einsatz. „Damit halten wir unsere Techniker intellektuell beweglich“, scherzt Richard Rath von Enovos, der uns bei der Erstellung der Übersicht unterstützt hat.

Die technische Betriebsführung von Solaranlagen könne sehr aufwendig, arbeitsintensiv und kostenträchtig sein, sagt Rath. Er wünscht sich daher genau wie andere Betriebsführer, dass sich Daten aus den unterschiedlichsten Quellen so leicht wie möglich sinnvoll zusammenzuführen lassen. Die Herausforderungen können schon bei der Gerätekommunikation beginnen. In der Übersicht haben wir auch vorhandene Schnittstellen und unterstütze Kommunikationsprotokolle detailliert abgefragt. Mit welchen Hard- und Softwareanbietern sind die Systeme kompatibel? Welche Datenintervalle werden wie exportiert und verschlüsselt? Ist eine Fernwartung möglich und wie wird das System nach außen geschützt?

Zu diesen und weiteren Fragen haben wir ausführliche Antworten der Unternehmen bekommen, denen wir herzlich für ihre Teilnahme danken.

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