PV Info Link: Jinko Solar und Tongwei größte Modul- und Zelllieferanten im ersten Halbjahr

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Nach dem Marktanalyse-Unternehmen PV Info Link führt Jinko Solar die Liste der weltweit führenden Modullieferanten an. Mit 4,8 Gigawatt im ersten Halbjahr liegt der chinesische Photovoltaik-Hersteller vor den heimischen Konkurrenten JA Solar und Longi Solar. Durch die rapide Ausweitung seiner monokristallinen Produktionskapazitäten sei Longi Solar in der ersten Jahreshälfte der Sprung von Platz sieben auf Platz drei geglückt, heißt es weiter. Es sei zudem führend im chinesischen Markt, wo es mehr Module absetzte als GCL und Jinko Solar, die auf den Plätzen folgen.

Insgesamt geht PV Info Link von einer Nachfrage von 45 Gigawatt im ersten Halbjahr aus. Zugleich werde nach dem Politikwechsel von Ende Mai der chinesische Photovoltaik-Markt um 20 Gigawatt weniger wachsen, als ursprünglich erwartet.

Bei den Zellherstellern liegen die chinesischen Unternehmen Tongwei und Aiko auf den ersten beiden Plätzen. Aiko hatte im vergangenen Jahr mehrere Gigawatt Produktionskapazitäten aufgebaut und auch Tongwei nehme derzeit große Expansionen vor. Daher sei davon auszugehen, dass die beiden Hersteller auch künftig an der Spitze bei den Zelllieferungen liegen würden. Taiwans Zellhersteller produzierten daher nicht mehr mit der vollen Kapazität in diesem Jahr. Nur Motech schafft es unter die Top fünf. In dem Land arbeiten derzeit NSP, Gintech und Solartech an einem Zusammenschluss, womit das neue Gemeinschaftsunternehmen ein künftiger Anwärter auf einen Platz unter den besten Fünf sein dürfte, wie PV Info Link erwartet.

Mit Blick auf die weltweite Entwicklung der Nachfrage gehen die Analysten davon aus, dass die Nachfrage in Indien infolge der 25-prozentigen Schutzzölle sinken dürfte. Die Entwicklung des europäischen Photovoltaik-Marktes sei im Vorfeld der Entscheidung über eine Verlängerung des Mindestimportpreises bis zum 3. September noch unklar. Die Handelsstreitigkeiten beeinträchtigten sowohl die globale als auch die US-Solarindustrie, heißt es weiter. PV Info Link reduzierte angesichts dieser negativen Faktoren auch seine Prognose für den Weltmarkt und geht in diesem Jahr von einer Photovoltaik-Nachfrage von 83 Gigawatt aus.

Nach der Analyse wächst auch die Konzentration des Marktes. PV Info Link erwartet, dass die Top-10-Hersteller etwa 67 Prozent der Gesamtnachfrage abdecken werden. 2017 lag ihr Weltmarktanteil noch bei 55 Prozent. Aufgrund der besseren Kosteneffizienz würden monokristalline Solarmodule immer beliebter und würden immer häufiger innerhalb und außerhalb Chinas verbaut. In der nächsten Phase des chinesischen Top-Runner-Programms ist davon auszugehen, dass p- und n-type Monoprodukte mehr als 85 Prozent der verfügbaren Kapazitäten von fünf Gigawatt ausmachen werden.

Zusammen mit dem Preisverfall für monokristalline Solarzellen und -modele wird erwartet, dass sie rund 47 Prozent der Gesamtnachfrage in diesem Jahr abdecken werden. 2017 war es nur 28 Prozent. In den kommenden Jahren geht PV Info Link von einem Anstieg des Anteils auf 60 Prozent aus. Zwischen dem dritten Quartal 2018 und dem zweiten Quartal 2019 gehen die Analysten von einer allgemein niedrigen Nachfrage auf dem gesamten Photovoltaik-Markt aus.  (Vincent Shaw)

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