Das Land Baden-Württemberg hat das Projekt „SyNEA“ ins Leben gerufen. Die Abkürzung steht für „Synchronisation von Netz und Erneuerbaren Ausbauten“ und soll Projektierer von Photovoltaik- und Windkraftanlagen mit Netzbetreibern zusammenbringen, wie das Landesumweltministerium am Freitag mitteilte. Hintergrund sei der „erfolgreiche Hochlauf der Wind- und Solarenergie im Südwesten“, der allerdings zunehmend auf physikalische und infrastrukturelle Grenzen stoße. Netzverknüpfungspunkte für die Erneuerbaren-Anlagen seien knapp und stark reguliert. Das Ziel des Projektes sei es, deren Planung, Errichtung und Nutzung effizienter und kooperativer zu gestalten.
Mit „SyNEA“ soll eine bessere Abstimmung zwischen dem Bau neuer Wind- und Solarparks sowie dem dringend erforderlichen Ausbau der Stromnetze geschaffen werden. „Wir werden den Ausbau der erneuerbaren Energien noch besser mit dem ohnehin dringend erforderlichen Ausbau der Netze verzahnen. Neue Wind- und Solarparks sollen günstigen Strom unmittelbar einspeisen können“, erklärte Thekla Walker, Ministerin für Umwelt in Baden-Württemberg.
So sollen Projektierer von Photovoltaik- und Windkraftanlagen künftig in die Lage versetzt werden, Einspeiseumspannwerke eigenverantwortlich zu planen, zu errichten und zu betreiben. Das bedeutet einen Kompetenz- und Verantwortungszuwachs, der zugleich die Netzbetreiber entlastet und den Ausbau erneuerbarer Energien beschleunigt, wie das Ministerium betonte.
Die zentralen Herausforderungen lägen vor allem im Anschluss der Wind- und Photovoltaik-Projekte zwischen 10 und 15 Megawatt an das 110-Kilovolt Netz. Geeignete Standorte mit entsprechenden Netzverknüpfungspunkten sind demnach knapp und teilweise schwer zu erschließen. Daher sollten die Netzverknüpfungspunkte systematisch für beide Technologien nutzbar gemacht werden. Diese sogenannte „Überbauung“ der Anschlusspunkte ermögliche eine effizientere Nutzung vorhandener Infrastruktur und minimiere zusätzlichen Flächenbedarf.
„Die Kommunikation zwischen Projektierern und Netzbetreibern muss gestärkt werden,“ ergänzte Jürgen Scheurer, Geschäftsführer der Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg. „Nur mit einem konstruktiven Dialogprozess können die Probleme benannt werden und über die regulierten Schnittstellen hinaus gemeinsame Lösungen gefunden werden,“ so Scheurer weiter. Auch der Verband für Energie- und Wasserwirtschaft Baden-Württemberg e.V. (VfEW) ist Partner in diesem Projekt.
„SyNEA“ baut dabei auf die Arbeit einer Task Force zur Beschleunigung des Ausbaus der erneuerbaren Energien auf. Dort seien die Themen Netzanschluss von Erneuerbaren-Anlagen und Ausbau der Netzinfrastruktur bereits in den Fokus gerückt worden. Die zentralen Akteure verständigten sich dabei auch auf grundlegende Maßnahmen, um die Prozesse des Netzanschlusses sowie den Ausbau der Netzinfrastruktur zu beschleunigen. Diese sind in dem Memorandum of Understanding zur Netzintegration erneuerbarer Energien in Baden-Württemberg und der Erklärung zur Unterstützung des Ausbaus der Stromverteilnetze in Baden-Württemberg festgehalten.
Das Landesumweltministerium wird das auf drei Jahre angelegte Projekt mit 508.000 Euro fördern und teilfinanzieren.
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Nette Idee. Klingt aber nach Symptombehandlung und geht mir nicht an die Ursache: Stromnetze (eigentlich alle Energienetze) sind natürliche Monopole. Warum sind die nicht grundsätzlich vergesellschaftet und gehören genau einem Eigentümer – nämlich der Allgemeinheit. Eine einheitliche Deutschland-Energienetze-Agentur könnte dann als gemeinwohlorientierte Unternehmung direkt das Thema der Energiespeicherung mit erledigen, damit das immer und überall nicht nur netzdienlich passiert, sondern auch noch so intelligent, dass – wo möglich – anfallende Abwärme mitgenutzt werden kann.
„Mit „SyNEA“ soll eine bessere Abstimmung zwischen dem Bau neuer Wind- und Solarparks sowie dem dringend erforderlichen Ausbau der Stromnetze geschaffen werden.“
So ein Projekt hätte ich mir in NRW vorstellen können, da werden ja auch WKA gebaut, aber in BW wird es ja schon schwer werden einen WKA Planer zu finden 😉 der neben einer PV Anlage bauen will.
„Die zentralen Herausforderungen lägen vor allem im Anschluss der Wind- und Photovoltaik-Projekte zwischen 10 und 15 Megawatt an das 110-Kilovolt Netz.“
Windparks mit 10-15 MW, das sind ja nur 2-3 Anlagen. In BW sind doch auch die PV Anlagen in den Tälern und die Windparks in den Bergen.
Gute Idee an dem Thema zu arbeiten, aber ich denke in BW liegt das Problem an anderer Stelle. Da muss erst mal der Windkraftausbau überhaupt in Gang kommen. Immer wenn ich über den Schwarzwald fahre, denk ich mir viel Wind und Landschaft aber keine Windräder. In RPL im Hunsrück sieht das anders aus.
SG