Die Marke von einer Million im Marktstammdatenregister verzeichneten Stecker-Solar-Geräten dürfte noch im Juni bei der Bundesnetzagentur erreicht werden. Davon geht der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) auf Grundlage der Behördendaten aus. Die Millionengrenze sei faktisch bereits überschritten, da viele Anmeldungen nach den Erfahrungswerten erst mit zeitlichem Verzug bei der Bundesnetzagentur eingehen. Aktuell (Stand 11. Juni) sind 975.582 Stecker-Solar-Geräte mit einer Brutto-Gesamtleistung von 909,391 Megawatt im Marktstammdatenregister registriert.
Allein in den ersten vier Monaten des Jahres 2025 wurden rund 135.000 neue Balkonkraftwerke installiert – das entspricht einem Zuwachs von 36 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, teilt der Verband mit. Die neu installierte Bruttonennleistung stieg dabei mit 156 Megawatt sogar um rund 75 Prozent
Einer Bevölkerungsumfrage im Auftrag des BSW-Solar zufolge planen acht Prozent der Befragten in diesem Jahr die Anschaffung einer Photovoltaik-Balkonanlage. Weitere neun Prozent ziehen den Kauf zu einem späteren Zeitpunkt in Erwägung. 2.043 Personen wurden in der repräsentativen Umfrage befragt, teilt der BSW-Solar auf pv magazine-Nachfrage mit. „Nachdem Solardächer in Eigenheimsiedlungen längst Standard sind, wird der Solarboom auf Balkonien nun zunehmend auch das Bild der Innenstädte prägen. Immer breitere Bevölkerungsschichten profitieren von der solaren Energiewende“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar.
Stecker-Solar-Geräte bieten dem Verband zufolge vor allem Mietern und Wohnungseigentümern in Mehrfamilienhäusern eine einfache Möglichkeit, einen Teil ihres Stromverbrauchs selbst zu decken und so die Stromkosten spürbar zu senken. In der Regel rechne sich die Investition bereits nach wenigen Jahren. Die Bundesregierung hatte in den letzten Jahren die Nutzung dieser kleinen Photovoltaik-Anlagen deutlich vereinfacht, unter anderem mittels einer Erlaubnispflicht durch Vermieter und Wohnungseigentümer. Zudem ist die Anmeldung der Stecker-Solar-Geräte im Marktstammdatenregister deutlich vereinfacht worden.
Stecker-Solar-Geräte unterscheiden sich von klassischen Photovoltaik-Anlagen vor allem durch ihre begrenzte Leistung: Sowohl die Solarmodule als auch der Wechselrichter sind so ausgelegt, dass die geringe AC-Leistung die vorhandene Elektroinstallation sowie Betreiber praktisch nicht gefährdet, wie der Bundesverband mitteilt. Nach dem aktuellen VDE-Normenentwurf darf die installierte Leistung eines Steckergeräts maximal 2000 Watt betragen. Die Anschlussleistung darf 800 Watt Wechselstromleistung nicht überschreiten.
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Kein Hinweis auf Bestrebungen, dass Schukostecker nicht mehr erlaubt sein sollen?
Das hätte zur Konsequenz, dass teure Elektriker erforderlich sind und das würde vermutlich zum Einbruch führen.
https://balkon.solar/news/2025/06/09/versucht-der-vde-durch-die-hintertuer-die-neue-balkonsolar-norm-zu-unterlaufen-bitte-helft-uns/
Wenn die Gesetze zu dümmlich werden, dann einfach ignorieren und lieber die unwahrscheinlichen Konsequenzen tragen. Falle nur noch Wieland verfügbar sein sollte, Kabel abschneiden und einen vernünftigen Schukostecker einbinden. VDE mit aller Käuflichkeit in die Wüste schicken und noch einen schönen Tag wünschen.
ob das Ignorieren von Gesetzen und Vorschriften von Ihrer Gebäudeversicherung auch so locker gesehen wird, ist fraglich.Viel Glück
@Götzmann: ich akzeptiere auch nicht solche Vorschriften und Normen, wo mit monetären Stimmvorteilen an Fakten herum argumentiert wird und wenn es nicht hilft – wird im internationalen Gremium geeignet gearbeitet. Genau dies ist zu beachten und nicht einfach hinzunehmen.
Ick freu mir auf die Stromrente. Wenn Mitte Juli 2027 Mittags die Megawattstunde mit minus 51 Billionen Euro taxiert wird , dann schließe ich meine Zoe an , und verdiene dank dynamischen Stromtarif in ein paar Minuten Millionen.
E wie Einfach reich werden…
Geld beruhigt nicht , aber es macht immerhin glücklich 🍀. Jedenfalls in Deutschland.Noch.
Schade, dass im Artikel keinerlei Hinweise auf Speicher für Balkonsolaranlagen erfolgt sind, sondern nur Pressemitteilungen ohne wirklichen Mehrwert (weil realitätsfremd – 1 Million Stecker-PV-Anlagen waren bereits vor 3 – 4 Jahren in DE verbaut!) wiedergekaut werden.. Dort findet gerade der Boom statt. In wenigen Jahren, werden sich Stecker-PV-Anlagen hinsichtlich Ausstattung und Komplexität kaum mehr von Standard-PV-Anlagen unterscheiden.
Im Preis sind Sie aber wegen des stärkeren (Internet-) Wettbewerbs nochmals deutlich günstiger…
Vermutlich werden künftig immer mehr Komponenten aus dem Stecker-PV-Bereich im „normalen“ Residential-Bereich verwendet werden.
Interessant wäre auch eine Einschätzung darüber, wie groß der Anteil an BKW ist der beim Marktstammdatenregister gemeldet ist 😉
@Fr. Schmitz: die Aussage am Ende des Artikels über die 2000W ist nicht korrekt, sie bezieht sich auf die installierte Leistung NICHT auf die erzeugte.
UND daran wird auch gesägt ( 800+-20% )
Vielen Dank für den aufmerksamen Hinweis. Sie haben Recht und ich habe den letzten Satz im Artikel entsprechend geändert.