Die Bundesnetzagentur hat am Monat ein Verfahren zur „Allgemeinen Rahmenfestlegung Strom“ eröffnet und passend dazu ein 57-seitiges Diskussionspapier veröffentlicht. Darin enthalten sind mögliche Anpassungsoptionen bei der Bildung der Netzentgelte. Die bisher geltende Systematik passt nicht mehr zu einem von der Energiewende dominierten Energiesystem. Die Behörde muss nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofes von 2021 die Regulierung der Stromnetze unabhängig übernehmen und gerade im Bereich der Netzentgelte eigenständige Regelungen erlassen.
Mit der Rahmenfestlegung „Allgemeine Netzentgeltsystematik“ – abgekürzt „AgNes“ – werden die bislang in den Paragrafen 12 bis 20 StromNEV dargelegten Grundsätze der Netzentgeltsystematik Strom neu geregelt. Ein zentrales Ziel von „AgNeS“ sei, das bestehende System der Netzentgelte Strom in Deutschland zukunftsfähig an die Erfordernisse der Energiewende anzupassen. „Angesichts des ambitionierten Ausbaus erneuerbarer Energien, der zunehmenden Dezentralisierung der Stromerzeugung und des steigenden Bedarfs an Flexibilität im Netz steht das aktuelle Entgeltsystem vor erheblichen Herausforderungen“, so die Bundesnetzagentur.
Eine Option, die Finanzierungsbasis zu verbreitern ist, auch Einspeiser künftig an den Netzkosten zu beteiligen. Ein solcher Beitrag könne entweder über einspeiseabhängige Entgelte oder über ein Grundnetzentgelt erhoben werden, das auch Einspeiser zahlen müssen. Bislang müssen in Deutschland Netzeinspeiser keine Netzentgelte entrichten, sondern diese werden ausschließlich von den letztverbrauchenden Netzkunden gezahlt. Der Ausbau der Netze wird jedoch hauptsächlich durch den Zubau von Erneuerbaren-Anlagen notwendig. Auch in anderen europäischen Ländern würden Einspeiser daher bereits an den Netzkosten beteiligt.
Ein anderer Weg wäre die Einführung neuer Entgeltkomponenten, etwa eines Grund- oder Kapazitätspreises. Derzeit seien oberhalb der Niederspannung alle Netzentgeltkomponenten rein entnahmeabhängig. Der Verbrauch werde mit Entgelten belastet, obwohl er nicht der wesentliche Kostentreiber sei, so die Bundesnetzagentur in ihrem Diskussionspapier. Der Vorschlag: ein zusätzlicher pauschaler Grundpreis könnte die Kosten sachgerechter reflektieren. Bei Prosumern in der Niederspannung könnte zudem eine Stärkung der schon vorhandenen Grundpreiskomponente eine adäquate Beteiligung an den Netzkosten gewährleisten.
Da die Netzanschlusskapazität bei der Dimensionierung des Netzes eine wesentliche Rolle spielt und die Kosten in die Höhe treibt, könnte auch eine direkte Bepreisung der bestellten Netzanschlusskapazität sachgerecht sein. Ob dem so ist, ist eine der Fragen der Bundesnetzagentur, die sie in dem Diskussionspapier formuliert. Eine weitere Option wären aus Sicht der Behörde dynamische Netzentgelte. Die Auslastung der Netze würde so in ein zeitlich differenziertes Preissignal umgesetzt. Vorläufer dafür seien die zeitvariablen Netzentgelte, allerdings würden die Tarifstufen mit großem Vorlauf festgelegt und selten geändert. Zudem umfassten sie große Regionen. Eine konkrete Umsetzungsmöglichkeit habe die Bundesnetzagentur in ihrer Festlegung zu steuerbaren Verbrauchseinrichtungen geschaffen. Ein Netzentgelt, das sich nach dem aktuellen tatsächlichen Auslastungsgrad des Netzes bemisst, bedarf zahlreicher technischer Voraussetzungen wie einer nahezu vollständigen Digitalisierung von Netz und Netznutzern, schreibt die Behörde weiter.
Da die Bundesnetzagentur die netz- sowie systemdienliche Einbindung von Speichern sicherstellen will, hat sie die Entgelte für diese im Diskussionspapier gesondert addressiert. Erklärtes Ziel der Bundesnetzagentur ist es, die Anpassungsoptionen ergebnisoffen und im stetigen Austausch mit allen Stakeholdern zu diskutieren. „Wir müssen das System reformieren, nach dem Netzentgelte erhoben werden“, erklärte Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. „Erstens wird die Zahl der Nutzer immer kleiner, die in voller Höhe Entgelte zahlen – bei gleichzeitig steigenden Kosten. Wir haben zweitens keine ausreichend wirksamen Signale, wie und wo Anlagen kostengünstig betrieben werden können, um einen unnötig teuren Ausbau der Netze zu vermeiden. Drittens gibt es im System heute keine Anreize, die flexibles Verhalten belohnen, eher im Gegenteil.“ Dies zu ändern, sei Ziel des ergebnisoffenen Diskurses. Stellungnahmen zum Diskussionspapier können bis Ende Juni abgegeben werden.
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„Mit der Rahmenfestlegung „Allgemeine Netzentgeltsystematik“ abgekürzt „AgNes“
Agnes… 🤔 erinnert mich an eine in den 1970ern mit einer „Schwalbe“ durch die Gegend fahrende, pragmatische Krankenschwester im Ostdeutschen Ferngähnen.
Zum Schluß war alles gut 🥳
Und es hat funktioniert 😜
Ach wie SCHÖN…. und alles wird wunderbar
…. die kleinen und kreativen werden bestraft … DIE GROSSEN LÄSST MAN LAUFEN….
DEUTSCHELAND 2025 …vielen DANK
(wer SATIRE findet kann sie behalten)
Die Diskussion muss man auch in der Historie sehen. Was wurde alles unternommen um Solar schlecht zu reden oder zu machen.
Ich bin kein Stromer. Vielleicht können die sich melden, wenn ich falsch liege.
Meinen Strom den ich hier in einem Wohngbiet auf dem Dach und im Garten erzeuge, ist doch so was von dezentral wie es nur geht. Und dezentral belastet doch die Netzeam wenigsten. I
Meinen Strom bekommt mein Nachbar und bezahlt an den Energieversorger dafür 32 Cent. Ohne dass dieser einen nennensweten Aufwand hat. Ich gehe davon aus, daß ihr wie ich jedes Kilowatt kennt das eingespeist wird und was der Speicher zusätzlich leistet. Alle Daten , aber wirklich alle liegen vor. Das wissen auch die B
Netzbetreiber, die die Netze stabil halten. Die wissen genau was da grad rein kommt und steuern das entsprechend. Und… es gibt keinen selbstständigen Netzbetreiber!!! Auch die Westenergie ist neben dem Netzbetreiber auch Stromverkäufer. Alter Trick in einer Konzern Struktur. Man lagert einen Kostenblock (Netz) aus und jammert wie hoch die Kosten sind. Zwangsläufig erhöhen sich die Erträge beim Stromverkauf. Und zwangsläufig versucht man beim Netz andere an den Kosten zu beteiligen.
Genau an diesem Punkt stehen wir heute.
Und !! Ähnlich wie bei der Schiene: Mit Kosteneinsparung bei der Schiene erhöht man den Konzerngewinn. Davon wird .an eingeholt und ruft dann ganz laut um Hilfe. Auch hier stehen ein heute mit dem Stromnetz
Die Einspeiser auch am Netzentgeld zu beteiligen würde ich fair finden, sofern gleichzeitig auch Einspeisemengen nicht nur im Quartier, sondern auch in (un)mittelbarer Nähe (bis zu 2km) im Eigenverbrauch zu Verfügung stehen könnten.
Die Quartierlösung wurde doch eh nur von den Verteilnetzbetreibern akzeptiert, da man damit den Eigenbedarf im Nachbargrundstück verhindern kann und somit den eigenen Absatz sichert (ein Schelm, wer Böses dabei denkt).
„Die Einspeiser auch am Netzentgeld zu beteiligen würde ich fair finden, sofern gleichzeitig auch Einspeisemengen nicht nur im Quartier, sondern auch in (un)mittelbarer Nähe (bis zu 2km) im Eigenverbrauch zu Verfügung stehen könnten.“
Das würde:
1. der „Mach das Dach voll“ Fraktion gewaltig den Zahn ziehen.
2. dem Netzbetreiber finanzielle Einbußen bescheren, welche Dieser sich dann wieder (wahrscheinlich) vom Steuerzahler zurückholt.
3. in DE das EEG Konto massiv entlasten.
Ich halte es für den total falschen Ansatz, Einspeiser an Netzentgelten zu beteiligen. Jeder wird benachteiligt sofern er erneuerbar investiert. Kann es nicht sein. Im Gegenzug würde ich fossilbetriebene sowie Hybrid Heizer eher an Netzentgelten höher beteiligen als Heizer mit erneuerbaren Strom!!!!!!!!!!!
Flexibilität der Netzentgeltstruktur muss auch schnell taktend sein.
Volker.
Einspeiser nun im Nachhinein zu bestrafen dürfte dazu führen, dass die sich vom Netz trennen.
Das hilft dann weder dem Land noch der Umwelt.
Das hilft dann nur den großen Kraftwerken, die dann weniger Konkurrenz haben.
Ich vermute dass ist aber genau so gewollt. Schöne korrupte Band die wir da als 2. Wahl bekommen haben.
Bei wem war unsere Wirtschaftsministerin noch Mal vorher? Westnetz?
Zufälle gibt’s…
Dann aber bitte auch fair gegenüber ALLEN.
Auch Kraftwerke speisen ein.
Ein komplexes Thema, erhöht man die Grundkosten der Anschlüsse werden auch die gewünschten WP und Wallboxen teuerer. Dann wird der Ausbau verlangsamt und der Verbrauch steigt nicht wie gewünscht. Weniger Verbrauch weniger Netzentgelte weniger Einnahmen. Mehr Verbrauch und dynamische Netzentgelte wäre aus meiner begrenzten Sicht die Lösung der Wahl.
Die Idee einer kleinen Netznutzungsgebühr für Einspeiser würde auch den EE Ausbau bremsen und im Endeffekt auf die Stromkosten aufgeschlagen werden.
Die beste Möglichkeit wäre es den Stromverbrauch netzdienlich zu erhöhen und damit die Gebührenbasis zu erhöhen.
Also mehr WP (auch bei der Fernwärme) mehr Elektroautos (auch LKW) und die Industrie muss mehr Prozesse auf Strom umstellen und die Netzentgelte dynamisch.
So pauschal wird das sowieso nichts, da die Vielfalt an Anlagen und Konfigurationen viel zu hoch ist.
z.B. Ost-West Anlagen: Dieses Verhalten wäre ja sogar gewollt, aber wäre dann quasi bestraft, obwohl netzdienlich. Und es gibt viele weitere solche Beispiele.
Das läuft also wieder auf einen Rollout von Smart-Meter hinaus – und – Taddaaaa: Not in good old Germany. Aber wer weiß: Vielleicht macht die Frau ja mal eine klare und eindeutige Ansage zu dem Thema.
Und dass es irgendwann auf Tarife mit maximaler/minimaler/range in Leistung als Preisfaktor hinausläuft, das wissen wir doch schon lange. Das wäre die einzige Lösung, die das „Problem“ den Anforderungen an Gesetze entsprechend lösen könnte – und das geht eben nur mit Smart-Metern.
Am weiteren Rollout von Smart-Metern hängt so viel ab… aber ohne diese Dinger sind solche Gedankenspiele irgendwie murks. Klagen Klagen Klagen – das würde gar nichts bringen. Dann lieber einfach abschalten bei X+ Leistung. Aber ein weitere Bürokratiemonster mit Klagewelle? Wäre ziemlich dämlich.
In 5 bis 10 Jahren hat sich das Thema dank der chinesischen Innovation und Massenproduktion in Punkto Speichertechnologien sowieso erledigt.
„Das läuft also wieder auf einen Rollout von Smart-Meter hinaus – und – Taddaaaa: Not in good old Germany. … Das wäre die einzige Lösung, die das „Problem“ den Anforderungen an Gesetze entsprechend lösen könnte – und das geht eben nur mit Smart-Metern.“
Wie wäre es damit:
Abwrackprämie Autos 2009.
Unter dem Motto -> „Bares für Nicht Rares“
ich kaufe jeden Nostalgiezähler für 0,80 Cent.
Und verkaufe dann gewinnbringend beim Schrotthändler für 1 €.
Kann ich mich schnell zur Ruhe setzen. 🥳
Wir haben in den vergangenen drei Jahren mit unserem Betrieb in Ladeinfrastruktur, 200 kw und in 235 kwp PV-Leistung investiert. Die neueste 99,96 kwp-Anlage unterliegt dem Solarspitzengesetz und ist eh kaum wirtschaftlich. Statt einzuspeisen könnte man künftig wohl besser Coin Mining betreiben.
A: Einen öffentlichen Ladepark für Elektroautos
errichten. Wenn dieser öffentlich ist , gibbds
Zuschüsse vom Staat.
B: 101 Dörrautomaten kaufen , und Tomaten.
dehydrieren. Getrocknete Tomaten schmecken super.
C: Einen containerisierten Elektrolyseur von ITM
kaufen,und H2 erzeugen.
@C.M.
Ihre Kommentare sind ein Segen für dieses Forum. Herrlich.
Ein großer Teil der Netzkosten ist fix. Wenn nun Konsumenten sich vom Stromnetz lösen und überwiegend selbst erzeugten Strom verbrauchen und nur an wenigen Tagen auf das Netz zurückgreifen, sind sie Nutznießer einer Konstruktion, die von anderen vorgehalten wird. Um diese Kosten gerecht zu verteilen, werden irgendwann Pauschalen für den Netzanschluss zu entrichten sein.
Ja, so die Theorie.
In der Praxis muss so eine Regelung allerdings einigen rechtlichen Prüfungen standhalten.
Und die Pauschale würde wohl am Verfassungsgericht zerschellen.
Die durchaus witzige Situation, dass nun auch die Einspeiser von Energie für die Infrastruktur für deren Ausbauleistungen zahlen sollen, hätte sich vor 20 Jahren vllt kaum einer vorstellen können.
Hier ist dann aber der entscheidende Faktor die Netzdienlichkeit.
Wie soll man das fair für alle Szenaren gleichwertig veranschlagen?
Wenn ein großer Einspeiser sich eine großen Akku kauft. Sagen wir 100 Megawatt. Und hierrüber dann das „Netz“ so gut wie gar nicht extra belastet (sondern es sogar durch netzdienliche Ausspeisung wieder entlastet?). Was ist dann der Unterschied zwischen Einspeisung und Ausspeisung? Und wo soll man das messen, damit man es sicher in ein Gesetz verpacken kann? Extrem schwierig, vor allem wenn man die Dynamik der Technologie und deren Marktdurchdringung anschaut und dies in die nächsten Jahre weiter skaliert.
Der Gedankengang ist sicher richtig. In dieser Richtung muss etwas passieren.
Wenn wir am Ende aber wieder dabei rauskommen, dass jede EFH PV Anlage mit 5 kWp sonderbare Aufschlüsselungen in der Einkommensteuererklärung machen muss, um am Ende dann 39,41 € Steuern zu zahlen oder zurückzuerstatten – dann ist das ein Bärendienst. Weil diese „Kosten“ sind natürlich Aufwendungen mit entsprechenden Konsequenzen.
Eine pauschale Regelung würde vermutlich vom wissenschaftlichen Dienst bereits zerrissen. Keine Chance. Ein Geruch von „PKW-Maut für Ausländer“ liegt in der Luft… Die Frau mag aus der Wirtschaft kommen – ich hoffe, sie hat auch gute Rechtsberater an ihrer Seite, die sie damit nicht böse auf sie Nase fallen lassen.
Wenn man 2kWp und 100kWp Photovoltaikanlagen in eine gesetzliche Regelung wirft und mit kleinteiligen Preisgrenzen für die Messstellenkosten eine gerechte Angleichung erreichen möchte, …, scheint das Resultat wenig überraschend zu sein?
Wer hat (in den letzten 15-20 Jahren welche politischen Vorschläge gemacht und welche Konsequenzen für die Kosten für die NormalstromkundInnen waren die Folge daraus?
Wie verteilen sich die Kosten und Vergütungszahlungen in der d. Bevölkerung bzw. an Investoren ausserlandes?
Wer verdient, in welcher Höhe, an unsinnigen Regelungskosten?
Radlcaesar schrieb:
„Ein großer Teil der Netzkosten ist fix. Wenn nun Konsumenten sich vom Stromnetz lösen und überwiegend selbst erzeugten Strom verbrauchen und nur an wenigen Tagen auf das Netz zurückgreifen, sind sie Nutznießer einer Konstruktion, die von anderen vorgehalten wird.“
Wie willst du den Klaus mit seiner 4kWp-Anlage, der im Jahr nur 1000kWh bezieht, weil der Rest Solarstrom ist, von Oma Hilda mit ihrer Balkonsolaranlage unterscheiden, die aus Angst vor Kosten im Kalten und Dunkeln sitzt und Licht von der Kerze oder aus batteriebetriebenen Lichtern nutzt?
Wer ist eigentlich Nutznießer des von Balkonsolaranlagen kostenlos eingespeisten Stroms?
Wer ist eigentlich Nutznießer des nicht erforderlichen Ausbaus der Verteilnetze, weil lokale verteilte Solargeneration die Lasten abfängt (Ja, auch im Winter)? Sollten Solaranlagenbetreiber nicht extra dafür bezahlt werden, dass der Ausbau der Verteilnetze reduziert oder gar unnötig wird?
@Dirk,
„Wer ist eigentlich Nutznießer des von Balkonsolaranlagen kostenlos eingespeisten Stroms?“
Also hier in N würde definitiv nicht eine Ws mit einem BKW (800W) ins Netz gehen.
Ist allerdings in N nicht zugelassen (aus Sicherheitsgründen [oder doch wegen Inkompetenz 🤔])
Wenn die Netzentgelte (über den Strompreis erhoben) dann über der Einspeisevergütung liegen, kann man (teils) nur noch ’smarte Ansteuerungen‘ nachrüsten (zur Nulleinspeisung, inkl. Zwischenspeicherung, bei Verfügbarkeit) oder die ’neue‘ Photovoltaikanlage wieder abschalten?
Und dazu wird der Vorwurf erhoben ‚man habe noch nicht genug in (geeignete?) Geräte/Fahrzeuge/Sanierung investiert‘?
Planungskontinuität und -kompetenz in D.?
Das dürfte ja nur der Anfang sein:
Der ganze Irrsinn entseht dadurch, dass der Gesetzgeber zwar die Anlagenbetreiber subventioniert, der Anlagenbetreiber Geld damit verdient, aber im Gegenzug keine Systemdienlichkeit leisten muss,
und die entstandenen Kosten der Allgemeinheit aufgebürdet werden, und das auf Jahrzehnte hinaus.
Es sind ja bei weitem nicht nur die irrwitzigen Netzkosten, sondern auch die EEG-Milliarden via EEG, Redispatch, Gaskraftwerksbau zur Absicherung der Dunkelflauten (das dürfte ebenfalls wieder auf die Netzkosten aufgeschlagen werden), usw usw.
Der „Nutzen“ sind explodierende Strompreise, die die jetzige Bundesregierung wieder mit milliardenschwern Subventionen eindämmen will.
Der Staat ist als Wirtschaftsorganisator einfach unfähig, das gilt leider auch hier.
( (teils) schlecht erzogene, rücksichtslose OpportunistInnen beraten, regieren, wirtschaften und informieren? )
Energetiker schreibt.
Der ganze Irrsinn entseht dadurch, dass der Gesetzgeber zwar die Anlagenbetreiber subventioniert, der Anlagenbetreiber Geld damit verdient, aber im Gegenzug keine Systemdienlichkeit leisten muss,
@ Sie haben vergessen, dass es um die Energiewende geht, die mehrheitlich beschlossen wurde. Das ist ein System, zu dessen Gelingen leisten die Anlagenbetreiber den Hauptbeitrag.
Stehen wir vor einem Paradigmenwechsel?
Bisher dienen Stromerzeugung und -Verteilung den Stromverbrauchern, die dafür und auch für den politisch gewollten Umbau zu Erneuerbaren auch die Zeche zu zahlen haben. Die Schmerzgrenze des Leistbaren ist überschritten, wenn große Stromverbraucher ins Ausland abwandern. Und in Zukunft?
Eine Bepreisung des Aufwandes bei der Einspeisung ins Netz halte ich für richtig, um die Einspeisung aufwandsgerecht an die effizienteste Technologie (PV, Wind und Speicher oder in Gaskraftwerke ?) und Einspeiseorte (in die Nähe des Verbrauchs oder in die Nähe der früheren KKWs ?) zu lenken. Neue Einspeiseanlagen entstehen dann halt nur, wenn sie geringen Aufwand verursachen.
Bestehende Einspeiseanlagen sollten nicht mit neuen Mess-und Netznutzungsentgelten belastet werden. Es sei denn der Staat gewährt ihnen einen angemessenen finanziellen Ausgleich. Beim Atom- und Kohleausstieg hat der Staat die Betreiber ja auch nicht hängen lassen.
Is klar. Miss Eon hat ja schon verkündet dass sie neue Gaskraftwerke bauen will. Da passt es wir Arsch auf Eimer die dezentrale Energieerzeugung abzuwürgen. Ganz im Stil von Altmeier.
Na danke auch.
Um die Kosten des heutigen Stromsystems und Stromnetzes zu senken gibt es meiner Meinung nach mehrere Ansatzmöglichkeiten.
1. Netzausbaukosten verringern: Überlandkabel statt Erdkabel, leichtere Genehmigung, Baukostenzuschuss für Erzeugungsanlagen und Speicher nach Netzdienlichkeit des Standortes und damit verbundenen, tatsächlichen Kosten frei gestalten lassen.
2. Differenzverträge für Empfänger von Einspeisevergütung. Es darf nicht so bleiben, dass Erlöse oberhalb der Einsepeisevergütung über die Direktvermarktung grenzenlos privatisiert werden und die feste Einsepeisevergütung, bezahlt durch Steuern, das Risiko für Verluste ausschließen. In der Energiekrise haben sich damit die großen einspeiser eine goldene Nase verdient.
3. Mehrere Strompreiszonen, um Zubau und Verbrauch regional durch den Verbrauch zu steuern. Das gefällt zwar weder Herrn Söder, der für seine Wirtschaft im Süden billigen Strom will, noch den Windmüllern im Norden, die die höheren Erlöse für ihre PPAs weiterhin erzielen wollen, aber Deutschland ist keine Kupferplatte und wenn wir es zu einer bauen wollen, wird dieses Netz halt teuer.
4. Intelligenz: Solange dynamische Strompreise nicht den Großteil der Verbraucher direkt zum Verschieben der Leistungsabfrage bringen, werden die Kosten nicht sinken. Das Preissignal muss jeden (in Echtzeit) erreichen. Die Netzbetreiber müssen genauer über die Parameter Ihres Netzes Bescheid wissen, um die Kapazitäten des Netzes voll auszunutzen. Auch hier fehlt die Intelligenz. Darüber spricht man leider zu wenig.
5. Regulierung: Neue technische Lösungen sauber regeln, zulassen und anreizen. Wir müssen die Speicher endlich ins Netz lassen. Vehicle to home hängt alles an ein paar unwilligen Fahrzeugherstellern, die ihre Batteriegarantie nicht für lau abgeben wollen. Vehicle to grid hat noch regulatorische Probleme.. Heimspeicher to grid geht noch garnicht, könnte man verpflichtend machen und bei Bedarf für die netzstabilitat verwenden und entsprechend vergüten. CoLocation Speicher direkt an der EE-Erzeugungsanlage sind finanziell aktuell unattraktiver als netzwirksame Stand Alone Speicher. Das kanns doch nicht sein…
Wird das alles umgesetzt, steht 100% erneuerbaren bei günstigen Gesamtkosten fast nichts mehr im Weg.
Wirklich ein schwieriges Thema. Für mich ist das Prinzip der Bepreisung der Anschlussleistung fair und plausibel. Je mehr kW an teurer Spitzenlast man braucht, desto teurer wird die jährliche Gebühr. Jene, die die hohe Leistung für eine lukrative Dynamik (mit Speicher, E-Auto oder Wärmepumpe) nutzen können und wollen, zahlen zwar mehr am Anschluss, sie profitieren aber auch überproportional. Ein Energiemanagement mit Bezug zu dynamischen Strompreisen macht es möglich. Nicht nur der Börsenpreis der Erzeugung, auch der aktuelle Zustand und die Leitungswege des Netzes sollte aus meiner Sicht in die Dynamik aufgenommen sein… sollte man dann aber wohl nicht mehr Netzentgelt, sondern z.B. Redispatch-Entgelt nennen.
Und wer nicht Dynamik nutzen will, kann über einen kleineren Anschluss sparen. Kleine Anschlüsse helfen ebenso dem Netz, wenn es somit zielgenauer und dosierter geplant und modernisiert werden kann. Auch auf dieser Seite wird es vermutlich noch viele Puffer- und Drosselungsmöglichkeiten, die automatisiert und unmerklich im Hintergrund ablaufen können. Das kann dann ein Boiler vor Durchlauferhitzern, der smarte Speicherwürfel in der Ecke bis hin zum eigenen Batteriepuffer im Herd oder im Durchlauferhitzer sein, welche die Lastspitzen vermeiden helfen. Durch ein gestaffeltes Netzentgelt bekommen wir zukünftig vermutlich viele neue Produkteigenschaften in diversen Geräten, die die Last komfortabel anpassbar flexibel oder auch nur gedrosselt machen werden.
Bleibt noch das Problem des Mieters, der für die Nutzung des 23kW Durchlauferhitzers bestraft würde. Da müsste man wohl eine Lösung finden, die den Vermieter an den Kosten beteiligt und ihn somit ermutigt, Maßnahmen zur Spitzenlastvermeidung einzubringen oder wahlweise andersherum bereit ist, mit regenerativem Strom netzdienlich zu handeln, um noch mehr verdienen zu können. Könnte auch von mir aus gefördert werden…
Für diese Planung (im lokalen Stromverteilnetz) gibt es nicht mal statistische Grundlagen und geeignete Daten.
Wie wollen Sie das begründen und auf welcher Datenbasis würde geplant, berechnet und zugeteilt?
Zudem kommen Sie dann mit anderen schutzwürdigen Gütern in Konflikt (im Rahmen des geltenden Rechtes).
@Detlef K.,
„Durch ein gestaffeltes Netzentgelt bekommen wir zukünftig vermutlich viele neue Produkteigenschaften in diversen Geräten, die die Last komfortabel anpassbar flexibel oder auch nur gedrosselt machen werden.“
So funktioniert das hier in Norwegen seit 2022.
Gibt es bei den Netzgebühren 2 Teile:
Verbrauchsabhängig -> Arbeitspreis kWh
Leistungsabhängig -> Effektpreis kW
Viel hilft das nicht, wenn der Arbeitspreis kontra Effektpreis arbeitet. Norge lässt grüßen 😎
Nur ist nach meinen Vorstellungen der eine Preis „optional“ dynamisch und der andere eine fixe Jahresgebühr. So kommen die sich eben nicht ins Gehege und man kann sich für eine Betriebsweise von vorneherein entscheiden. Entweder mit kleinen günstigen Leistungen stetig und undynamisch oder mit der großen teureren Leistungen sehr variabel und dynamisch, dafür gewinnbringender.
( Der Finanzstandort D. schwärmt von zukünftigem Wirtschaftswachstum? )
Und damit wird das bidirektionale Laden von E-Autos zur Totgeburt. Genau wie Einspeisung aus anderen privaten Speichern. Und hier wird dann fröhlich zwei mal kassiert, wenn zum Abendbrot der Herd des Nachbarn aus meinem Speicher betrieben wird…
( Vielleicht bietet die Bundesnetzagentur auch eine Vergleichsübersicht über aktuelle dynamische Stromtarife, aller Stromanbieter, in Echtzeit?
Dazu eine Übersicht über die dynamischen Netzentgelte, je Region? )
Die Bundesnetzagentur vergisst, dass die Steuerzahler die privaten Einspeiser von regenerativen Energien mit 0,8 ct / kWh Solarstrom bezahlen und nicht die Netzbetreiber. Diese verkaufen den Strom allerdings teuer am Markt, ohne dafür eine entsprechende Beteiligung an den (anschlusspflichtigen!) privaten Erzeuger weiterzugeben. Auch an die Steuerzahler zahlen sie nichts zurück. Die Bundesnetzagentur macht unnötigerweise ein Fass auf und die Netzbetreiber (meist identisch mit den Stromversorgern) reiben sich die Hände. Gleichzeitig freuen sie sich auf die 20 Gaskraftwerke von Frau Ministerin Reiche, die glaubt, aus einer der teuersten Stromarten billigen Strom machen zu können. Parallel beklagt sie „Attentismus“ bei bisher nicht getätigten – auch privaten – Investitionen.
Was wird passieren? Investitionswillige und Privatleute halten sich in Sachen PV-Anlage zurück (Attentismus!) und Bestandsanlagen-Betreiber kaufen den Batteriespeicher-Markt leer (Preissteigerungen). Am Ende kann die CDU/CSU-Fraktion wieder behaupten: „An Atomkraft führt kein Weg vorbei.“
Kompetenz in der neuen Regierung? Fehlanzeige!