Im April 2025 sind die Preise im Stromterminmarkt der EEX im Mittel gefallen. Das Base-Produkt Strom für das Jahr 2026 wurde für knapp 82 Euro pro Megawattstunde gehandelt, was einem weiteren Rückgang gegenüber dem Vormonat entspricht. Die Preise für spätere Handelsjahre sind allerdings geringfügig angestiegen und bewegen sich auf einem Niveau von knapp über 65 Euro pro Megawattstunde. Auf dieser Grundlage hat sich das durchschnittliche Terminpreisniveau für Strom als Benchmark für die PPA-Bepreisung leicht reduziert.
Die von uns für den April 2025 berechneten generischen Preise für einen 10-jährigen Photovoltaik-PPA mit Start im Frontmonat (Mai 2025) liegen unter Berücksichtigung marktüblicher Abschläge für Photovoltaik-Profilwerte, PPA-Abwicklungs- und Risikokosten sowie marktüblicher Erlöse für Herkunftsnachweise bei rund 30 bis 42 Euro pro Megawattstunde. Damit sind die Preise für langfristige Photovoltaik-PPAs etwas zurückgegangen und bestätigen den Trend der letzten Monate.
Im April stach die Kannibalisierung der Photovoltaik besonders deutlich hervor: Der Monatsmarktwert lag lediglich bei knapp 40 Prozent des durchschnittlichen Basepreisniveaus und entsprach somit in der relativen Betrachtung einem Rekordtief. Diese zunehmenden Preisabschläge wirken sich spürbar auf den PPA-Markt aus und führen zu einem weiter sinkenden PPA-Preisniveau. Aus Marktperspektive werden Speichertechnologien künftig eine stabilisierende Rolle übernehmen – kurzfristig ist jedoch keine Trendumkehr zu erwarten. Betreiber förderfreier Photovoltaik-Projekte sind somit derzeit gefordert, alternative und komplexere Vermarktungsstrategien zu entwickeln, um ihre Vorhaben profitabel realisieren zu können. Daher gewinnt die Kombination unterschiedlicher Technologien an einem Netzverknüpfungspunkt auch auf Projektebene zunehmend an Bedeutung, was sich in attraktiveren Erlösstrukturen widerspiegelt.

Quelle: Enervis
— Der Autor Christian Schock ist Senior Consultant bei der energiewirtschaftlichen Beratung Enervis und hier für Photovoltaik- und Wind-relevante Themen zuständig. Seine Expertise reicht vom systematischen Vergleich von Preisen und Vertragsinhalten von Power Purchase Agreements und Direktvermarktungsverträgen sowie deren Beschaffung für Stromerzeuger bis hin zum Monitoring marktseitiger und regulatorischer Entwicklungen im deutschen PV- und Wind- Markt. —
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„Das Base-Produkt Strom für das Jahr 2026 wurde für knapp 82 Euro pro Megawattstunde gehandelt,“
Das „Base-Produkt“ ist Strom aus Kohle und Gas.
„Die von uns für den April 2025 berechneten generischen Preise für einen 10-jährigen Photovoltaik-PPA mit Start im Frontmonat (Mai 2025) liegen unter Berücksichtigung marktüblicher Abschläge für Photovoltaik-Profilwerte, PPA-Abwicklungs- und Risikokosten sowie marktüblicher Erlöse für Herkunftsnachweise bei rund 30 bis 42 Euro pro Megawattstunde.“
Solar wird hier für Spottpreise verscherbelt, dass es überhaupt Geld dafür gibt, liegt hauptsächlich an den letztgenannten Herkunftsnachweisen, mit denen kann nämlich dann unter anderem Kohle- und Gasstrom grün gemacht werden.
Interessanterweise wird der Kohle- und Gasstrom zunehmend nur noch virtuell verkauft, das heisst, dein gesamter Strom, den du vom Stromanbieter kaufst, hat die 8+ct/kWh enthalten. Geliefert wird aber zunehmend der für 3-4ct/kWh eingekaufte Solarstrom. Oder gar geförderter Solar- und Windstrom, die an der Spot(t)Börse für noch weniger oder gar negativ bepreist verscherbelt wurden. Zunehmend sogar Strom der entgeltlos von Balkonsolaranlagenbesitzern eingespeist wurde.
Deswegen siehst DU auch keinen Kostenvorteil, ganz im Gegenteil, das Geld fließt in andere Taschen als die derjenigen, welche in die Energiewende investieren. Es fließt in die Taschen derjenigen, die die Energiewende professionell blockieren und verhindern. Und dort wird es benutzt, um diesen Zustand so lange wie möglich aufrecht zu erhalten. Notfalls auch mit Kriegen.