Studie: Verbraucher sind nicht auf steigende Heizkosten durch CO2-Preisregelungen vorbereitet

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Aira, ein schwedischer Anbieter von Energietechnologie für Eigenheime, hat durch das Marktforschungsunternehmen Appinio eine Befragung von 1000 Menschen in Deutschland durchführen lassen, um die Kenntnisse zu Auswirkungen der ab 2027 wirksamen zweiten Stufe des EU-Emissionshandels (ETS II) zu ermitteln. Grundlage hierfür war ein nach Angaben von Appinio bewusst gewähltes „Szenario im oberen Bereich wissenschaftlicher Prognosen“, das auf einem CO2-Preis von 200 bis 300 Euro je Tonne basiert. In einem solchen Fall seien 2030 für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit Gasheizung jährliche Mehrkosten von bis zu 1400 Euro möglich.

Diese potenziellen Auswirkungen seien den Menschen in Deutschland nicht bewusst, lautet das Fazit der Befragung. Die meisten hätten „bislang nur ein vages Bild davon, was die kommenden CO₂-Preisregelungen für ihre Heizkosten bedeuten könnten.“ Nur fünf Prozent der Befragten hätten im Rahmen des Szenarios eine realistische Einschätzung der jährlichen Mehrkosten, die meisten blieben deutlich darunter: 23 Prozent erwarten demnach weniger als 500 Euro, 33 Prozent liegen zwischen 500 und 800 Euro. Knapp 20 Prozent trauen sich gar keine Einschätzung zu.

Die Kenntnisse zum Emissionshandel seien insgesamt gering. 35 Prozent kennen der Befragung zufolge keine Details zur anstehenden Neuausrichtung, 23 Prozent haben noch nie davon gehört. Allerdings sehen viele Menschen für sich auch keine Möglichkeit zum Gegensteuern: Neun Prozent der Befragten gaben an, sie hätten bereits Maßnahmen wie einen Heizungstausch, eine Sanierung, einen Umzug oder eine Verbrauchsreduktion umgesetzt. 19 Prozent planen, in den nächsten Jahren aktiv zu werden. 32 Prozent gaben hingegen an, dass sie zwar handeln wollen, hieran aber „durch äußere Umstände“ gehindert würden – etwa wegen finanzieller Einschränkungen oder weil sie zur Miete wohnen. Besonders betroffen seien Menschen mit geringerem Einkommen. Sie zeigen Aira zufolge zwar „eine höhere Handlungsbereitschaft“, scheitern aber häufiger an praktischen Hürden.

„Viele unterschätzen, was der CO₂-Preis für das eigene Zuhause bedeutet“, erklärt Daniel Särefjord, CEO von Aira Deutschland: „Wer heute noch mit Öl oder Gas heizt, muss sich auf dauerhaft steigende Belastungen einstellen. Jetzt ist der Moment, die Weichen neu zu stellen – mit der Wärmepumpe als Schlüssel zu Unabhängigkeit und planbaren Heizkosten.“

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