Enervis-Batteriespeicher-Index: Erlöse steigen im März

Enervis, Erlösmonitor Batteriespeicher, März 2025

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Seit dem ersten Quartal 2025 veröffentlichen wir bei Enervis monatlich einen Batteriespeicher-Index, der auf historischen Marktdaten basiert und Erlösmöglichkeiten für Batteriespeicher abbildet. Die erste Ausgabe des Index wurde im Artikel am 13. März 2025 vorgestellt. Der Index berücksichtigt sowohl die Teilnahme am Intraday-Markt als auch an den Regelleistungsmärkten und zeigt für jeden Monat der letzten 13 Monate die erzielbaren Erlöse.

Neue Erlöszahlen für März 2025

Nach der Erstveröffentlichung im März 2025 liegen nun die modellierten Erlöszahlen für denselben Monat vor sowie eine aktualisierten Jahresprognose für 2025. Im März 2025 lagen die erzielbaren Erlöse bei 11.300 Euro pro Megawattstunde, leicht über dem Niveau vom Oktober 2024. Dieser Anstieg ist vor allem auf eine hohe Photovoltaik-Einspeisung zurückzuführen, die zu erhöhten Preisspreads im Day-Ahead- und Intraday-Markt geführt hat. Gleichzeitig konnte ein Anstieg der Preise für Primärregelleistung (FCR) sowie negative Sekundärregelleistung (aFRR) beobachtet werden.

Allgemeine Trends

Die monatlich erzielbaren Erlöse schwankten in den letzten 13 Monaten erheblich. Das Maximum wurde im Juni 2024 mit knapp 18.000 Euro pro Megawatt pro Monat erreicht, während das Minimum im März 2024 bei 6.750 Euro pro Megawatt pro Monat lag. Tendenziell sind die Batterieerlöse in den Sommermonaten höher, dies ist auf die in den Monaten sehr starke Photovoltaik-Erzeugung bei gleichzeitig geringer Gesamtstromnachfrage zurückzuführen. Flankierend ist die konventionelle Erzeugungskapazität saisonal bedingt in den Sommermonaten weniger am Netz, unter anderem aufgrund von Wartungsarbeiten und möglicherweise geringerer Effizienz bei Gaskraftwerken aufgrund hoher Temperaturen. Auch die Verfügbarkeit von Windenergie ist in den Sommermonaten tendenziell niedriger als in den Winter- oder Herbstmonaten. Infolgedessen führen kurzfristige Einspeiseschwankungen oder Prognoseabweichungen der Photovoltaik-Einspeisung in den Sommermonaten unmittelbar zu größerer Volatilität an den Märkten. Dies zeigt sich direkt in einem intensiveren Handel auf dem Intraday Markt. Ein Muster, das sich übrigens auch in anderen Ländern zeigt. In den vergangenen zwölf Monaten betrugen die Batteriespeichererlöse im Mittel knapp unter 12.500 Euro pro Megawatt pro Monat (rund 150.000 Euro pro Megawatt für das Gesamtjahr).

Aktualisierte erwartete Erlöse 2025

Analog zur Vorgehensweise für die Historie, bietet der enervis Batteriespeicher Index auch einen Blick nach vorn in das aktuelle Jahr. Basierend auf unseren aktuellen Strompreisprognosen für den Intraday- und Regelleistungsmarkt, wird der Einsatz eines typischen Stand-alone-Speichers im Jahr 2025 modelliert.

Enervis, Erlösmonitor Batteriespeicher, Gesamtjahr 2025
Trotz dieser Aktualisierung liegen die aktuell prognostizierten Erlöse für das Jahr 2025 bei 147.800 Euro pro Megawatt jährlich leicht unter dem Durchschnitt der erzielbaren Erlöse der vergangenen zwölf Monate.

Grafik: Enervis

Für die erzielbaren Erlöse im Gesamtjahr 2025 haben wir das zugrunde liegende Strompreisszenario auf das Q2/2025-Szenario aktualisiert. Im Vergleich zur vorherigen Annahme (Q1/2025) ergibt sich ein Anstieg von rund 13.000 Euro pro Megawatt und Jahr, sodass die prognostizierten Erlöse nun bei jährlich 147.800 Euro pro Megawatt liegen. Dieser Zuwachs ist nach unseren Erkenntnissen insbesondere auf eine Zunahme der durchschnittlichen täglichen Day-Ahead-Spreads im Modell zurückzuführen, die um etwa 10 Euro pro Megawattstunde höher ausfallen als im vorherigen Szenario.

Trotz dieser Aktualisierung liegen die aktuell prognostizierten Erlöse für das Jahr 2025 bei 147.800 Euro pro Megawatt jährlich leicht unter dem Durchschnitt der erzielbaren Erlöse der vergangenen zwölf Monate, bewegen sich jedoch weiterhin im selben Größenordnungsbereich, wie in unserem Batteriespeicher-Index dargestellt. Die Speicherparameter wurden dabei unverändert beibehalten.

Methodische Erläuterung: Der enervis Batteriespeicher-Index zeigt für einen 1 Megawatt Leistung und 2 Megawattstunden Arbeitsvolumen (2 Stunden) Batteriespeicher die jeweils historisch und zukünftig erzielbaren monatlichen netto Erlöse (Deckungsbeiträge) in Deutschland. Der Speicher wurde mit einer Einsatzeinschränkung von 1,5 Zyklen pro Tag, einer Entladetiefe von 90 Prozent, einer technischen Verfügbarkeit von 97 Prozent und einem Kreislaufwirkungsgrad von 87Euro modelliert. Der Index berücksichtigt dabei die Teilnahme an folgenden Erlösmärkten: Intraday, Primärregelleistung und Sekundärregelleistung. Es wird imperfekte Vorausschau und keine Erlöse durch die Vermarktung von Sekundärregelarbeit modelliert. Die jeweiligen Preise der Märkte für die historische Analyse entstammen aus Veröffentlichungen der Übertragungsnetzbetreiber und der EPEX-Spot. Der Zukunftsausblick basiert auf derselben Modellierung und Parametern und Preisen aus dem aktuellen Enervis Strompreisszenario Current Efforts Q2/2025.

Über die Autoren:

Mike Schlossarczyk, EnervisMirko Schlossarczyk ist Geschäftsführer der energiewirtschaftlichen Unternehmensberatung Enervis Energy Advisors und ein erfahrener Strommarktexperte. Sein Beratungsschwerpunkt liegt auf Strompreisprognosen, Strommarktszenarien und der Asset-Bewertung von Batteriespeichern.

 

Jonas Anthonioz, EnervisJonas Anthonioz ist Berater bei Enervis und für Batteriespeicher-relevante Themen zuständig. Neben der Erlösbewertung und Wirtschaftlichkeitsanalyse von Batteriespeicherprojekten entwickelte er den Enervis BESS-Index und den dazugehörigen BESS-Index-Report.

Wenn Sie an einer detaillierteren Analyse und dem vollständigen Report interessiert sind, können Sie diesen hier anfordern.

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