Brandursache an Eisenphosphat-Speicher geklärt

Brand Haus Löscharbeiten Neuenhaus Feuerwehr

Teilen

Zendure hat die Brandursache an einem seiner Batteriespeicher geklärt. Dem Hersteller zufolge habe nicht die Batterie beziehungsweise die Zellen zu dem Brand geführt. Das teilt das Unternehmen in einer Stellungnahme gegenüber pv magazine mit. Ende März geriet ein Balkonspeicher mit 2,4 Kilowattstunden Kapazität im niedersächsischen Neuenhaus in Brand. Das System nutze Batteriezellen, die auf Lithium-Eisenphosphat-Technologie basierten.

Der Hersteller führte eine Untersuchung an der Unfallstelle durch. Dabei kam heraus, dass das Kunststoffgehäuse der Batteriepacks der AIO2400 keine Verformungen oder Ausdehnungen aufwies. Eine Brandursache durch die Batteriezellen könne Zendure somit zunächst ausschließen.

Die genaue Betrachtung des havarierten Speichers deute vielmehr auf ein Kontaktproblem des MPPT-Anschlusses hin, das zu einer lokal erhöhten Temperatur geführt habe. Auch die Systemprotokolle des internen Monitorings zeigten diesen Fehler. Hinzu sei ein Problem mit der Netzwerkverbindung gekommen. Der Mikrowechselrichter habe für etwa zehn Stunden wiederholt erfolglos versucht, sich mit dem Internet zu verbinden. Dabei sei ein Betrieb mit „beeinträchtigter Systemstabilität“ erfolgt. Spannungsschwankungen hätten die Betriebstemperatur des Mikrowechselrichters erhöht. Ein Kurzschluss am MPPT-Anschluss wurde erkannt und führte zur Abschaltung des Geräts.

Hinzu sei gekommen, dass die Fehlermeldung durch den Betreiber nicht rechtzeitig erkannt und behoben wurde. Das habe zu einem erhöhten Brandrisiko geführt, so Zendure. Der Betreiber der Anlage merkte im Gespräche mit pv magazine an, dass er keine Fehlermeldung im System erhalten habe, was mit der fehlerhaften Netzwerkverbindung zusammenhängen dürfte. Zudem hätte eine Fehlermeldung ohnehin keine konkrete Handlungsaufforderung enthalten, um den Schaden wirklich effektiv abzuwenden.

Der Hersteller fasst die Gründe für den Brand wie folgt zusammen:

  1. Die instabile Netzverbindung des Mikrowechselrichters beeinträchtigte die Systemstabilität.
  2. Ein möglicher Kontaktfehler am 400-Watt-MPPT-Anschluss führte lokal zu einem Temperaturanstieg und beschleunigte die Fehlerentwicklung.
  3. Die Systemstörung bestand über einen längeren Zeitraum, ohne dass zeitnah eingegriffen wurde.
  4. Das Zusammenwirken mehrerer technischer und äußerer Einflüsse führte letztlich zum Vorfall.

Weiterhin nimmt Zendure eigenen Aussagen zufolge den Vorfall zum Anlass, um an weiteren Sicherheitssystemen zu arbeiten. Die Benutzeroberfläche der App solle verbessert werden, damit Fehlermeldungen künftig sichtbarer werden. Außerdem komme eine erweiterte Notabschaltfunktion hinzu. Bei „Hochrisikofehlern“ sollen die Systeme sich zukünftig in einen Abschaltmodus versetzen, um Schaden abzuwenden. Neben den bestehenden Benachrichtigungen in der App will der Hersteller seine Nutzer auch per Mail oder gegebenenfalls weitere Kanäle über Fehlfunktionen der Anlage informieren, sodass zukünftige Fehlermeldungen nicht mehr unerkannt bleiben.

Ferner strebe Zendure an, die Benutzeranleitung seines Systems zu verbessern. Dies könne man zum Beispiel mit Video-Tutorials erreichen, so das Unternehmen.

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.

Popular content

Solarspitzen-Rechner, Green Energy Tools, Blog
Kostenloser Rechner zeigt Auswirkungen des Solarspitzen-Gesetzes für Photovoltaik-Anlagen
23 Mai 2025 Die Regelungen aus dem Solarspitzen-Gesetz führen zu einem veränderten Cashflow bei vielen Neuanlagen. Lennart Wittstock hat einen Rechner erstellt, m...