Vattenfall meldet erste „Speicherpartnerschaft“ zur Vermarktung von 50-Megawatt-Großbatterie in den Niederlanden

Batteriespeicherkraftwerk Antares, Niederlande, Return Energy, Rendering

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Der Energiespeicher-Spezialist Return Energy hat am 24. April den Baubeginn für ein Batteriespeicherkraftwerk mit 100 Megawatt Leistung und 200 Megawattstunden Kapazität in Waddinxveen in der niederländischen Provinz Südholland bekannt gegeben. Die Inbetriebnahme mit Anschluss an das Netz des Betreibers Tennet ist für 2026 geplant. Für die technische Betriebsführung kooperiert Return mit den Firmen Alfen und SPIE Nederland. Das „Antares“ genannte Projekt ist den Angaben zufolge der bislang zweitgrößte Batteriespeicher in den Niederlanden (der größte, „Mufasa“ des Projektierers Lion Storage in Vlissingen, soll 2027 mit 350 Megawatt und 1400 Megawattstunden in Betrieb gehen).

Einer von mehreren Abnehmern für den Batteriespeicher in Waddinxveen wird der Energiekonzern Vattenfall, der dies auch in einer eigenen Mitteilung meldete. Demnach ist dies die erste „Speicherpartnerschaft“ des schwedischen Staatsunternehmens, das 50 Megawatt Leistung und 100 Megawattstunden Kapazität von „Antares“ vermarkten wird. „In einem volatilen Umfeld bietet uns die Großbatterie von Return eine wertvolle, flexible Ergänzung zu unserem wachsenden Portfolio an erneuerbarer Stromerzeugung“, erklärt Honey Duan, deren Team bei Vattenfall für die Verträge zu externen Batteriespeichern verantwortlich ist.

Return werde Vattenfall die 50 Megawatt/100 Megawattstunden im Rahmen eines Vertrags mit acht Jahren Laufzeit (ab Inbetriebnahme) für die Optimierung auf dem Strommarkt zur Verfügung stellen. Der Speicher soll in die bei Vattenfall bestehenden automatisierten Handelsprozesse eingebunden werden. Dies könne sowohl auf dem Day-Ahead- oder Intraday-Markt geschehen als auch auf dem Regelenergiemarkt. Das Unternehmen verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass in Deutschland bis 2029 in Betrieb genommene Batteriespeicher 20 Jahre lang nicht mit Netzentgelten belastet werden. In den Niederlanden gebe es diese Ausnahme noch nicht, weshalb Netzentgelte dort „nach wie vor ein Engpass für die Realisierung von großen Batterieprojekten“ seien.

Generell sei die Einbindung großer Batteriespeicher in das Erneuerbare-Energien-Erzeugungsportfolio ein Ziel von Vattenfall: „Wenn zum Beispiel ein Windpark zu einem bestimmten Zeitpunkt mehr Strom produziert als vorhergesagt, weil eine Windböe früher eintrifft, kann die Großbatterie den überschüssigen Strom speichern – und uns die Kosten für die Ausgleichskapazität ersparen, die wir an den Netzbetreiber zahlen müssen“, sagt Duan. Im umgekehrten Fall könne der Zukauf von Strom vermieden werden.

Vattenfall greife bei der Vermarktung von Batteriespeichern „auf jahrzehntelange Erfahrung mit dem Betrieb und der Vermarktung von Strom aus Pumpspeicherkraftwerken zurück“. Das Unternehmen betreibt nach eigenen Angaben in Deutschland Pumpspeicherkraftwerke und kleinere Laufwasserkraftwerke mit insgesamt rund 2,7 Gigawatt, in Skandinavien sei es „ein Vielfaches davon“. Die kurzfristige und automatisierte Vermarktung von Strom über Großhandels- und Regelenergiemärkte sei deshalb „für uns nichts Neues, sondern gehört zu unserem Tagesgeschäft“, so Duan. Hinsichtlich der Vermarktung externer Batteriespeicher verfolgt Vattenfall das Ziel, „in den kommenden Jahren in Nordwesteuropa bis zu 1,5 Gigawatt externe Großbatteriekapazität auf den Strommarkt zu bringen“.

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