Mit 5,027 Cent pro Kilowattstunde war der Marktwert Solar im März nicht einmal halb so hoch wie noch im Februar. Im Februar lag er bei 11,099 und im Januar bei 11,511 Cent pro Kilowattstunde. Verglichen mit dem Vorjahr liegt der Marktwert noch leicht höher. Im März 2024 betrug er 4,965 Cent pro Kilowattstunde.
Rückläufig war im März auch der durchschnittliche Spotmarktpreis. Er sank im Monatsvergleich von 12,852 auf 9,473 Cent pro Kilowattstunde. Die Marktwerte für Wind an Land und auf See fielen auf 7,513 und 8,136 Cent pro Kilowattstunde. Sie lagen im Februar noch jeweils über 11,5 Cent pro Kilowattstunde. Die Marktwerte für Wind und die Spotmarktpreise waren im März 2024 jeweils deutlich niedriger als in diesem Jahr.
Im März traten auch wieder verstärkt Phasen mit negativen Strompreisen auf. Insgesamt gab es 30 Stunden mit negativen Börsenstrompreisen. Die längste Periode war am Sonntag, 30. März, in der Zeit von 8 bis 18 Uhr. Auch am Sonntag davor (23. März) waren die Preise zwischen 10 und 16 Uhr im negativen Bereich. Hinzu kommen noch sechs weitere Tage, an denen für mindestens zwei, an zwei Tagen davon für drei aufeinanderfolgende Stunden die Preise negativ waren; immer betroffen die Stunden zwischen 12 und 14 Uhr, also die Zeit, zu der Photovoltaik-Anlagen auf Hochtouren Solarstrom produzieren.
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Marktwert Solar bei Lichte betrachtet.
Zitat…..Den Marktwert Solar für den vergangenen Monat geben die Übertragungsnetzbetreiber mit 5,027 Cent pro Kilowattstunde an. Zitat Ende.
Der Marktwert Solar den die Netzbetreiber monatlich propagieren, ist für mich nichts anderes als eine Irreführung, im Zuge der Energiewende. Richtig – im Sinne der Energiewende – müsste es nämlich heißen, Sonne und Wind haben im vergangenen Monat die Strompreise, sprich die Börsenpreise auf 5,027 gesenkt. Tatsächlich ist es ja nicht nur der Solarstrom wo sich der Preis gegenüber dem Vormonat halbiert hat, sondern auch der restliche fossile Anteil.
Der Marktwert Solar ist besonders wichtig für die „Nebelkerze“ EEG Konto. Da sinken bei niedrigem Marktwert nämlich die Erlöse, und der Saldo zu den Vergütungen wird größer, was für den Staat jährlich Milliarden Ausgleichszahlungen bedeutet.
Dazu sollte man wissen, wie der Solarstrom vermarktet wird.
Siehe hier unter Auswirkungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Er kommt praktisch zusätzlich als Überschuss auf den Markt. In Insiderkreisen heißt das, er kannibalisiert sich.
Sie haben vergessen das „faule Ei“ zu erwähnen bzw. zu erläutern.
@ Marktakteur
Wow… wieder einer der durchblickt.
Muss ich ja offensichtlich gar nicht mehr. Wie man an Ihrer Reaktion erkennen kann, sind die Zusammenhänge unterdessen schon verbreitet angekommen.
@Sanda
Der Titel des Sachberichtes mit:
„Fortschreitender Erfolg der PV belastet den Bundeshaushalt ohne Erbarmen“
würde den Sachverhalt wohl besser treffen.
Differenz des Marktpreises zu den bereits zugesicherten EEG-Vergütungen wird über den Sommer 25 wohl eher größer. Änderungen im Koaliationsvertag sich vorerst nicht zu erkennen.
Das EEG ist meiner Auffassung nach eine der größten Ungerechtigkeiten der letzten Jahrzehnte. Das Geld wird letztlich umverteilt von Menschen die sich finanziell keine PV Anlage, oder ein eigenes Grundstück leisten können hin zu denen, die perse Vermögender sind.
Der Schlüssel für mehr Marktgerechtigkeit ist nicht – sich permanent neue Subventionen auszudenken. Wenn der Staat mehr Innovation im Energiesektor möchte, oder einen schnelleren Ausbau in Richtung der Erneuerbaren, sollte er also nicht noch mehr eingreifen, sondern eher los lassen.
Lohnnebenkosten runter (wird eh über die Zukunft Deutschlands entscheiden) und eine Vereinfachung der Bürokratie, würden insgesamt so viel Aufschwung bringen, dass die PV von ganz allein gebaut würde. Auch ohne Zwangsumverteilung.
Zu anfangs wurde mit dem EEG-Gesetz ‚kostendeckende Vergütung‘ durchgesetzt. Mindestens das erhalten auch die Großkonzernstrukturen der deutschen Energieversorger, denn diesen wurde eine besondere Bedeutung für die Absicherung der Versorgung der Bevölkerung zugestanden. Aus diesem ‚Selbstverständnis‘ der Energieversorger lässt sich auch, teils, das Anspruchsverhalten der Aufsichts- und Verwaltungseliten in diesem Bereich erklären. Nur, teils, werden (wurden? Unbundling?) diese Strukturen dem großen Anspruch (abseits der technischen Zuverlässigkeit durch die Ingenieure, Techniker und tätigen Fachkräfte) nicht vollends/preisgünstig gerecht.
Eine Frage ist, was macht der Stromzwischenhandel (und dazu der Staat mit den steuerlichen bzw. staatlichen Anteilen) mit den größeren Margen, wenn der Börsenstrompreis (auch der Terminstrommarkt) günstiger wird, aber die Verbraucherstrompreise (zumindest) konstant bleiben oder sogar steigen?
Ob sich die weniger solvente Bevölkerung Aktien der Großkonzerne kaufen sollte, um mit den Dividendenzahlungen eine Rückvergütung der höheren Strompreise zu kompensieren, das bleibt eine ‚philosophische‘ Frage, oder ob man zur Unterstützung der ‚Ökostromanbieter‘ und genossenschaftlich organisierten Stromanbieter raten will eine, teils im Rahmen der Möglichkeit, monetäre Frage.
Die Umverteilung findet zwischen Inflation und Kosten-/Preissteigerung statt und den Gesellschaftkreisen welche dazu professionell beraten werden.
Der Marktwert Solar ist ein künstliches Konstrukt, welches sich aus dem derzeit gültigen Regelwerk der Stromvermarktung einpegelt und einer werterhaltenden Vermarktung (und deren Verbesserung) bisher (seit ‚Jahrzehnten‘, zum Nachteil der NormalstromkundInnen) wenig Bedeutung zuerkannt hatte.
MfG
Sie sprechen da ein grundsätzliches Problem von Freiheit und Verantwortung an, das uns nicht nur auf dem Gebiet der Stromerzeugung Schwierigkeiten macht: Sollen diejenigen, die den Marshmellow-Test bestehen, später die Früchte ihres Konsumverzichts alleine genießen dürfen, oder müssten sie sie mit denen teilen, die ihr Geld lieber für Zigaretten und Alkohol ausgeben haben (zugegeben, etwas polemisch).
Mir ist es lieber, diejenigen, die über freies Geld verfügen, geben es für sinnvolle Investitionen aus, als für schädlichen Konsum. Aber jeder hat die Freiheit, seiner Verantwortung gerecht zu werden, oder auch nicht. Wer ihr nicht gerecht wurde, darf sich dann später auch nicht beklagen.
Wer kein EFH hat, könnte sein Geld auch in Anteile an einer Bürger-Energie-Gesellschaft investieren. Die wirtschaften üblicherweise sehr solide.
Hans schreibt.
Das EEG ist meiner Auffassung nach eine der größten Ungerechtigkeiten der letzten Jahrzehnte. Das Geld wird letztlich umverteilt von Menschen die sich finanziell keine PV Anlage, oder ein eigenes Grundstück leisten können hin zu denen, die perse Vermögender sind.
@ Hans
Das Gegenteil ist der Fall. Das EEG ist eine Erfolgsgeschichte, angekurbelt von einigen Wenigen. Wurde aber dann von Lobbyisten verunstaltet. Bis 2010 drückte der von den EEG Pionieren eingespeiste Strom die Strompreise für alle – auch ohne Dach – durch den Merit Order Effekt nach unten. Seit einer Gesetzesänderung 2010 ist gerade das Gegenteil der Fall. Die Börsenpreise sinken zwar immer noch – für die ohne Dach – wenn die Pioniere einspeisen, aber die EEG Umlage wird nach dem neuen Gesetz höher wenn die Börsenpreise sinken. Die Einspeiser haben noch ihre Vergütung, aber die ohne Dach nicht mehr die günstigen Strompreise, sondern das Gegenteil ist der Fall.
Schauen Sie mal hier.
https://www.iwr-institut.de/images/seiteninhalte/presse/grafiken/strompreis_terminmarkt.png
Alleine von 2011 bis 2016 haben sich wegen der Einspeisung dieser „Vermögenden“ die Beschaffungskosten für die Versorger halbiert. Aber genau deswegen hat sich – auch für die ohne Dach – die EEG Umlage von 3,530 auf 6,354 Cent/kWh erhöht.
Und genau darin spiegelt sich die Tatsache, dass die Netzbetreiber den monatlichen Marktwert für PV so propagieren.
Im Sinne der Energiewende müsste das nämlich heißen, die Erneuerbaren haben im letzten Monat die Strompreise halbiert. Dann würde sich allerdings die Frage stellen, und warum merken die Verbraucher nichts davon. Für mich bleibt die Frage, wenn interessiert der Marktwert PV außer diejenigen, die auf dem EEG Konto damit einen Saldo kreieren, den der Staat jährlich mit Milliarden ausgleichen muss.
„Bis 2010 drückte der von den EEG Pionieren eingespeiste Strom die Strompreise für alle – auch ohne Dach – durch den Merit Order Effekt nach unten.“
Das stimmt allerdings nur für Zeiten in welchen die Solarkraftwerke Gaskraftwerke und Pumpspeicherkraftwerke in Spitzenlastzeiten, komplett, ersetzen konnten.
Teils außerhalb der damaligen Vergleichsmöglichkeiten ist dafür jedoch die Stromqualität, als nachhaltig, risikominimiert, klimaschonend, wirtschafts- und technologieförderlich, sozialverträglich-ausgleichend umverteilungskompensierend, niedrigschwellig und schließlich mit der Strompreisparität (Netzparität des jährlichen Mittelwerts der Stromerzeugungskosten Erneuerbarer Energien für die Region D/AT/LU) etwa ab 2015/2016 auch der kostenstabilierende bzw. kostensenkende Effekt auf die Stromerzeugung, als Teilkomponente der Gesamtversorgung. Keiner hat je behauptet, daß Photovoltaikanlagen die 100% Stromversorgung leisten sollten, sondern die planmäßig geordnete Aufteilung zwischen Windkraft- und Photovoltaikkraftwerken, mit Wasserkraft und Biomasse- und fossilen Reservekraftwerken soll preiswerte und kostengünstige Versorgungstabilität gewährleisten.
In der langfristigen Sicht haben Sie natürlich Recht.
(nur das EEG-Konto ist nicht das Problem, denn es macht nur sichtbar, wie im KTF durch die steuerliche Zuzahlung/Weiterverteilung, was im EEG-Gesetz lobbyiert wurde, durch die großen Interessensverbände)
Ehrlich und kompetent schreibt.
Das stimmt allerdings nur für Zeiten in welchen die Solarkraftwerke Gaskraftwerke und Pumpspeicherkraftwerke in Spitzenlastzeiten, komplett, ersetzen konnten.
@ Nein, nicht nur für die von Ihnen genannten Zeiten war Merit Order wirksam sondern die gesamte Nachfrage war weniger, weil der Ökostrom zwingend und zum „Nulltarif“ zugeteilt war Zum Nulltarif deshalb, weil der schon an anderer Stelle mit der EEG Umlage bezahlt wurde. Die Erneuerbaren wurden bis 2010 mit sogenannten Ökobändern in die Bilanzkreise gewälzt, wo wie im folgenden gezeigt die Nachfrage und der Preis ermittelt wurde. Sie sehen anhand der Grafik,
Nicht nur die teuersten Kraftwerke wurden verdrängt, sondern auch insgesamt wurde weniger nachgefragt.
Siehe dazu die folgende Merit Order Grafik, und scrollen Sie das vierte Bild nach oben
https://de.wikipedia.org/wiki/Merit-Order
Da sehen Sie dass, wenn die EE noch in die Bilanzkreise gewälzt würden, dort die Nachfrage von N1 auf N2 fallen würde, und infolgedessen der Preis von P1 auf P2 sinken. Nicht nur für die Spitzenzeiten.
Während mit der Mittelung des jeweiligen Börsenstrompreises über einen Zeitraum sich eine Kurve abbildet, zeigen die einzelnen Angebote zum Stromeinkauf (für die jeweiligen Kraftwerkstypen und Einzelkraftwerke) gestufte (evtl. gemittelte) Strompreise und damit wird in Spitzenlastzeiten (mit selten eingesetzten Kraftwerken) der Preishub für alle teilnehmenden Anbieter (an der Strombörse etwa 300 um 2002) noch interessanter und das bei Spitzenlastmengen für alle Kraftwerkstypen (zusätzlich sind die EEG-Kraftwerke über die EEG-Umlage, außerhalb der Direktvermarktung/Marktwertkompensation, zusätzlich zum Strompreis, vorfinanziert worden und, teils, fix vergütet).
Die Stromeinspeisemengen in Niedrigpreiszeiten waren für die Großkonzerne lange keine Gewinnerzielungskonkurrenz.
Der Preishub wird erst signifikant, wenn der Kraftwerkstyp, der preisbestimmend bietet, sich verändert und damit den Merit-Order-Effekt in der Wirkung bestimmt (deshalb war auch bspw. Kraftwerkseinsatzplanung der BNA einst prüfungsrelevant)?
Die Stromerzeugung ist jedoch nicht der Kostentreiber (regulär) sondern der Zwischenhandel mit den bereits vergüteten (Einspeise)Strommengen der Stromkunden, welche kanibalisierend gegen die emissionsreduzierten Stromeinspeiser (bzw. Stromkunden) weiterverkauft werden. Die Lösung soll in Zukunft die verzögerte/verminderte Rentabilität der neuen (kleineren) Einspeiseanlagen und deren Flexibilisierung bei (‚evtl.‘) höheren Einzelkosten werden, bzw. Lastverschiebung (was für jeweilige Gesellschaftsgruppen/Stromprosumenten gleichzeitig zutreffen kann).
An der ‚epex spot‘ gibt es 300? Mitglieder (2020, Exchange Members (>400): Energieversorger, Stadtwerke, Industriekonzerne, Banken, Broker und Clearing Members)( 49% Anteilseigner sind ÜNBs (Holding HGRT)) und in der ‚eex group‘ (european exchange, bedeutet #goingGlobal) etwa 600-800 internationale Handelsteilnehmer (für D. meist Energieunternehmen, Stromhändler, Industrieunternehmen, Banken und Fonds)(bed. Anteilseigner: Deutsche Börse AG).
Die Ereignisse 2014 (und 2024) zeigen Merkmale von ‚Markteinfluss‘ und darauf wurde (systematisch) reagiert.
Den Marktwert der einzelnen EEG-Kraftwerksarten sollte man nicht als ‚wissenschaftlichen‘ Messwert verstehen, sondern als Indikator für den Wert des Einspeisestromes in *einem* Vermarktungsmechanismus. Ja, auch aus meiner Sicht könnte der Gesamtwert des Einspeisestromes in einem anderen System wertiger sein. Eine vertrauenswürdige, kompetente, allwohlorientierte Gesellschaftsgruppe für diese Neugestaltung ist nicht erkennbar, zumindest nicht offensichtlich und das politische Umfeld dafür sicher auch derzeit nicht geeignet.
eine andere Sichtweise dazu:
https://www.next-kraftwerke.de/wissen/merit-order
„grundsätzliches Problem von Freiheit und Verantwortung“
‚Wir‘ (die/eine Mehrheit) machen/gewähren die Gesetze durch professionelle Jurist*Innen in d. Parlamenten und ‚ihr‘ sollt für ‚eure/euro‘ Freiheit dann die Verantwortung übernehmen?
Der ‚Schulhofbully‘ kann sich Sympathie auch nicht durch Nötigung erpressen, das wird das Problem in einem Land, welches die Vergangenheit, teils, nur in Hochglanzbroschüren ‚bewältigt‘ hat.
( Ein gegenwärtig beleuchtetes Beispiel ist der erzwungene Einsatz Hans Rosenthal’s zur 75. Jubiläumssendung von ‚*alli *alli‘ (pol. ‚korrigiert‘) am 9. Nov. 1978, dem 40. Jahrestag der ’night of broken glass‘, und die ‚typische‘? dazu unpassende deutsche Geschichtsvergessenheit in Teilen der Systemverantwortlichkeiten? )
Das passt ins Gesamtbild der ‚Aufrüstung‘ gegen die Normalen (also ’nicht-‚Elitären)?
(regierender) Medienpräsenz zum Gehör, mit Anspruch an Qualität (in aller Bescheidenheit und mit Dank verbunden)
‚https://www.swr.de/swrkultur/wissen/archivradio/helmut-schmidts-rede-zum-40-jahrestag-der-reichsprogromnacht-1978-102.html‘
(ein Dokument des Zeitgeistes und der gesellschaftlichen Stimmung, als Analyse der ‚Deutschen‘?)
MfG
Huch, was ist das jetzt hier?