Die Neuheit wurde bereits Ende Januar im pv magazine-Interview mit Fronius-Vertriebschef Harald Schernleitner angekündigt, jetzt erfolgt die offizielle Bekanntmachung: Das österreichische Unternehmen führt nun mit dem „Fronius Reserva“ ein Batteriespeichersystem unter eigenem Namen im Programm – das gab es zuletzt mit der „Fronius Solar Battery“, seither wurden als kompatible Batterien Systeme von BYD und LG geführt. Nun komplettiert das neue, DC-gekoppelte Hochvolt-System, das auf die beiden Hybridwechselrichter GEN24 Plus und Verto Plus abgestimmt ist, das Fronius-Sortiment.
„Ein großer Anbieter von Heimspeichersystemen“ in China, so Schernleitner gegenüber pv magazine, produziert das System, das auf Lithium-Eisenphosphat- (LFP-) Batteriezellen basiert. Im Gegensatz zur der bis 2019 angebotenen „Fronius Solar Battery“, bei dem im wesentlichen ein von Fronius gebautes Gehäuse mit zugelieferten Batterieeinschüben versehen wurde, ist das neue System aber komplett von Fronius selbst konzeptioniert, wie es auf Nachfrage heißt. Es besteht aus mindestens zwei Modulen, bis zu drei weitere lassen sich ohne Verkabelungsaufwand aufsetzen. Die Nominalspannung reicht von 205 Volt (zwei Module) bis 512 Volt (fünf Module) bei jeweils 32 Ampere maximalem Ausgangsstrom. Die nutzbare Speicherkapazität variiert hierbei zwischen 6,3 und 15,8 Kilowattstunden. Bis zu vier Systeme können parallel bettrieben werden, sodass die maximale Kapazität rund 63 Kilowattstunden beträgt. Die Entladetiefe ist mit 94,5 Prozent angegeben.
Das Gehäuse mit Schutzart IP65 ist für die Aufstellung im Inneren oder in einem geschützten Außenbereich geeignet. Als zulässige Umgebungstemperatur sind minus 20 bis plus 55 Grad Celsius angegeben, für die Luftfeuchtigkeit gelten 5 bis 95 Prozent. Der Einsatz kann in Höhen bis zu 2000 Meter über Normalnull erfolgen. Mit einem Grundriss von 780 mal 176 Millimetern ist das System sehr kompakt, die Höhe beträgt je nach Modulanzahl 860 bis 1610 Millimeter, und das Gewicht 86,5 bis 187 Kilogramm, wobei jedes Modul 33,5 Kilogramm wiegt. Das Batteriemanagementsystem und die Basis sind separate Bauteile mit 16 beziehungsweise 3,5 Kilogramm Gewicht.
Das Reserva-System ist Notstrom und Schwarzstart-fähig. Die Visualisierung erfolgt über die App „Solar.web“, zusätzliche Software ist Fronius zufolge nicht erforderlich. Auch die Optimierung zur Nutzung dynamischer Stromtarife regelt demnach die App. Angaben zum Preis machte Fronius nicht, die Garantie erstreckt sich über zehn Jahre für dann noch 80 Prozent der nutzbaren Energie.
Anm. d. Red.: Der Beitrag wurde am 3. März um zusätzliche Informationen von Fronius zum Entwicklungskonzept des neuen „Reserve“-Systems ergänzt.
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Also wenn Fronius etwas auf den Markt bringt, dann wird es wohlüberlegt sein. Ich werde die „Reserva“ verbauen und hoffe nicht enttäuscht zu werden! (Wurde ich bisher von Fronius noch nie)
Gibt es eigentlich schon genauere Informationen zum neuen Hybrid-Wechselrichter Verto Plus von Fronius?
Ab wann ist der lieferbar?
Gibt es schon Datenblätter etc. dazu sowie Aussagen zur Batterie-Kompatibilität über den Fronius Reserva hinaus?
Was kostet ein Speicher 6,3 KW ?
Fronius fertigt nicht selbst, optisch erinnert der Speicher stark an Sigenergy oder sogar Huawei…. kann das wer bestätigen?
Mmh… Da Fronius etwas spät dran ist und ich meinen Wechselrichter symo nicht gegen einen Hybridwechselrichter tauschen wollte, habe ich mir letzte Woche einen ecoflowocean dc-fit einbauen lassen. Ich bin begeistert, wie Klasse das Zusammenspiel funktioniert
Darf man annehmen, dass da die bewährte BYD-Technik drinsteckt? Die bisherige enge Zusammenarbeit, die Art der steckbaren Modularität, DC-Kopplung, etc. – klingt danach.
„Das Reserva-System ist Notstrom und Schwarzstart-fähig.“ Heißt das, man kann nun auf eine separate EnWitec verzichten/diese ist bereits integriert?
Fronius hat auch eine „Enwitec“ Lösung um das Haus vom öffentlichen Stromnetz zu trennen. Ohne Trennung vom öffentlichen Netz darf keine Notstromversorgung im Haus funktionieren. Sollte der Strom absichtlich zur Reparatur abgestellt worden sein, will keiner, dass Strom aus den Häusern in das öffentliche Netz geleitet wird.
Schwarzstartfähig bedeutet, das der Wechselrichter auch ohne Netzanschluss und leerer Batterie mit der Stromproduktion starten kann. (Dass das nichts mit der Batterie zu tun hat weiß man anscheinend nicht).
Notstromfähig bedeutet, dass die Batterie genügend Entladeleistung besitzt (etwa 3kw pro Phase) um einen normalen Verbrauch auf allen drei Phasen im Haus ohne Großabnehmer sicherzustellen. Hierfür wird ein Wechselrichter benötigt der auch auf allen drei Phasen einspeist.
Vielen Dank für die Information…..
nur die Überlegung dahinter und den Zielmarkt verstehe ich nicht ganz…..?
Die Kombination FRONIUS und BYD funktioniert hervorragend und belegte die letzten Jahre immer vordere Plätze beim Batteriespeichertest der HTW Berlin.
Warum ein weiter DC gekoppelter Speicher???
Ein AC gekoppelter Speicher mit hohem Wirkungsgrad als Ergänzungs/Nachrüstlösung wäre in meinen Augen viel sinnvoller für Fronius Kunden die keinen Hybrid WR haben.
Das sowas geht zeigt SAXPOWER ….und nun die Frage …. Warum arbeiten europäische Hersteller eigentlich nicht zusammen und bündeln ihre Kräfte gegen die asiatische Konkurrenz?