Der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) fordert eine Klarstellung hinsichtlich der geplanten Auswirkungen der Änderungen im Abgrenzungsleitfaden. Dieser wird vom Deutschen Handwerkskammertag (DHKT) und der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) erarbeitet. Sie wollen den Leitfaden im Sinne der Qualitätssicherung ändern. So soll in der Neuauflage des Leitfadens der Passus gestrichen werden, nach dem bei Photovoltaik-Anlagen „kein Gewerbe der Handwerksordnung vorliegt bei reiner Montage und ohne Eingriff in die Dachunter- beziehungsweise Fassadenkonstruktion bei Aufdachsystemen“. Damit würde für künftige Gewerbeanmeldungen die Einordnung der genannten Tätigkeiten als „Mindertätigkeit“ wegfallen, das ohne Nachweis einer Qualifikation betrieben werden kann.
Bei der Änderung geht es um die Montage von ballastierten Photovoltaik-Systemen, die bisher als Minderleistung eingestuft war. Dies bedeutet, es muss für die Installation keinerlei Qualifikation nachgewiesen werden. Eine zunehmende Zahl von Schadensfällen durch unzureichende Montage war Hintergrund für die nun geplante Änderung. Allerdings gab es dazu eine Reihe von missverständlichen Meldungen, zumal der aktualisierte Abgrenzungsleitfaden noch nicht veröffentlicht ist.
Bezüglich der Installation von Solarmodulen führte dies zu einer erheblicher Verunsicherung in der Branche, so auch in den Elektrohandwerken, moniert der ZVEH. Er habe sich bereits mit dem für die Handwerke federführend agierenden Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH), dem Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) und der für die Industrie- und Handelskammern (IHK) federführend tätigen Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) um Klärung bemüht. Demnach stellt der ZVEH klar: „Mit der Streichung des genannten Passus geht keinerlei Änderung der Rechts- und Sachlage für die Elektrohandwerke einher.“
So seien die elektrotechnischen Arbeiten auf der DC-Seite von Photovoltaik-Anlagen weiterhin wesentliche Tätigkeiten des Elektrohandwerks. Zudem seien Tätigkeiten zur Dachmontage von Photovoltaik-Anlagen – sofern sie durch das E-Handwerk oder ein mit diesem verwandtes Handwerk ausgeführt werden – mindestens durch Paragraf 5 der Handwerksordnung als sogenannte Zusammenhangstätigkeiten gedeckt. „Dies gilt ebenso für die elektrotechnischen Arbeiten auf der DC-Seite durch das Dachdeckerhandwerk“, heißt es vom ZVEH weiter. Es sei damit für ein gewerbliches Angebot und die Montage von Photovoltaik-Anlagen weiterhin eine Eintragung in die Handwerksrolle mit dem Elektrotechnikerhandwerk beziehungsweise mit einem mit diesem verwandten Handwerk ausreichend.
Prinzipiell – zumal mit der vereinbarten Klarstellung – begrüße der ZVEH, dass für die im betreffenden Passus genannten gefahrgeneigten Tätigkeiten die handwerksrechtlich geforderte fachliche Qualifikation mit der Absicherung durch die entsprechende Eintragung in die Handwerksrolle erforderlich sei. Eine Eintragung mit dem E-Handwerk oder einem damit verwandten Handwerk sei dafür grundsätzlich ausreichend. Somit würden auch keine unnötigen weiteren Hürden für die Umsetzung der Energiewende aufgebaut. „Zu einer erfolgreichen Energiewende gehören aber genauso Sicherheit und Qualität. Auch sie müssen im Sinne der Kunden durch qualifizierte Fachkräfte gewährleistet sein. Die Handwerksrolle stellt das in gefahrgeneigten Tätigkeiten durch den Meistervorbehalt sicher“, sagte ZVEH-Hauptgeschäftsführer Alexander Neuhäuser.
Anmerkung der Redaktion: Wir haben den Artikel kurz nach Erscheinen nochmals präzisiert.
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Dies ist natürlich eine sehr beruhigende Nachricht, aber dann verstehe ich nicht, warum auf der Seite des ZVDH folgendes steht:
„Alle Installationsarbeiten, die mechanisch oder statisch einen Eingriff in die Dachkonstruktion erfordern, sind dem Dachdeckerhandwerk vorbehalten, dürfen aber aufgrund der Verwandtschaftserklärung auch vom Klempnerhandwerk durchgeführt werden. Das Zimmererhandwerk darf ebenfalls PV-Anlagen installieren, und zwar im Rahmen der ihm zugewiesenen Arbeiten am Dach“.
Interpretiere ich diesen Passus falsch oder sehen der ZVEH und der ZVDH die Lage hier unterschiedlich?
Typisch Deutsch: Einfach an der Realität vorbei: Beispiel: Der Handwerksbetrieb hat 100 MA. Der eingetragene „Meister“ sitzt in irgendeinem Büro und hat worst-case mit der PV-Abteilung nichts zu tun. Die (Aufdach-) Anlagen montiert ein rumänischer Sub. Noch Fragen?
Unsere kleine Firma gibt es nun schon 8 Jahre, ich selbst Elektrotechniker Meister. Fokussiert auf Installation von PV-Anlagen haben wir bis zum heutigen Tag 0% Rückmeldung oder Kundenbeschwerden dass es bei einem Dach Undichtigkeiten oder sonstige Probleme gab.
Es gibt auch Bereiche wo wir die Finger weglassen oder erst ein Dachdecker das Ok geben muss, z.B. bei Flachdächern.
Wir orientieren uns an dem Auslegungsprogramm des Herstellers der Unterkonstruktion. Wegen der hohen Schneelasten Einsatz von massiven Dachhacken aus Edelstahl darunter Ersatzziegel aus Alu oder Metalldachplatten. Bei 60 cm Abstand ein Dachhacken je Sparren, Schrauben 8er so lange dass sie 9 cm in den Sparren eintauchen.
Hin und wieder komme ich auch an die Dächer meiner Dachdecker Kollegen hier in meiner Gegend.
Eine Firma davon hängt die Metalldachziegel einfach in die Lattungen ein im Abstand von 1,2m ohne Verbindung zum Sparren. Eine weitere Dachdeckerfirma verwendet Hacken auf jedem Sparren aber nur 6er Schrauben die 5cm in den Sparren eintauchen. Diesen Januar haben wir eine Pv-Anlage umgedeckt an einem Fertighaus 3 Jahre alt. Die Anlage wurde mit Errichtung gleich mit Installiert. Auch dort 6er Schrauben, sehr leichtes Alu- Gestell und nur alle 1,2m ein Hacken, Ziegel geflext. Standort des Hauses auf 1000m höhe voll exponiert gegenüber Sturm.
Ehrlich gesagt vieles geht ja auch lange oder immer gut, wir haben aber auch von Kunden gehört mit älteren Bestandsanlagen da klopft es auf dem Dach bei Sturm. Gut irgendwann kommt Materialermüdung.
Denke eine gute Solateurfima brauch sich jedenfalls nicht verstecken vor den Dachdeckern.
Übrigens die Wartezeit ist bei uns über ein Jahr aktuell bei den Dachdeckern für ein neues Dach.
Denke das Hauptproblem sind aber eher die großen Supp- Firmen, die werden auch im großen Stiel hier bei uns von den Energieversorgen eingesetzt. Denke dass es auch zukünftig nicht schwer sein wird für gewiefte einen Dachdecker im In- und Ausland zu finden der dann wieder unterschreibt, verbandelt mit einer GmbH die dann mal wieder verschwindet.
Vielleicht sollten wir aber auch einfach uns Enpal als Vorbild nehmen? Die haben es ja schließlich geschafft, dass sie vom VDE- Zertifiziert worden sind.
https://www.vde.com/renewables-de/newsroom/enpal-zertifikat-vde
Ein Stück weit liegt es dann sicherlich auch bei manchem Kunden selbst. Manche lasse sich halt lieber gerne von KI- Geschwafel und windigen Vertrieblern zu lullen anstatt sich Gedanken zu machen ob auf dem Dach eine saubere Installation stattfindet, bzw. an der Elektroinstallation.
Wie auch immer könnte jetzt noch viele schreiben, aber besser nicht. Wünsche jedem von euch dass er Morgen wieder einer Tätigkeit nach geht mit Erfüllung und Berufung und Gier nicht Gehirn frisst ;- )