In Österreich ist das Budget die Hauptfrage in den laufenden Koalitionsverhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP. Am Donnerstag präsentierten Vertreter der beiden Parteien erste Details zu ihren Plänen für Einsparungen und Mehreinnahmen. Demnach soll unter anderem der Nullsteuersatz für Photovoltaik-Anlagen bis 35 Kilowatt fallen, der eigentlich bis Ende 2025 gegolten hätte. Wenn Solaranlagen wieder mit 20 Prozent der Umsatzsteuer unterliegen, erwarten FPÖ und ÖVP für 2025 Einnahmen in Höhe von 175 Millionen Euro. Der Bundesverband Photovoltaic Austria (PV Austria) bezeichnet diese Ankündigungin einem offenen Brief an die Verhandlungeführer der beiden Parteien als einen Vertrauensbruch: „Das ist ein Anschlag auf die Verlässlichkeit und Planungssicherheit für unsere heimischen Betriebe und tausende Privathaushalte.“
In seinem Brief warnt der Verband vor den Folgen des Vorhabens. „Die angekündigte Wiedereinführung der Steuer für Photovoltaik-Anlagen bremst Investitionen, gefährdet Arbeitsplätze und schädigt so den Wirtschaftsstandort Österreich“, heißt es darin. Eine solide Budgetsanierung sei zweifellos wichtig, dürfe jedoch nicht zu Lasten der klein- und mittelständischen Handwerksbetriebe gehen oder auf Kosten der Menschen stattfinden, die sich mit Photovoltaik-Anlagen unabhängiger machen wollen.
PV Austria weist darauf hin, dass in Österreich rund 90 Prozent der neu installierten Photovoltaik-Anlagen private Anlagen sind. Die 2024 eingeführte Streichung der Mehrwertsteuer für kleine Anlagen sei eine einfach handhabbare, leicht verständliche und laufend verfügbare Entlastung für die Investoren. „Die steuerliche Neubelastung würde dazu führen, dass nun wichtige Investitionen verschoben oder ganz abgesagt werden und schlussendlich vor allem die heimischen Handwerksbetriebe gefährdet werden. Für den ohnehin bereits angeschlagenen Wirtschaftsstandort Österreich wäre der damit einhergehende Investitionsentgang ein weiterer harter Schlag – ganz abgesehen vom eklatanten Vertrauensverlust in die Politik.“
Der Verband erwartet, dass parallel zur Wiedereinführung der Mehrwertsteuer die Investzuschüsse durch die zuständige Abwicklungsstelle OeMAG wieder aufleben werden. Das würde ein Zurück zu engen Terminen, langen Wartezeiten und viel Zettelwirtschaft für Handwerksbetriebe und Privatpersonen bedeuten. Zu diesen Zuschüssen haben sich FPÖ und ÖVP bislang nicht geäußert.
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Wann sind nochmal Wahlen in DE? 🤔
Kann so eine Entscheidung in Deutschland nicht ausschliessen, wenn die CDU an die Regierung kommt.
Bislang sind ÖVP und FPÖ noch in Koalitionsverhandlungen – warten wir ab, was im Gesetzgebungsprozeß aus dem Vorschlag wird. Selbst wenn Umsatzsteuer nur auf Anlagen erhoben wird, die ab 2025 neu zugebaut werden, ist dass ein Rückschlag für die PV in Österreich.
Gerechterweise muss man ÖVP und FPÖ zugestehen, dass das nur ein kleiner Teil von den geplanten Einsparmaßnahmen und Steuererhöhungen ist – das gesamte Sparpaket soll 6,4 Milliarden Eutro (pro Jahr ?) betragen.
https://orf.at/stories/3381943/
Würde mich überrraschen, wenn ein so großes Sparpaket ohne Änderungen durchgeht.
Nun ja also wer sich eine Photovoltaikanlage bauen möchte, der wird dies tun. Bei den derzeitigen Preisen für bedeutet Mehrwertsteuer höchstens den Preis von vor einem halben Jahr zu bezahlen. Zudem geht es um kleine PV-Anlagen also um kleinere Beträge. Wenn jemand sich einen neuen Fernseher kauft, dann hinterfragt er auch nicht warum er Mehrwertsteuer zahlen soll. Und der Fernseher ist ja nun wirklich keine Investition wie eine kleine Photovoltaik!
Würde in Deutschland der 0% Steuersatz wieder entfallen, passieren folgende Dinge.
Der Absatz von Residential PV Anlagen bricht noch weiter ein, die Konsolidierung der Branche verschärft sich noch mehr und die Menschen die trotzdem eine PV-Anlage bauen kehren wieder zur vor 2023 üblichen Praxis der Regelbesteuerung zurück, was die überlasteten Finanzämter noch weiter in die Knie zwingt und am Ende mehr Schaden und Kosten verursacht als es an Einnahmen generiert. Klassische Loose Loose Loose Situation… CDU eben.
Ich glaube nicht, dass das in DEU wieder eingeführt wird.
Es hat ja keine Ersparnisse gebracht! Im Gegenteil.
Der PV Betreiber musste ein Gewerbe anmelden und hat sich die 19% zurück erstatten lassen.
Ist damit effektiv wieder bei 0%
Dann noch die Anlage in’s Anlageverzeichnis und über AFA 20 Jahre abgeschrieben.
Somit schon mal pauschal jedes Jahr fiktive Verlustkosten die so nicht wirklich (im laufenden Jahr) angefallen sind. Reparaturen etc. Natürlich im Jahr onTop.
Also nur Gängelei.
+ Wenn ich also vom Gesetz her gezwungen bin ein Gewerbe anzumelden, dann nutzten das natürlich schlaue PV-Betreiber aus. Also Firma benötigst du natürlich einen Schreibtisch und einen Rechner etc etc etc.
Ein PC wird i.d.R. auf 3 Jahre abgeschrieben. Wenn GWG dann sogar Sofort.
Und das tolle an der Gesetztgebung… nach ein paar Jahren darf man ja dann wegen „Nicht Gewinnabziehlungsabsicht“ das Gewerbe schließen.
Den Schreibtisch + PC und was noch angeschafft worden ist hat dann vermutlich noch einen Restbuchungswert von 1€. Das Bucht dann der Steuerberater sicherlich intelligent aus. Die Kosten vom Berater kann dann ja noch für das rückliegende Jahr geltend gemacht werden.
Fazit: So wir es hier in DEU hatten war es für den Staat ein Verlustgeschäft. Wer sich jetzt damit RÜHMT dass 0% Mehrwertsteuersatz ein „Doppelwumbs“ ist der Irrt ;-).
AUSSERDEM: Heißt ja:
Mein Nachbar der 31KWp hat muß nicht zahlen während „ich“ mit 30KWh blechen muß.
Ist zwar Österreich… aber das Gleichbehandlungsgesetzt SOLLTE es dort sicherlich auch geben (?)
Hallo
…und gleich die Drohung mit den Wahlen – was soll das es ist in D genau wie in A kein Geld mehr da und daher sollte man zuerst die wenig sinnigen Zuschüsse anschauen. Dazu gehören alle Kleinzuschüsse, die bei unserer ( wie in A ) Bürokratie wahrscheinlich midestens nocheinmal das gleiche an Verwaltungskosten auffressen wie beim Bezieher ankommen. Noch von keiner Partei habe ich gehört dass sie die BAFA abschaffen wollen – wäre aber sinnvoll, weil alles was die machen konnte man in den 70er Jahren über das Finanzamt machen – einfach die rechnung einer Maßnahme einreichen und die Steuerschuld um den Zuschussbetrag kürzen.
Wurde mit dem Argument, hier hätte nur ein Steuerzahler eine Möglichkeit Zuschüsse zu bekommen – als hätten andere die Möglichkeit zu investieren. Der Hintergrund ist wahrscheinlich dass man wiedereinmal ein paar “ Parteigänger“ warm unterbringen wollte.
11500 Ministerialbeamte hat die Ampel zusätzlich eingestellt, aber täglich vom Bürokratieabbau reden. Danach sollte man wählen
Interessanter Beitrag! Es ist wirklich spannend zu erfahren, welche wirtschaftlichen Entscheidungen in der österreichischen Politik getroffen werden. Die geplante Wiedereinführung der Umsatzsteuer auf Photovoltaik-Anlagen könnte tatsächlich einen großen Prozess ankurbeln, der sowohl die Kleinunternehmen als auch die Privathaushalte beeinflusst.
Was mich aber ein wenig skeptisch macht, ist die Frage, wie sich diese steuerlichen Maßnahmen auf den Preis und die Nachfrage nach Solaranlagen auswirken werden. Für diejenigen, die sich weiter über weltweite Energiepreise informieren möchten, könnte diese Seite hilfreich sein: https://welt-preise.de/oesterreich/preise, auch wenn man sich bei der Aktualität der Daten nicht sicher sein kann.
Was meinen die anderen Leser hier dazu? Freue mich auf weitere Gedanken!
Da wird Österreich ja zum Trailer für Deutschland!