Verbraucherschützer: Mehr Transparenz kann dynamische Stromtarife attraktiver machen

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81 Prozent der deutschen Haushalte fühlen sich einer aktuellen Forsa-Umfrage zufolge zum Thema dynamische Stromtarife noch immer uninformiert. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert daher eine bessere Aufklärung über diese Tarife, die alle Enegieversorger ab dem 1. Januar 2025 anbieten müssen – vor allem angesichts eines Gutachtens zu dem Thema, dass der vzbv beim Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft in Auftrag gegeben hat. Demnach kann sich nämlich für viele Haushalte ein dynamischer Stromtarif lohnen.

Vor allem für einen Haushalt mit hohem Stromverbrauch stellten stündlich-dynamische Tarife dem Gutachten zufolge die deutlich günstigste Option dar. Ohne Verhaltensanpassungen waren sie demnach bereits günstiger als alle Festpreistarife und alle monatlich-variablen Tarife. Mit einer flexiblen Anpassung des Stromverbrauchs konnte laut Gutachten eine zusätzliche Einsparung von etwa sieben Prozent über einen Zeitraum von sechs Monaten erzielt werden.

Für Verbraucher spielt der Kostenaspekt bei der Wahl eines Stromtarifes eine wichtige Rolle. Ein großes Problem vieler dynamischer Tarife besteht laut vzbv jedoch in der mangelnden Transparenz der Preisbildung und der komplizierten Tarifstruktur. „Die jeweiligen Tarife kann jeder Anbieter unterschiedlich ausgestalten, was den Vergleich erschwert“, so vzbv-Geschäftsbereichsleiterin Jutta Gurkmann. Die Erkenntnisse des Gutachtens unterstreichen laut vzbv seine Forderung nach Mindeststandards für Informationen über dynamische Stromtarife. Zudem sollten für Vergleichsportale, welche die Begriffe „dynamisch“, „variabel“ und „flexibel“ bislang uneinheitlich nutzen, klare Vorgaben für eine optimale Vergleichbarkeit gelten. Der vzbv fordert zudem, dass Unternehmen Tarife anbieten, die eine Absicherung gegen exorbitante Preissteigerungen enthalten. „Das würde dynamische Tarife für weitere Verbrauchergruppen attraktiver machen“, so Gurkmann.

Das Gutachten nennt für eine höhere Attraktivität dynamischer Tarife neben der Verständlichkeit der zu erwartenden Kosten, der Transparenz der Tarifbestandteile und dem Schutz vor unerwartet hohen Preisen noch einen weiteren Aspekt: den Beitrag dieser Tarife zur Systemeffizienz. „Dynamische Tarife, insbesondere solche mit stündlichen Preisanpassungen, ermöglichen es den Verbrauchern, auf Preissignale zu reagieren und somit die Integration von erneuerbaren Energien zu verbessern“, heißt es in dem Papier. Das könne die Gesamteffizienz des Energiesystems steigern und zu niedrigeren Stromkosten führen, was im Interesse aller Verbraucher liege. „Monatlich-variable Tarife hingegen hätten kaum Auswirkungen auf die Systemeffizienz.

Um die Verbraucherfreundlichkeit von dynamischen Stromtarifen zu verbessern, schlägt das Gutachten verschiedene Maßnahmen vor. Dazu gehören unter anderem die Einführung standardisierter Informationspflichten, eine angepasste Preisvergleichsmethodik auf Vergleichsportalen, die Einführung von Preisdeckeln oder Sicherheitsmechanismen sowie der flächendeckende Einbau intelligenter Messsysteme

Der auf dynamische Stromtarife spezialisierte Ökostromanbieter Rabot Energy begrüßt das Gutachten. „Die Studie im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverband beweist endlich, dass alle Haushalte von dynamischen Tarifen profitieren können und nicht nur Haushalte, mit sehr hohem Anteil an zeitlich flexiblen Stromverbräuchen“, so Jan Rabe, CEO von Rabot Energy. Allerdings könnten Haushalte mit hohen flexiblen Stromverbräuchen besonders profitieren, da sie beispielsweise die Ladevorgänge von Elektroauto oder Wärmepumpe gezielt in Zeiten mit günstigen Strompreisen an der Börse verlegen könnten.

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