Webasto stellt fahrzeugintegriertes Photovoltaik-System für Heckscheibe und Dach vor

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Von pv magazine International

Webasto, ein deutscher Automobilzulieferer und Entwickler von fahrzeugintegrierten Photovoltaik-Lösungen (VIPV), hat ein neues Konzept für ein Autodachsystem vorgestellt. Es soll in der Lage sein, 350 Kilowattstunden Strom pro Jahr zu erzeugen und das Gewicht des Dachsystems im Vergleich zu herkömmlichen Designs um bis zu 40 Prozent zu reduzieren. Das Photovoltaik-Dachkonzept „EcoPeak“ ist ein VIPV-System, das die Heckscheibe und den Dachbereich abdeckt und aus dreieckigen Silizium-Solarzellen besteht, die in einem wabenförmigen Matrixmuster angeordnet sind. Die vergrößerte Oberfläche ermöglicht laut Webasto eine um bis zu 2500 Kilometer höhere Reichweite pro Jahr, abhängig vom Fahrzeug und den örtlichen Klimabedingungen.

„Das Design der Solarzellen und der Module wurde von Webasto intern in unserer F&E-Abteilung entwickelt. Aber es war nicht nur eine abstrakte Designaktivität, wir haben auch mögliche Zulieferer für eine zukünftige Hardware-Ausführung dieses Konzepts untersucht“, sagte Maximilian Hofbeck, Direktor für Produktmanagement und Nachhaltigkeit, gegenüber pv magazine.

Das EcoPeak-Konzept soll es Automobilherstellern ermöglichen, sich entweder auf Nachhaltigkeit oder Ästhetik oder eine Kombination aus beidem zu konzentrieren, so Jan Henning Mehlfeldt, Vorstandsmitglied und verantwortlich für das weltweite Autodachgeschäft von Webasto. Liegt der Fokus beispielsweise auf der Effizienz, können die Zellen über die gesamte Fläche ohne Zwischenräume angebracht werden. Alternativ könnten weniger Zellen und mehr Platz für verschiedene Formen mehr Komfort oder natürliches Licht in der Kabine ermöglichen.

In der Vergangenheit hat Webasto konventionelle PERC-Solarzellen verwendet, um 300-Watt-Sonnendächer für elektrische Geländewagen herzustellen. „Der Fisker Ocean ist ein perfektes Beispiel: Das große aufklappbare Solardach von Webasto ist ein echter Blickfang und macht Nachhaltigkeit spürbar“, so Mehlfeldt.

Ein weiteres Merkmal des EcoPeak-Konzepts ist die Verwendung von Polycarbonat aus biomassebilanzierten und recycelten Materialien anstelle von Aluminium, wodurch es nach Angaben des Herstellers 40 Prozent leichter ist. Der Europäische Rat der Chemischen Industrie definiert die Biomasse-Bilanz-Methode als eine von der BASF entwickelte Technik zur Verwendung von Bio-Naphtha oder Biogas aus organischen Abfällen oder Pflanzenölen, um fossile Ressourcen bei der Herstellung von Chemikalien teilweise zu ersetzen und die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, wobei die Produktqualität erhalten bleibt.

Auf die Frage, wie groß die Chancen sind, dass die EcoPeak-Innovationen in kommerzielle Produkte einfließen, sagte Mehlfeldt gegenüber pv magazine: „Interne Entwicklungen laufen für alle unsere Dachsysteme und wir schauen uns die Komponenten und nachhaltigen Alternativen genau an. Hier nutzen wir die Erkenntnisse der EcoPeak, um eine breite Palette an nachhaltigen Lösungen für die kundenspezifischen Anforderungen anzubieten.“

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