Industrieverband Concentrated Solar Power schließt sich dem BSW-Solar an

Solarwärmekraftwerk, PS10, Planta Solar 10, Solarturmkraftwerk, Sanlúcar la Mayor bei Sevilla, Andalusien, Spanien, Heliostate

Teilen

Mit der Auflösung des Deutschen Industrieverbands Concentrated Solar Power (DCSP) und dessen Integration in den Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) hat dieser nun „alle Solartechnologien unter einem Dach“, wie er am Freitag mitteilte. Neben der Photovoltaik-, Solarthermie- und Speicherbranche will der BSW-Solar nun „verstärkt auch die Interessen der konzentrierenden Solarthermie vertreten“.

Mit der nach Abschluss der Beitrittsverhandlungen bereits zum Jahreswechsel erfolgten Auflösung des DCSP erhielt der BSW-Solar auch etliche neue Mitglieder. Zum DCSP gehörten Firmen wie Siemens Energy und Wacker Chemie, Protarget, Fichtner, Frenell, KSB, Hawe Hydraulik, Enolcon, CSP Services, shp sonne, Synhelion Germany und Aura sowie außerdem im Bereich CSP aktive Forschungseinrichtungen wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und das Solarinstitut Jülich der Fachhochschule Aachen.

Joachim Krüger, Geschäftsführer der Firma Solarlite CSP Technologies und ehemaliger Vorstandsvorsitzender des DCSP, wurde in den BSW-Solar-Vorstand berufen. Die bisherige DCSP-Geschäftsführerin Juliane Hinsch hat bereits ihren neuen Posten als Leiterin konzentrierende Solarthermie im BSW-Solar angetreten.

Nachdem konzentrierende Solarthermie bis vor einigen Jahren als eine nur in sehr sonnigen Regionen praktikable Technologie galt, sieht BSW-Solar-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig inzwischen großes Potenzial auch in Mitteleuropa. CSP-Anlagen könnten im Sonnengürtel der Erde das gesamte Jahr über und rund um die Uhr Strom erzeugen, aber auch in Deutschland regelbare Wärme bis 430 Grad liefern und damit „wirtschaftlich sinnvoll unter anderem in weiten Teilen der Industrie eingesetzt werden“. Die Technologie sei „ein weiteres wertvolles Klimaschutzinstrument, um die Strom- und Wärmewende in Schwung zu bringen.“

Dekarbonisierungsoption auch für Deutschland

Das neue Vorstandsmitglied Joachim Krüger erhofft sich durch die Integration des DCSP einen höheren Bekanntheitsgrad für das Potenzial der konzentrierenden Solarthermie. Die Technologie „sollte auch in Deutschland als Dekarbonisierungsoption für die Fernwärme und die industrielle Prozesswärme stärkere Berücksichtigung finden.“ Auch weltweit sieht der BSW-Solar die Technologie auf Wachstumskurs. Eine weltweite Umfrage unter Projektentwicklern habe solare Prozesswärmeanlagen mit 331 Megawatt Gesamtleistung als aktuell in Planung ergeben. Die Hälfte davon befinde sich in Europa. Die Projekte würden auch „zunehmend größer, es werden mehr Wärmelieferverträge abgeschlossen und der Anteil der Anlagen, die Temperaturen über 100 Grad liefern, steigt stark“.

Auch bei der Stromproduktion gebe es einen „Schulterschluss der Solar-Technologien“. Dies zeige eindrucksvoll die im vergangenen Dezember eingeweihte Anlage „Noor Energy 1“ in Dubai – nicht zu verwechseln mit der Anlage „Noor 1“ in Marokko. Die mit Beteiligung von Siemens Energy entstandene Photovoltaik-CSP-Hybridanlage mit 950 Megawatt Gesamtleistung ist zugleich das mit 700 Megawatt weltweit größte CSP-Kraftwerk. Für den BSW-Solar ist CSP „die bevorzugte Partnertechnologie für die Photovoltaik, um an sonnenreichen Standorten eine stabile tägliche Grundlast über das ganze Jahr hinweg zu liefern, auch in der Nacht“. Aktuell seien weltweit an solarthermische Kraftwerke mit 6,6 Gigawatt Leistung installiert. 1,5 Gigawatt befänden sich im Bau, davon etwa ein Gigawatt in China.

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.