Neoom ist in diesem Jahr stark gewachsen. Insgesamt gut 300 Mitarbeiter hat das 2018 gegründete Photovoltaik-Unternehmen aus Österreich aktuell. Zudem ist es seit diesem Jahr mit eigenen Niederlassungen in Deutschland und der Schweiz vertreten. Es bietet Handwerks- und Installationsbetrieben seine „360 Grad Gesamtlösung“ aus Hardware, Energiemanagement, Finanzierung und digitalen Services für Privat- und Gewerbekunden an.
Die aktuellen Marktbedingungen machen jedoch auch nicht vor Neoom halt. So werden voraussichtlich 27 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen müssen. Es seien drei Mitarbeiter betroffen, deren Probezeit nicht verlängert werde, sagte Neoom-Geschäftsführer Walter Kreisel im Gespräch mit pv magazine. Daneben befindet man sich mit 24 Mitarbeitern in dem Prozess einer gemeinsamen Auflösung des Dienst- oder Arbeitsverhältnisses, wobei es aber einen Monat Übergangsfrist bis zur finalen Entscheidung gebe, wie Kreisel sagt. Da mehr als fünf Prozent der Belegschaft betroffen sind, musste Neoom den Stellenabbau im österreichischen Frühwarnsystem melden.
Nach Aussage von Kreisel hat Neoom in diesem Jahr rund 100 neue Mitarbeiter eingestellt, sämtliche Prozesse digitalisiert und wird seine Betriebsleistung wohl fast verdoppeln. „Doch der Marktausblick für das erste Halbjahr 2024 ist anders als in den Vorjahren. Gerade in Deutschland ist nur mit Wachstum zu rechnen, sofern die Preisreduktionen auch am Ende beim Kunden ankommen, und dies nehmen wir sehr ernst beziehungsweise es braucht unsere maximale Aufmerksamkeit“, sagte Kreisel weiter. Der Markt in Deutschland atme nicht mehr organisch vor sich hin, sondern hechele, und darauf müsse jeder aufmerksame Kaufmann reagieren, beschrieb er die Situation weiter. Viele Installationsbetriebe in Deutschland verzeichnen aktuell weniger Neuaufträge für private Photovoltaik-Anlagen als etwa noch vor Jahresfrist.
Doch, so Kreisel weiter, ihm gehe es auch darum, die erwarteten Preisreduktionen in den kommenden Wochen und Monaten an die Kunden weiterzugeben. Neoom bietet seine „360 Grad Gesamtlösung“ aktuell ohne Solarmodule an. Die Preissenkungen erwartet das Unternehmen daher vor allem bei Wechselrichtern und Speichern. In den vergangenen Monaten habe man sich bemüht, „ein schlankes Unternehmen zu bauen“. Der Stellenabbau betreffe daher vor allem die interne Verwaltung und ausschließlich Mitarbeiter in Österreich. „Wir identifizieren uns nicht über die Zahl der Mitarbeiter, sondern über eingesparte Energiekosten und damit verbundene die eingesparten CO2-Emissionen“, so Kreisel weiter.
Trotz des Stellenabbaus will Neoom so auch im nächsten Jahr weiter wachsen. Beim Umsatz solle eine ähnliche Steigerung wie in diesem Jahr erreicht werden. Die digitalisierten Prozesse sollten in der Praxis umgesetzt werden, so Kreisel weiter. Zudem plant Neoom zu expandieren und bereitet für 2024 weitere Markteintritte außerhalb der DACH-Region vor. „Wahrscheinlich ist dann auch genau der beste Zeitpunkt unsere Komplettlösungen inklusive Solarmodulen anzubieten.“ Denn nach Aussage Kreisels ist es das Ziel, jedes Jahr um eine wesentliche Komponente zu wachsen. Mehr News dazu wird es Kreisel zufolge schon Anfang 2024 geben.
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Ich verstehe bis jetzt nicht, warum ein Unternehmen welches Standardkomponenten in Kombination verbaut fast 40 Millionen an Investorenkaptial brauchten.
Nachdem man 2022 und 2023 den Kunden dreistellige Materialaufschlägen abgenommen hat, schrumpft jetzt der Auftragseingang?
Herr Kreisel ist und bleibt ein Geschichten-Erzähler, die ihm nur langsam wirklich keiner mehr abnimmt – außer ihm selbst vielleicht.
Man muss sich nur auch die Bewertungen als Arbeitgeber bei kununu ansehen, hier werden die wirklichen Mitarbeiter gehört.
Ein Kartenhaus das langsam zusammenfällt – und vielleicht wird aus dem langsam bald schneller als Herr Kreisel glaubt, denn im Universum schwebt augenscheinlich nur noch er selbst.
Herr Kreisel verhält sich dabei eher wie ein Blatt im Wind und manipuliert seine Aussagen, je nach Anforderung! Hat er vor Monaten auf seinen Werbeveranstaltungen noch mit der Anzahl der Mitarbeiter geworben, definiert sich das Unternehmen plötzlich nicht mehr darüber? Möglicherweise liegt es eher daran, dass Investoren nun den Sparstift ansetzen?
Man weiß es nicht, aber wir werden sicher sehr bald wieder eine neue Geschichte erzählt bekommen …
Besonders hervorzuheben ist auch die Vorgehensweise wie die Mitarbeiter gekündigt wurden. Es wurde in einem Meeting nur mündlich mitgeteilt dass Stellen abgebaut werden müssen. Sobald die Mitarbeiter an ihren Arbeitsplatz zurückkehren, werden manche von Ihnen einen digitalen Termin bekommen, was so viel heißt wie die Kündigung für Sie. Keiner der Vorgesetzten hatte die Eier es den Mitarbeitern persönlich in einem Vieraugen Gespräch mitzuteilen. Das spricht Bände für das Rückgrat der Vorgesetzten. Solche Betriebe sind heutzutage „anscheinend“ Vorzeigebetriebe.