1Komma5° kündigt Aufbau einer Topcon-Modulproduktion in Deutschland an

Topcon-Solarmodule, Lager, 1Komma5°

Teilen

1Komma5° will unter die Modulproduzenten in Deutschland gehen. Das Hamburger Start-up kündigte am Freitag den Aufbau einer eigenen Produktion hierzulande an, in der bereits ab dem Ende nächsten Jahres Solarmodule vom Band laufen sollen. Die Idee ist nicht ganz neu, wird jetzt aber konkreter. Mit der eigenen Produktion soll das weitere Wachstum abgesichert werden, wie es hieß. Aktuell habe 1Komma5° seine Lieferketten so ausgebaut, dass die Märkte Deutschland, Schweden, Finnland, Dänemark, Spanien und Italien sowie Australien abdecken könne.

Wo genau die neue Produktion entstehen soll, steht noch nicht fest. „Wir planen, die Fertigung von 1Komma5° Solarmodulen in Deutschland bereits in 2024 zu starten und rechnen dementsprechend damit, noch in diesem Jahr den Zuschlag entweder in Brandenburg oder Sachsen zu erteilen,“ sagte Produkt-Chef und Mitgründer Jannik Schall. Es sollen dann Topcon-Solarmodule produziert werden. Dazu sei auch die Eröffnung eines Entwicklungsstandorts in Berlin mit mehr als 100 Mitarbeitern geplant. In der ersten Ausbaustufe will 1Komma5° nach eigenen Aussagen eine jährliche Produktionskapazität von einem Gigawatt errichten. Bis 2030 soll diese dann auf fünf Gigawatt erweitert werden. 1Komma5° rechnet dafür mit Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe. Diese würden mit Finanzierungspartnern ausgebracht, darunter auch die chinesischen Photovoltaik-Zulieferer.

Im Berliner Entwicklungszentrum will 1Komma5° auch seine Energiemanagementsystem „Heartbeat“ weiterentwickeln. Zusätzlich erfolgten dort Arbeiten am Design und den Qualitätsanforderungen für die Solarmodule. In diesem Jahr brachte das Start-up sein 415 Watt Full Black-Topcon-Modul auf den Markt. Für seine Solarmodule, die aktuell nach den eigenen Vorgaben von 1Komma5° in China gefertigt werden, nutzt das Unternehmen Polysilizium von Wacker Chemie. Für die Wafer und Zellen setzt das Unternehmen auf zwei Tier-I-Hersteller aus China, wie CEO Philipp Schröder auf Nachfrage von pv magazine erklärte. 1Komma5° würde auch auf Anbieter aus Europa setzen, doch diese seien aktuell nicht vorhanden. Der Aufbau einer eigenen Wafer- und Zellfertigung sei allerdings nicht geplant, so Schröder weiter. Das Polysilizium von Wacker Chemie soll auch bei der Fertigung in Deutschland genutzt werden. Damit wolle das Unternehmen sicherstellen, dass die Fertigung der Module garantiert ohne Zwangsarbeit erfolge.

Anmerkung der Redaktion: Wir haben die Aussagen von CEO Philipp Schröder nachträglich im Artikel ergänzt.

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.