Eco Stor will ab Ende 2024 Speicherkraftwerk mit 600 Megawattstunden in Rheinland-Pfalz errichten

Eco Stor, 600 Megawattstunden Projekt in Rheinland-Pfalz

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Eco Stor hat den Bau eines weiteren Großspeichers angekündigt. So sollen in Rheinland-Pfalz, genauer in der Kreisstadt Wittlich nahe dem Umspannwerk Wengerohr, Batterien mit einer Kapazität von 600 Megawattstunden installiert werden. Die Planungen liefen bereits. Die Standortauswahl erfolgte nach gründlicher Untersuchung verschiedener Netzknoten im Übertragungsnetz des Netzbetreibers Amprion, wie es von Eco Stor hieß. Rund 250 Millionen Euro wird das deutsch-norwegische Unternehmen gemeinsam mit Finanzierungspartnern für die Realisierung des Großspeichers investieren. Ende 2024 sollen die Bauarbeiten beginnen.

Der 600 Megawattstunden-Großspeicher soll auf einem sechs Hektar großen Grundstück nahe dem Umspannwerk entstehen. Insgesamt sei der Aufbau von sechs Blöcken des Typs „ECO STOR ES-50C“ mit jeweils 50 Megawatt Leistung und 100 Megawattstunden Speicherkapazität geplant. Jeder Block besteht Eco Stor zufolge aus einem 110 Kilovolt Umspannwerk, 16 Containerstationen für die Wechselrichter und Transformatoren sowie 32 Containerstationen mit modernsten Lithium-Ionen-Batterien.

Es sei geplant, den Großspeicher zweimal täglich die Überschüsse aus Windparks und Photovoltaik-Kraftwerken über das nahegelegene Umspannwerk zu laden. Der Strom aus den Erneuerbaren-Anlagen soll dann für die Nachfragespitzen am Morgen und Abend wieder ins öffentliche Netz zurückgespeist werden. Nach Angaben von Eco Stor lassen sich mit dem 600 Megawatt-Speicher rechnerisch etwa eine halbe Million Mehrpersonen-Haushalte für jeweils zwei Stunden morgens und abends mit Strom versorgen.

Einnahmen sollen über die Strommärkte generiert werden, da die Aufladung des Speichers in Zeiten günstiger Großhandelspreise erfolgen soll. Diese seien meist vorhanden, wenn Photovoltaik- oder Windkraftanlagen auf Hochtouren produzieren. Die Entladung des Speichers sollen dann vornehmlich zu Zeiten hoher Strompreise erfolgen.

Der Speicher werde in Echtzeit an die Marktplätze gekoppelt. „Die Strompreise werden zunehmend wetterfühlig. Bei zunehmender Produktion von Wind- und Solarstrom braucht es mehr und größere Speicher und deren ausgleichende Wirkung“, erklärte Eco Stor-Geschäftsführer Georg Gallmetzer. „Sie sorgen so für mehr Stabilität im Netz, bezahlbare Preise und einen sauberen Mix aus erneuerbarer Energie“.

Es ist bereits das zweite Projekt in dieser Größenordnung, was Eco Stor in Deutschland angekündigt hat. Den anderen 600-Megawattstunden-Speicher will das Unternehmen in Sachsen-Anhalt bauen. Der geplante Baustart für die Anlage in Förderstedt im Salzlandkreis soll ebenfalls im nächsten Jahr sein.

Wie bei der ersten Ankündigung im Sommer bekräftigte Eco Stor erneut seine Forderung an die Politik, die Gesetzgebung bezüglich der Gewerbesteueraufteilung zu ändern. Während bei Photovoltaik- und Windkraftanlagen aktuell die Standortgemeinden 90 Prozent der anfallenden Gewerbesteuer erhalten, gibt es eine solche Regelung bei Großspeichern nicht. „Das muss sich ändern“, forderte Gallmetzer mit Blick auf die Politik. Anpassung dazu könnten im Jahressteuergesetzes 2023 erfolgen.

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