1Komma5° will ein Photovoltaik-Modul auf den Markt bringen, das garantiert ohne Zwangsarbeit gefertigt wurde. Das 420-Watt-Modul soll mit Polysilizium produziert werden, das aus Europa oder den USA stammt. Das sei auch mit Blick auf die Absicherung der eigenen Wertschöpfungskette und der Entkoppelung von China von Vorteil, erklärt 1Komma5°-Gründer und CEO Philipp Schröder. Das Full-Black-Modul mit Topcon-Solarzellen soll im zweiten Quartal 2023 auf den Markt kommen. Der Wirkungsgrad wird nach Angaben von 1Komma5° bei 21,5 Prozent liegen. Das Unternehmen plant, eine Produktgarantie von 25 Jahren zu gewähren.
Daneben wird das Unternehmen seinen Kunden aber auch weiterhin Marken etablierter Hersteller anbieten. 1Komma5° beteiligt sich an Installationsunternehmen für Photovoltaik, Wärmepumpen und Ladeinfrastruktur in ganz Deutschland. Im vergangenen August hat es seinen bundesweit ersten Flagshipstore für Energiewende-Produkte in Hamburg eröffnet.
1Komma5° will Auftragsfertiger in der ganzen Welt das bestmögliche Produkt nach eigenen Vorgaben produzieren lassen, ohne Abstriche bei sozialen Standards oder der Nachhaltigkeit machen zu müssen, erläutert Jannik Schall, Mitgründer des Unternehmens. „Wir nutzen die Kaufkraft unserer Kunden also konsequent, um ausbeuterische und menschenverachtende Geschäftsmodelle innerhalb unserer Branche zurückzudrängen“, erklärt er.
Viele Modulhersteller waren in der Vergangenheit immer wieder in die Kritik geraten, weil sie Polysilizium aus der chinesischen Provinz Xinjiang verwenden, in der NGOs zufolge häufig Zwangsarbeiter eingesetzt werden.
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Marketing Gag fällt mir als erstes zu diesem Artikel ein. Poly Silizium wird auch in großem Stiel in Deutschland hergestellt. Auch Solarzellen und Module werden in Deutschland produziert. Hier gibt es kurze Wege und keine Sklavenarbeit. Wenn sich das Unternehmen weltweit umsehen will, dann kommt es nicht an China vorbei. Dort die Arbeitsschritte genau nachzuvollziehen ist nicht so leicht. Ein Wirkungsgrad von 21,5%, ist auch nicht das Maß aller Dinge. Ich denke es geht hier nur um Gewinnmaximierung und die Verfügbarkeit. Die Zwangsarbeit ist ein willkommenes Werbeinstrument für ein sauberes Unternehmen.
Ich verstehe auch nicht, warum das einen redaktionellen Beitrag wert ist. Weder handelt es sich um eine Weltneuheit noch sind die Behauptungen des Unternehmens extern belegt. So wäre z.B. eine Cradle-to-Cradle-Zertifizierung wie bei Solarwatt oder SunPower ein echter Mehrwert. Oder der Aufbau einer eigenen Fertigung in Deutschland/Europa. Vermutlich ist es aber einfach nur ein gelabeltes Modul eines chinesischen Herstellers, das geschickt unter eigener Marke verkauft wird. Wie bereits bei verschiedenen Beiträgen in der Vergangenheit lässt die Redaktion eine gewisse kritische Distanz gegenüber Anbietern wie 1K5, Enpal & Co. sowie deren Vertretern (hier insbesondere Herrn Schröder) vermissen. Der Unterschied zwischen Firmen-PR und unabhängiger, selbst recherchierter und vor allem ausgewogener Berichterstattung verwässert leider immer mehr. Oder spülen die Anzeigen so viel Geld ein, dass man sich letzteres nicht mehr traut?