Neue Umspannwerke für fast ein Gigawatt Photovoltaik- und Windkraftleistung entstehen in Mecklenburg-Vorpommern

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Netzengpässe können den Anschluss von Photovoltaik-Kraftwerken und Windparks an das Stromnetz verzögern. Immer wieder wird daher betont, dass der Netzausbau mit dem Ausbau erneuerbarer Energien Schritt halten muss. In diese Richtung gehen der Vertelnetzbetreiber Wemag und der Wind- und Solarparkentwickler UKA aktuell mit dem Bau eines neuen Umspannwerks in Vietlübbe in Mecklenburg-Vorpommern. Der Bau habe bereits im Januar begonnen und soll bis zum Frühjahr 2024 abgeschlossen sein, wie die Unternehmen am Dienstag erklärten.

Daneben wird ein weiteres Umspannwerk in Plau entstehen. Die Gesamtinvestitionen inklusive Kabeltrasse zwischen den Umspannwerken bezifferten die Unternehmen mit 115 Millionen Euro. An die Umspannwerke könnten dann nach derzeitigem Stand insgesamt 480 Megawatt Photovoltaik- und 450 Megawatt Windleistung angeschlossen werden.

„Dieses Umspannwerk ist aktuell eins von vielen großen Bauvorhaben im Hochspannungsbereich unseres Netzes“, erklärte Thomas Heinke, Projektleiter der Wemag Projektentwicklung GmbH. Die Besonderheit sei, es ist das erste Großprojekt von Wemag mit einer 110-Kilovolt-Kabeltrasse. „Wir haben uns hier für die erdverlegte Bauweise entschieden, weil sie die gesamte Planungs-, Genehmigungs- und Bauphase verkürzt. Wir gehen von etwa vier Jahren insgesamt aus. Bei einer Freileitungstrasse würde es vermutlich auf zehn Jahre hinauslaufen“, so Heinke weiter.

Zeit, die keine der beteiligten Unternehmen hat. Bereits 2020 begann UKA mit den Planungen für ein Umspannwerk, um seine in Vietlübbe geplanten Windkraftanlagen an das Netz der Wemag anschließen zu können. „Die Region um Parchim ist als windstarkes Gebiet ein Schlüssel für die Windenergie im Nordosten Deutschlands“, erklärte Daniel John vom Projektmanagement bei UKA. „Um den Strom aus verschiedenen Erneuerbare-Energien-Anlagen zu bündeln und von hier aus über teils weite Strecken zu den Verbrauchern zu transportieren, ist ein Umspannwerk von zentraler Bedeutung.“

Auch andere Projektierer werden von den neuen Umspannwerken profitieren. So berichtete unlängst das fränkische Unternehmen MHB Montage pv magazine, dass es für seine zwei Photovoltaik-Kraftwerke mit mehr als 200 Megawatt Gesamtleistung in Marnitz den Zielabweichungsbescheid vom Land Mecklenburg-Vorpommern erhalten habe. Ziel sei es, die Solarparks, die nur zwei Kilometer voneinander entstehen sollen, bis zum ersten Quartal 2025 ans Netz zu bringen. Der Netzanschluss soll dabei über eine gemeinsame Kabeltrasse am neuen Umspannwerk Vietlübbe erfolgen.

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