„Investitionsoffensive Energieunabhängigkeit“: 250 Millionen Euro für Photovoltaik und Windkraft in Österreich

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Die österreichische Bundesregierung hat am Montag ein Energiepaket verabschiedet, mit dem die Bevölkerung und die Wirtschaft um weitere zwei Milliarden Euro entlastet werden soll. Sie würden vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges und der damit verbundenen „Teuerungs-Situation“ zur Verfügung gestellt. Teil des Pakets ist auch eine „Investitionsoffensive Energieunabhängigkeit“. Nach Angaben der Bundesministerien für Finanzen und Klimaschutz sollen insgesamt 250 Millionen Euro in Windkraft- und Photovoltaik-Projekte investiert werden.

Der Bundesverband Photovoltaic (PV) Austria sieht in dem Energiepaket eine „zarte Begleitmaßnahme für die Energiewende“. Wichtiger denn je sei die Umsetzung des Erneuerbaren Ausbau Gesetzes (EAG). Dieses war bereits im vergangenen Sommer verabschiedet worden. Bislang fehlen jedoch wichtige Verordnungen, um den Ausbau von Photovoltaik, Windkraft und Geothermie wirklich zu forcieren.

„Tausende Projekte warten dringend auf eine Umsetzungsmöglichkeit“, moniert der Bundesverband. Neben dem vorgestellten Energiepaket sei es daher viel wichtiger, das Erneuerbaren Ausbau Gesetz auf den Boden zu bringen, damit einen tatsächlichen Erneuerbaren-Energie-Booster auszulösen und einen Energiekosten-Stop zu ermöglichen. „Wir gehen davon aus, dass in Anbetracht der Ankündigungen nun auch das EAG beschleunigt zu Ende gebracht wird und die Projekte umgesetzt werden können“, erklärt Herbert Paierl, Vorstandsvorsitzender von PV Austria. Der Verband stehe für die von Seiten der Politik angekündigten Gespräche bereit.

Kurz vor Ausbruch des Ukraine-Krieges hatte PV Austria die Bundesregierung in Wien aufgefordert, in diesem Jahr 144 Millionen Euro für neue Photovoltaik-Anlagen und 30 Millionen Euro für Stromspeicher als Förderung zur Verfügung stellen. Dies wäre eine Verdopplung des geplanten Fördervolumens für dieses Jahr. Die Verordnungen, um die Förderungen auf den Weg zu bringen, befinden sich jedoch noch im parlamentarischen Prozess und sind nicht verabschiedet. Die Investitionsförderung könnte dabei in den kommenden Wochen anlaufen. Die zweite Förderschiene über Marktprämien wird nach derzeitigem Stand wohl erst im zweiten Halbjahr finalisiert.

Österreich hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 die Stromerzeugung komplett auf erneuerbare Energien umzustellen. Dafür würden rund elf Gigawatt installierte Photovoltaik-Leistung benötigt, wie der Verband ermittelt hat. Davon ist Österreich jedoch noch sehr weit entfernt. Zum Jahresende 2020 wurde gerade mal die Grenze von zwei Gigawatt installierter Leistung überschritten. Der aktuelle Zubau von 350 bis 400 Megawatt jährlich reicht bei weitem nicht aus, um bis 2030 auf elf Gigawatt zu kommen.

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