Fraunhofer ISE: Energetische Amortisationszeit für Photovoltaik-Dachanlagen liegt weltweit zwischen 0,44 und 1,42 Jahren

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Alle wichtigen Fakten über den Photovoltaik-Weltmarkt trägt das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in seinem „Photovoltaics Report“ (PV Report) seit zehn Jahren zusammen. Mit Unterstützung von PSE Projects ist nun eine aktualisierte Version erschienen, in der erstmals auch Angaben zur Energy Payback Time – also der energetischen Amortisationszeit – von Photovoltaik-Dachanlagen enthalten sind. Diese liege weltweit zwischen 0,44 Jahren in Indien und 1,42 Jahren in Kanada. Die europäischen Länder kommen auf 1 bis 1,3 Jahre, ehe sich Dachanlagen energetisch amortisieren. Für die Berechnungen haben die Wissenschaftler die Nutzung monokristalliner Solarmodule, die in China produziert werden und einen Wirkungsgrad von 19,9 Prozent haben angenommen. Generell gelte, je höher die Sonneneinstrahlung, umso schneller amortisierten sich die Dachanlagen. Ebenso Einfluss auf die Energy Payback Time haben die Netzqualität und der Strommix. In ihrem „PV Report“ haben die Wissenschaftler zudem gegenübergestellt, wie sich die Amortisationszeit ändern würde, wenn die Photovoltaik-Produkte in der EU produziert würden. Die durchschnittliche Energy Pay Back Time in den EU-Staaten würde sich dann von 1,28 auf 1,16 Jahre reduzieren. Eine Dachanlage in Silizien, die nach den Berechnungen mit 1,05 Jahren den europaweit niedrigsten Wert aufweist, würde sich dann bereits nach 0,97 Jahren amortisieren.

Doch noch findet die Photovoltaik-Produktion zum überwiegenden Teil in Asien und dabei besonders in China statt. Auch dazu sind im dem „PV Report“ die aktuellen Produktionskapazitäten entlang der Photovoltaik-Wertschöpfungskette enthalten. Erstmals sei auch eine europäische Übersichtskarte mit Fertigungskapazitäten enthalten. Demnach befanden sich 2020 etwa 95 Prozent der Modulkapazitäten in Asien, wovon 67 Prozent auf China entfielen. Europa kommt mit einer Gesamtproduktionskapazität von rund sieben Gigawatt auf drei Prozent und zwei Prozent befinden sich in Nordamerika. Damit hat sich der asiatische Weltmarktanteil weiter erhöht und seinen bisher höchsten Stand erreicht. Für kristalline Solarzellen sind in dem Bericht in Europa für 2020 rund 650 Megawatt an Kapazitäten ermittelt worden, wobei aktuell weitere Produktionen hinzukämen. Für Ingots und Wafer sind jährlichen Produktionskapazitäten mit insgesamt 1,25 Gigawatt verzeichnet. Insgesamt macht die kristalline Photovoltaik-Produktion rund 95 Prozent des Weltmarktes aus.

Darüber hinaus sind in dem „PV Report“ noch allgemeine Fakten zum Photovoltaik-Markt weltweit, in der EU und Deutschland zu finden. So lag der globale Zubau 2020 bei 135 Gigawatt, wovon 18,2 Gigawatt auf die EU entfielen und 4,9 Gigawatt auf Deutschland. Die weltweit kumulierte Leistung erreichte damit 707,5 Gigawatt. In Europa lag sie demnach bei 137,2 Gigawatt, wobei allein in Deutschland Photovoltaik-Anlagen mit 53,6 Gigawatt installiert waren. Der Anteil des Solarstroms an der Bruttoerzeugung lag bei 3,2 Prozent global und 5,3 Prozent in der EU. Gemessen an der Nettostromerzeugung in Deutschland erreichte die Photovoltaik einen Anteil von 10,6 Prozent, wie aus dem Bericht hervorgeht.

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