Der Überschuss auf dem EEG-Konto hat im Mai einen erheblichen Sprung gemacht. Entgegen der typischen Entwicklung des Kontostandes in den Vorjahren, als der Überschuss aufgrund der stärkeren Einspeisung der Photovoltaik-Anlagen im April oder Mai zu schrumpfen begann, wuchs er in diesem Jahr von knapp 2,5 auf fast 5,1 Milliarden Euro an. Ganz genau weisen die Übertragungsnetzbetreiber den Kontostand für Ende Mai mit 5.074.873.184,34 Euro aus.
Der Grund dafür ist schnell gefunden: Drei Milliarden Euro zahlte der Bund aus Haushaltsmitteln an die Übertragungsnetzbetreiber, um ein Absacken des EEG-Kontos in die Minuszone zu verhindern sowie die EEG-Umlage für die Endverbraucher stabil zu halten. Bereits im Januar steuerte der Bund 5,1 Milliarden Euro zu und sorgte dafür, dass der EEG-Kontostand nach knapp 4,4 Milliarden Euro im Minus zum Jahresende 2020 zu Jahresbeginn auf 1,26 Milliarden Euro ins Plus drehte. Im Vorjahr waren die Preise an der Strombörse aufgrund der geringen Nachfrage infolge der Corona-Krise sowie der hohen Einspeisung aus erneuerbaren Energien eingebrochen. Wegen der mangelnden Erlöse führte dies zu einem historischen Tiefstand des EEG-Kontos von knapp 4,5 Milliarden Euro im November 2020.
Der Marktwert Solar sank im Mai leicht und lag bei 4,187 Cent pro Kilowattstunde. Dies liegt sogar noch etwas höher als die durchschnittlichen Erlöse für Solarstrom im März. Im Mai gab es zudem zwei Phasen mit negativen Strompreisen. Dies war am 9. Mai von 10 bis 18 Uhr und am 22. Mai von 4 bis 18 Uhr der Fall. Für diese Zeiträume erhalten Betreiber von Photovoltaik-Anlagen in der verpflichtenden Direktvermarktung keine EEG-Vergütung für den eingespeisten Solarstrom. Nach dem EEG 2021 greift diese Regelung, sobald die Preise an der Strombörse an vier aufeinanderfolgenden Stunden negativ sind.
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Einmal mehr ein Beleg dafür, warum ich das EEG Konto hier „Nebelkerze“ nenne.
Der Grund weshalb das Konto wieder ansteigt liegt ausschließlich an dem Berechnungsdschungel der Umlage.
Das heißt, Differenz “Kosten“ werden auf dem Konto benötigt für einen ausgeglichenen Saldo, aber eine „Nummerische“ Differenz zwischen Börsenpreise und EE Vergütungen gehen auf dem Konto ein. Mit anderen Worten, je mehr die Börsenpreise sinken, je größer wird die „Nummerische“ Differenz zu den Vergütungen, es geht somit mehr Geld auf dem Konto ein, als dass Kosten für die Ausgaben anfallen. Die Ursache dafür liegt in den jeweiligen Prognosen der Netzbetreiber.
Solange die auf der Basis von sinkenden Börsenpreise die jeweiligen Umlagen prognostiziert haben, ging immer Geld auf dem Konto ein für das es keine Ausgaben gab, das Konto lief zwangsläufig über. Seit 2018 hatten die erstmals auf steigende Börsenpreise gesetzt,
Das hatte ich im Folgenden deutlich gemacht.
https://www.pv-magazine.de/2020/04/14/ueberschuss-auf-dem-eeg-konto-sinkt-auf-weniger-als-2-milliarden-euro/#comments
Prognosen auf Basis „sinkenden“ .Börsenpreisen..hatten wir bis zur Umlage 2017 , wie man meinem Link entnehmen kann. .Das Konto stieg bis dahin kontinuierlich an.
Ab Umlage 2018 wurde das anders .Die Umlage wurde erstmals auf der Basis „steigender“ Börsenpreisen prognostiziert. Es ging seit dem in der Umlage nicht mehr zu viel auf dem Konto ein. Wenn dann allerdings, entgegen der Prognose. .zeitweise „sinkende“.. Börsenpreise dazu kommen, das heißt „aktuell“ weniger Erlöse als für die EE prognostiziert eingehen, dann schlägt das auf dem Konto negativ zu Buche, wie gegenwärtig der Fall…. Zitat Ende.
Das ging 2018/19/ und 20 noch gut, dann war die monetäre Spielwiese der Netzbetreiber abgeräumt. Der Staat musste mit 10,8 Milliarden eingreifen und das Konto wieder auffüllen. Für 2021 haben sie die Umlage dann wieder auf sinkenden Börsenpreise prognostiziert, es geht wieder Geld ein für das es keine Ausgaben gibt, und es klingt wieder beruhigender wenn man Überschuss ausweisen kann.
Ich denke die werden nie wieder auf steigende Börsenpreise setzen.
Ich wundere mich immer wieder, dass nicht mal jemand auf den Gedanken kommt nachzufragen, was mit den 10,8 Milliarden bezahlt worden ist, die der Staat zugeschossen hat. Die Vergütungen wurden nicht erhöht, im Gegenteil, die teuersten Anlagen sind in 2021 sogar aus der Förderung gefallen, und trotz dem wäre die Umlage ohne den Zuschuss auf über 9 Cent gestiegen.
@Hans Diel; er hat recht; so geht das nicht mehr weiter!
Das mit der Konjunktion mit dem Erlös der Erneuerbaren gemessen an den Preisen der Strompreisbörse muß endlich aufhören.
Viele Firmen decken sich vorrausschauend über Jahre mit entsprechenden Stromkontingenten bei den Versorgern und direkt bei den Kraftwerken ein.
Für die Strombörse bleibt nur der klägliche Rest über der zu einer unsäglichen Abwertung der Eneruerbaren Energieen führt.
@Sandra, bitte um Angabe, welche Menge an kWh wird an der Strombörse gehandelt?
Hat schon mal Jemand ermittelt, wo die Differenz zwischen Verkaufspreis, 30 – 32 €cnt/kWh und dem Gestehungspreis von 4 – 6 €€cnt/kWh versickert?
Ja natürlich muß das Büro bezahlt werden; Vertriebs und Allgemeinkosten wird das genannt!
Ja sind diese Kosten in anderen Energiearten, Gas, Fernwärme, Benzin, Heizöl oder Diesel, der Versorger in ähnlicher Größenordnung?
Es muß aufhören, hier einem Zweig der Versorger Sonderrechte per Gesetzt einzuräumen, nur um die Erneuerbaren klein genug zu halten oder sonstige Knüppel zwischen die Beine zu werfen!
Es geht um Milliarden an €uro und letztendlich um das Klima und die Überlebensfähigkeit künftiger Generationen.
Pesönliches Statement:
Ich fordere 10,0 €cnt/kWh für die Stromproduktion meiner Solaranlage; ansonsten wird diese einfach abgeschaltet.
Ich möchte hiermit jeden Eigentümer einer Solar-, eventuell auch Wind-Anlage aufzumuntern zu überlegen, zu welchem Zweck seine Anlage zukünftig missbraucht werden soll.
Thomas sagt:
Hat schon mal Jemand ermittelt, wo die Differenz zwischen Verkaufspreis, 30 – 32 €cnt/kWh und dem Gestehungspreis von 4 – 6 €€cnt/kWh versickert?
@ Thomas.
Das stecken die Leute in die Tasche, die den Strom bereit stellen, sagt der Ex Chef vom Fraunhofer Institut im folgenden Video so ab Minute 2.40
@ Thomas
Kosten/Nutzen heißt eine gerechte Finanzierung der Energiewende. Der so genannte Merit Order Effekt den die Erneuerbaren auslösen, muss den Kosten zugute kommen.
Danach haben die Leute vom Polit Magazin Monitor 2011 schon vergeblich gesucht, als sie im folgenden Video so ab Minute 4 fragen, „Müssten die Einsparungen nicht an den Förderkosten abgezogen werden“
Siehe hier:…https://www.youtube.com/watch?v=a4pslA3NKvQ
Auch der Solar Förder Verein SFV in Aachen hat schon vor Jahren eine diesbezügliche Untersuchung veröffentlicht.
Siehe hier https://www.sfv.de/artikel/wind-_und_solarstrom_senken_den_strompreis_der_merit-order_effekt#toc05
Quantifizierung der Einsparungen
Für jede Stunde des Jahres ergeben sich andere Angebote und Nachfrageverhältnisse, unterschiedliche Börsenpreise und unterschiedliche Entlastungen durch die Einspeisung von Wind- und Solarstrom. Zur endgültigen Beurteilung, wie stark Wind- und Solarstrom den Strompreis entlasten, ist deshalb eine Untersuchung aller 8760 Stunden des Jahres erforderlich. Eine Untersuchung des IfnE (Ingenieurbüro für neue Energien) vom November 2007 im Auftrag des Bundesumweltministeriums ergab eine Senkung des Großhandelspreises durch alle Erneuerbaren Energien für das Jahr 2006 mit einem Volumen von bis zu 5 Mrd. Euro. Zieht man davon die gesamte Einspeisevergütung nach EEG für den Windstrom und alle anderen Erneuerbaren Energien ab, so ergibt sich immer noch eine Netto-Ersparnis von ca. 2 Mrd Euro. Zitat Ende.
Vor dem Hintergrund dieses Prozesses sollte man auch die ständigen Meldungen zur Solarpflicht beurteilen. Oder die Aufforderung alle Dächer so viel wie möglich zu belegen. Alles was über den Eigenverbrauch hinaus geht, wirkt nach der gegenwärtigen Gesetzeslage für den Betreiber kontraproduktiv. Denn all den Strom, den er als Überschuss ins Netz einspeist, wird an der Börse vermarktet. Und je mehr dort an kommt, desto niedriger werden die Börsenpreise, sprich die Vergütung die er bekommt. Mit den niedrigen Börsenpreisen machen andere lukrative Geschäfte. Der Lohn für den der sein Dach voll gelegt hat, besteht darin, dass er höhere EEG Umlage bezahlen muss. Denn seit 2010 gilt, je niedriger die Börsenpreise, desto höher die EEG Umlage.
Sie sehen, das „Faule Ei“ das de den Erneuerbaren mit der Ermächtigungsverordnung 2010 ins Nest gelegt wurde, zieht sich wie ein roter Faden durch alle Bereiche der Energiewende, zum Wohle der Altgedienten.
Damit neu hinzukommende Leser auch wissen um was es geht hier die genannte Ermächtigungsverordnung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
@Hans Diehl, den ersten Beitrag hatten Sie schon mehrfach gepostet; ja, man kann nicht oft genug darauf hinweisen. Jedoch haben Sie mir die Pointe meiner Formulierung vergeigt. Danke.
Sie zitieren des Weiteren eine Untersuchung des Solar Förder Verein SFV in Aachen aus 2007, indem auf die ständig volantive Einspeisemenge der Erneuerbaren eingegeangen wird.
„Man müßte alle 8760h des Jahres diskret betrachten…“ Ich habe es nicht verstanden, warum Sie dieses in 2021 anühren. Das war 2007 und damit 13 Jahre her.
Der Planet hat sich seit dem mehrmals gedreht. Die Mengenverhältnisse in der Stromproduktion, konventionellen Kraftwerke als Verbrenner zu Erneuerbaren Energieen haben sich glücklicherweise seit dem maßgeblich verändert.
Feststellung:
Ja, die Stromproduktion von PV und auch Wind ist tages- und auch Jahreszeitlich unterschiedlich und eigentlich nicht vorher zu sagen oder zu regeln, sondern falls erforderlich nur abzuregeln.
Der Stromverbrauch in BRD ist ebenso sehr unterschiedlich, der zwar in Kontingenten vorherzusagen, aber nicht wirklich regelbar ist.
Mit der bevorstehenden E-Mobilität wird das nicht unbedingt besser werden.
Äüßerst teure „Regelenergie“, die ausgewählte Verbraucher zus. ins Netz schaltet oder definierte Verbraucher von Netz nimmt, wird seitens der Netzargentur versucht die Netz-Frequenz konstant zu halten. Mit zunehmenden Stromverbrauch insgesamt und damit steigendem Regelbedarf wird auch für die Netzargentur die Aufgabe immer anspruchsvoller geeignete objete und Unternehmer zu finden. Regelenergie wird teurer werden.
Kohlekraftwerke wie auch AKWs sind hinsichtlich der Regelbarkeit wie Dinosaurier oder D-Züge anzusehen; ein notwendiger Eingriff ist 30 Minuten vor der gewünschten Regeländerung einzuleiten.
Einzig und allein sind die Gaskraftwerke als die Liberos zu betrachten, die in begrenztem Umfang in der Lage sind Lastschwankungen des Netzes relativ auszugleichen…wenn Sie denn vorher im Betrieb sind oder waren. Reservekapazitäten sind nur als Vorhaltungen für den Ernstfall anzusehen.
Als Regelmöglichkeit wären da neuerdings noch Speicher, privat oder auch lokal orientiert und auch Produktion von Wasserstoff mit anzuführen, die eine überschüssige Energiemenge anderweitig der Netzeinspeisung entziehen und somit speichern könnten.
In der Gesetzgebung von 2007 bis heute werden die Erneuerbaren immernoch einspurig als ungeliebtes Anhängsel der Stromwirtschaft betrachtet und dem entspechend in der Finanzierung behandelt, obwohl jede Partei diese Energiegewinnung spätestens ab 2045 als alleinigen Energielieferant, ohne AKWs und KKWs sehen möchte.
Warum wird bis heute einem konventiellen Kraftwerksbetreiber ein fester Bestandteil für dessen Stromproduktion als Fix-Wert zugestanden, obwohl aufgrund des oben aufgeführten Systems weiterhin ein Strom- Überschuss am EU-Markt zu Billigpreisen abgegeben werden muss.
– auf Kosten der Allgemeinheit aller Strombezieher –
Im Gegenzug muss die Gemeinschaft der Erneuerbaren für eine feste Tarifierung ihrer Anlagen kämpfen und bislang nur zweitrangig behandelt und ansonsten als als Bittsteller abgetan wird?
Seit einiger Zeit kommen die Erneuerbaren mit immer stärkeren Kontingenten und das Schieflast-Spiel wird durch den Gesetzgeber unverändert weitergeführt.
Steigende Strompreise und gallopierende EEG Zuschläge!
ich erwarte von der Politik, hier dringend zeitnah ein neues System aufzusetzen und werbe dafür, dass bitte viele der Diskutanten sich hierfür mit einbringt. Danke.
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