Im März sank der Überschuss auf dem EEG-Konto um mehr als 500 Millionen Euro ab. Ende des Monats betrug er somit noch knapp 1,9 Milliarden Euro. Zum Vorjahreszeitpunkt betrug das Plus noch satte 6,0 Milliarden Euro – der bisherige Höchstand auf dem EEG-Konto. Dieser starke Rückgang ist zum einen begründet in dem bereits zuvor deutlich geschmolzenen Guthaben. Hauptsächlich liegt er jedoch in den geringeren Einnahmen durch die niedrigeren Börsenstrompreise begründet, wie Bruno Burger vom Fraunhofer ISE twitterte. Im Gegensatz zu den Vorjahren ist der Überschuss in diesem März auch erstmals nicht weiter angestiegen. In den Jahren zuvor wuchs das Plus auf dem EEG-Konto regelmäßig bis März und April weiter an, ehe es in den Folgemonaten – auch wegen der dann stärkeren Einspeisung der Photovoltaik-Anlagen bis in den Herbst – wieder abschmolz.
Die Ursache der gesunkenen Börsenstrompreise liegt zum einen an der hohen Einspeisung von Windkraft und Photovoltaik-Anlagen im März, zum anderen an der deutlich gesunkenen Nachfrage infolge der Eindämmungsmaßnahmen für die Corona-Krise. Dies führte auch vermehrt zu länger anhaltenden Phasen mit negativen Strompreisen an der Strombörse. Betragen diese sechs Stunden oder mehr erhalten Betreiber von Photovoltaik-Anlagen in der verpflichtenden Direktvermarktung keine Vergütung für ihren erzeugten Solarstrom. Die Analysten von Enervis wiesen jüngst darauf hin, dass dies zu erheblichen Einnahmeausfällen für die Betreiber führen kann, zumal auch für die kommenden Wochen weiterhin vermehrt negative Strompreisphasen zu erwarten sind.
Im März waren an der Strombörse fast an jedem Wochenende solche Perioden zu verzeichnen. So waren die Börsenstrompreise am 1. März 0-15 Uhr, 15. März 9-15 Uhr, 22. März 9-16 Uhr, 29. März 10-17 Uhr durchgehend negativ. Auch am gestrigen Ostermontag lagen die Strompreise zwischen 5 und 19 Uhr im negativen Bereich.
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Zitat aus dem Artikel
Dieser starke Rückgang ist zum einen begründet in dem bereits zuvor deutlich geschmolzenen Guthaben Hauptsächlich liegt er jedoch in den geringeren Einnahmen durch die niedrigeren Börsenstrompreise begründet, wie Bruno Burger vom Fraunhofer ISE twitterte.Zitat Ende.
Was der Bruno Burger twitterte ist richtig, ich möchte lediglich wie folgt ergänzen.
Das deutlich geschmolzene Guthaben, und die geringeren Einnahmen haben ein und die selbe Ursache, und liegen in den Prognosen begründet. Bis zur Umlage 2017 basierten die prognostizierten Deckungslücken, sprich Umlagen auf … „sinkenden“… Börsenpreisen, und ab Umlage 2018 auf „steigenden“… Börsenpreisen. Seit den steigenden Börsenpreisen geht es auf dem Konto nicht mehr bergauf, oder genauer gesagt stetig bergab…
An anderer Stelle hatte ich schon mal meine Recherchen deutlich gemacht.
Siehe hier Kommentar vom 11 März um 13.57 Uhr.
https://www.pv-magazine.de/2020/03/02/unsere-chance/
So lange die Umlage auf der Grundlage künftig sinkender Börsenpreise prognostiziert wurde, sammelten sich auf dem EEG Konto kontinuierlich Milliarden Überschuss an.
Grund: …Bei prognostizierten sinkenden Börsenpreisen, war in der Umlage – die Differenz zwischen Börsenpreis und Vergütung – die auf dem Konto einging, ohne hin zu groß.
Zu groß, weil es für prognostizierte, sinkende Börsenpreise, keine Ausgaben auf dem Konto gibt.
Wenn zu der Zeit entgegen der Prognose auch noch zeitweise die Börsenpreise, sprich Erlöse für die EE stiegen,. , ging nicht nur zu viel Umlage ( in Form von den sinkenden Börsenpreisen ) auf dem Konto ein, sondern auch noch die „aktuell“ für die EE über die Prognose hinaus erzielten Mehrerlöse. Da musste sich zwangsläufig was ansammeln….Ich weiß, es ist komplex, so solles ja auch sein, dass es nicht jeder versteht. Ich nenne deswegen das EEG Konto Nebelkerze und monetäre Speilwiese der Stromwirtschaft.
Das mit den… „sinkenden“ .Börsenpreisen..war bis zur Umlage 2017 so, wie man meinem Link entnehmen kann. .Das Konto stieg bis dahin kontinuierlich an.
Ab Umlage 2018 wurde das anders .Die Umlage wurde erstmals auf der Basis „steigender“ Börsenpreisen prognostiziert. Es geht in der Umlage nicht mehr zu viel auf dem Konto ein. Wenn dann allerdings, entgegen der Prognose. . „sinkende“.. Börsenpreise dazu kommen, das heißt „aktuell“ weniger Erlöse als für die EE prognostiziert eingehen, dann schlägt das auf dem Konto negativ zu Buche, wie gegenwärtig der Fall.
Das Kriterium, und entscheidend über Konto Zu oder Abnahme ist, das Verhältnis des prognostizierten Börsenpreises zum zum aktuellen Börsenpreis.
Wenn infolge der Corona Krise die Börsenpreise in diesem Jahr weiter sinken, geht aktuell weniger als prognostiziert für die EE Erlöse ein, und das Konto dürfte weiter sinken.. Wir könnten in den Sommermonaten an die Liquiditätsreserve von gegenwärtig 1,9 Mrd ran kommen.
Der Dumme ist wegen dem System seit 2010 leider wieder der Verbraucher, für den steigt im kommenden Jahr merklich die Umlage, während andere,mit den niedrigen Börsenpreisen lukrative Geschäfte machen.
Weniger Stromnachfrage am Spotmarkt der Strombörse, günstiges Erdgas und Erdöl und März 2020 hat bisher sehr viele Sonnenscheinstunden, im Vergleich auch zu sonnenreichen Vorjahren.
Der große Jahreshöchststand 2019 wurde, dem Berechnungskonzept der EEG-Umlage folgend, für die Stabilisierung der EEG-Umlagehöhe 2020 eingerechnet.
Mit einem dauerhaften Preisniveau des 22.3.2020 (ungünstige, zeitlich begrenzte Konstellation: niedriger/negativer Börsenstrompreis, starker Exportstromanteil, Investitionskosten gleichbleibend) könnte man die Investitionen für Erneuerbare Energien (Windkraft, Photovoltaik) in der derzeitigen Strommarktsituation nicht refinanzieren. Das müssten ausgleichend die starken Windkraftmonate erwirtschaften, jedoch auch Februar/März 2020 hatten ein um etwa 15€/MWh niedrigeres Strompreisniveau verglichen mit 2019. Dennoch auch ein Januar 2018 zeigt ein relativ niedriges Strompreisniveau, aber ein günstiger Spotmarktbörsenpreis für März/April 2020 zeigt auch die Nachfrageabhängigkeit der Strompreise?
Ostern 2017: Stromverteilung zwischen 35GW und 49GW
Ostern 2020: Stromverteilung zwischen 34GW und 49GW
Seit dem Jahr 2000 haben die Sonnenscheinstunden Deutschlands, während dieser 20 Jahre, gemittelt, um insgesamt 140h zugelegt.
Das derzeitige Strompreisniveau zeigt auf welchem Preisniveau Haushaltstrom angeboten werden kann. Die dezentrale Einspeisung der Erneuerbaren Energien unterstützt diesen günstigen Angebotspreis des Spotmarktpreises. (Die Finanzierung der Erneuerbaren Energien als Gesamtsystem (Ausmaß, Kostenausgleich, Zeitraum) und die Strompreise für Haushaltstrom sind davon abgekoppelt.)
Echo einer Zukunft sagt:
Mit einem dauerhaften Preisniveau des 22.3.2020 (ungünstige, zeitlich begrenzte Konstellation: niedriger/negativer Börsenstrompreis, starker Exportstromanteil, Investitionskosten gleichbleibend) könnte man die Investitionen für Erneuerbare Energien (Windkraft, Photovoltaik) in der derzeitigen Strommarktsituation nicht refinanzieren. Das müssten ausgleichend die starken Windkraftmonate erwirtschaften, jedoch auch Februar/März 2020 hatten ein um etwa 15€/MWh niedrigeres Strompreisniveau verglichen mit 2019.
@ Echo
Wenn ich Sie richtig verstehe, haben Sie nicht verstanden wie man die EE refinanzieren kann.
Es sind doch nicht die .. „hohen“.. Preise an der Börse, die dazu nötig sind, sondern die „Niedrigen“ die zur Refinanzierung nötig sind..
Einfaches Beispiel, wir haben einen Strombedarf von 100%.
Wenn davon 35% relativ teurer EE Strom enthalten ist, da für aber die restlichen 65% fast um die Hälfte billiger geworden ist, wirkt das doch kompensierend, sprich refinanzierend, auf die teuren 35%. Nicht hohe Börsenpreise refinanzieren die EE, sondern niedrige und so gar Negative.
Kosten/Nutzen nennt man so etwas.
Schauen Sie mal hier:
https://www.energy-charts.de/price_avg_de.htm?price=nominal&period=annual&year=all
So ein Kosten/Nutzen System hatten wir ja bis 2009
Ein Versorger bekam, seinem Versorgungsvolumen entsprechend, einen Anteil EE Strom zwingend zugeteilt, und musste den relativ teuer vergüten.Wenn er dann seinen konventionellen Restbedarf , infolge der gesunkenen Börsenpreise billiger eingekauft hat, wirkte das „refinanzierend“ auf den teuren EE Anteil in seinem Portfolio. Seine „Mehrkosten“ sprich Umlage blieben überschaubar.
Wenn das so geblieben wäre, hätten, wir heute eine EEG Umlage nahe „Null“
Zunehmende EE, mit immer geringeren Vergütungen, führen zu immer niedrigeren, bis negativen Börsenpreisen, und diese wären nach dem Kosten/Nutzen Prinzip den Verbrauchern zugute gekommen.
Das ist natürlich auch den Lobbyisten der konventionellen Stromwirtschaft nicht verborgen geblieben.
Die Konsequenz war die EEG Neuordnung 2010 die auf deren Drängen verabschiedet wurde, mit dem Ergebnis, die der Ex Chef vom Fraunhofer Institut, im folgenden Video deutlich macht
https://www.youtube.com/watch?v=VjN_J3QA3RI
Nun achten Sie mal so ab Minute 3 darauf wo er sagt, das stecken sich die Leute in die Tasche, die den Strom bereit stellen. Bis 2009 wirkte das, was der Prof. da in anderer Taschen sieht, noch EE. Refinanzierend.
Eigentlich sollte das ja mit mit der Änderung 2010 alles transparenter werden.
Transparent aber nur das, was der normal sterbliche Verbraucher und die Öffentlichkeit wissen dürfen, wird mit dem EEG Konto in den Vordergrund gestellt .
Mit dem EEG wird vereinfacht dargestellt, seht her, so wenig bekommen wir für euren EE Strom, und so viel müssen wir dafür bezahlen, sprich vergüten.
Warum sie für den EE Strom so wenig bekommen, und weshalb sie so viel bezahlen müssen, sagt das EEG Konto natürlich nicht.
Deshalb nenne ich das EEG Konto Nebelkerze auf der monetären Spielwiese der konventionellen Stromwirtschaft..
Sehr viel weiter in die Zukunft gedacht, muß gesicherte Leistung der Erneuerbaren Energien durch starke Überkapazitäten und Zwischenspeicherung (und stärkere Vernetzung innerhalb Europas durch das Stromtransportnetz) sichergestellt werden.
Deshalb müssen die Strommarktpreise ausreichen, sowohl im kurzfristigeren Spotmarkt, als auch im Stromterminmarkt und unbedingt in der Direktvermarktung (fern des Börsenhandels, in Direktverträgen oder Strom-Vermarktungspools), ohne übermäßige, ungerechtfertigte Förderung durch die HaushaltstromkundInnen, um Aufbau- und Ausbauinvestitionen anzuregen.
Das wird schwierig bleiben und hoffentlich kann zukünftiger technischer Fortschritt ungeeignetere Standorte ausreichend ausgleichen.
Um Erneuerbare Energien in gesichertes Leistungsangebot überzuführen ist eine geschätzte Preisdifferenz von etwa 10-15€/MWh verfügbar und diese notwendige „Sicherheits“marge wird durch sehr niedrige Strompreise unter Druck gebracht, wie derzeit an den Strombörsen sichtbar.
Es wird schwieriger ein angemessenes Lohnniveau im Sektor Erneuerbare Energien für die Flächenanlagen (im Hochlohnland D) zu halten und damit attraktiver Arbeitsanbieter zu bleiben. Erkennbare Einspeisung aus abgeschriebenen Anlagen wird erst ab den späten 2020er Jahren einsetzen, um damit auch günstige, synthetische Kraftstoffe herstellen zu können.
Der Klimawandel drängt zu Eile, die Kostensituation für die HaushaltstromkundInnen verleitet zu Verzögerung und große, gewerbliche und industrielle Stromverbraucher fördern niedrige Strompreise stärker, als qualitativen, schadenskostenreduzierten Stromabsatz.
Polen liegt etwa eine Dekade hinter der Entwicklung in Deutschland und Deutschland wird angesichts des Klimawandels nur knapp die Zielwerte erreichen können, wenn normale Wirtschaftskontinuität zurückkehrt. Verglichen mit Polen gibt es einige schwächere Länder in der Europäischen Union, hinsichtlich ökologischer Strom- oder allgemeiner Energieversorgung. In der Summe also bleibt die klimatische Herausforderung noch „riesig“?
Kürzer: Draufzahlen, damit andere Länder Ökostrom in Spitzenlastzeiten abnehmen, kann kein verbraucherfreundliches Stromversorgungskonzept in Europa bleiben. Zwischenspeicherung darf nicht teuer bleiben. Vernetzung muß vorhandene TransportnetzStrukturen bestmöglich nutzen.
Leider bestraft die EEG-Umlage stromsparen durch höhere Kosten für EEG-Umlagepflichtige durch steigende Differenzkosten.
es ist wirklich schwer, der Diskussion zu folgen, leider haben beide Disputanten aus meiner Sicht Recht für eine nachhaltige Diskussion.
Allerdings sollten wir uns vielmehr mit der weiteren und zukünftigen Gestaltung des Energiepreises auseinander setzen.:
1) Wie lange sollen die (vielen) energiehungrigen Betriebe des produzierendes Gewerbes durch die Befereiung am EEG noch vor der ausländischen Konkurenz geschützt werden?
Deren Anreiz zur Energieeinsparung scheint rel. gering!
2) Wie kann ein Wirtschaftsministerium eine Berechnung des Strompreises am frei fliegenden Preis der Strommenge festmachen und die Differenz zu ehemals zugesagten Vergütungssätzen der jeweiligen Förderungszusagen für EEG-Anlagen der Erneuerbaren dem allg. EEG-Aufschlag zuzurechnen? Wir sind in D Spitzenreiter der Strombezugskosten!
Ausgleich und nicht begründete Korrektur einer fehllerhaften Vorrausberechnung der erwarteten Strommenge?
Die zugesagte Emissionsreduzierung ist einzuhalten; auch bei fallendem Ölpreis.
Hier wird Wirtschaftlichkeit mit politischer Zielsetzung unverhältnismäßigerweise vermischt.
3) Das Wirtschaftsministerium ist gehalten, das Ziel für die Strommenge der CO2-Reduktion gem. dem Pariser Abkommen für die Erneuerbaren für die entsprechenden Zeiträume einzuhalten.
Nur dank Corona wird offensichtlich diese überraschend Bedingung für 2020 erfüllt!
Nachhaltige Vorhersagen für die weitere Entwicklung oder auch ungestörte Betriebsjahre fehlen bislang.
4) Die Anmerkung, ob auf fallende oder steigende Börsenpreise gerechnet wird, habe ich nicht verstanden! Wer entscheidet Dieses?
Wenn möglich bitte um Erläuterung.
Bei aller Corona läuft hier in Punkto Strompreisfindung Einiges m.E. heftig auseinander!
Thomas sagt:
1) Wie lange sollen die (vielen) energiehungrigen Betriebe des produzierendes Gewerbes durch die Befereiung am EEG noch vor der ausländischen Konkurenz geschützt werden?
Deren Anreiz zur Energieeinsparung scheint rel. gering!
@ Thomas
Das ist nicht das Problem, wenn die EEG Umlage nach dem Kosten/Nutzen Prinzip ermittelt würde, wäre unser Strompreis 4 Cent billiger pro Kwh.
Ich hab,s schon einige mal erklärt.
Thomas sagt:
4) Die Anmerkung, ob auf fallende oder steigende Börsenpreise gerechnet wird, habe ich nicht verstanden! Wer entscheidet Dieses?
Wenn möglich bitte um Erläuterung.
@ Thomas.
Fallende oder steigende Börsenpreise entscheidet der Markt, und ausschlaggebend ist der jeweilige Merit Order Effekt ( MOE ) bei der Preisbildung an der Börse. MOE ist der Preis senkende Effekt an der Börse den die EE selbst bewirken.
Siehe hier:
https://www.google.com/search?q=Merit+Order&oq=Merit+Order&aqs=chrome..69i57j69i59j0l6.5248j0j8&sourceid=chrome&ie=UTF-8
Im Folgenden hab ich schon einmal versucht zu erklären.
Kommentar vom 24 März 2019 um 18.45 Uhr.
https://www.pv-magazine.de/2019/03/14/oeko-institut-kohleausstieg-erhoeht-strompreis-um-rund-04-cent-pro-kilowattstunde/#comments
Zitat:….Bei der Ermittlung der Umlage wird von den Netzbetreibern der MOE jedes Jahr als Kosten prognostiziert , ( größere Differenz zu den prognostizierten Ausgaben ) obwohl das gar keine Kosten sind, weil sie alljährlich auf dem EEG Konto von der steigenden Umlage schon ausgeglichenen sind. Auf dem EEG Konto geht in Folge dessen Geld ein, für das es keine Kosten, sprich Ausgaben gibt.
Zitat: der Netzbetreiber: Die Berechnung im Einzelnen Für das Jahr 2017 wird eine weiter ansteigende Erzeugung an elektrischer Energie aus regenerativen Anlagen prognostiziert. Der Anstieg von knapp 11 Terawattstunden (TWh) (von etwa 176 TWh 2016 auf etwa 187 TWh 2017) spiegelt vor allem den Ausbau der Windenergie an Land und auf See wider. Abzüglich der prognostizierten Börsenerlöse, die sich im Wesentlichen aufgrund des sinkenden Börsenpreises im Vergleich zum Vorjahr………. um 20 Prozent vermindert……. haben, ergibt sich für das Jahr 2017 eine prognostizierte Deckungslücke von etwa 24,4 Milliarden Euro. Dies entspricht in der EEG-Umlage 2017 einem Anteil von etwa 7,0 Cent pro Kilowattstunde. Davon entfallen etwa 2,6 Cent pro Kilowattstunde auf Photovoltaik, etwa 1,8 Cent pro Zitat Ende.
Die 20% weniger prognostizierten Börsenerlöse sind der MOE und keine Kosten, werden aber in der Deckungslücke als Kosten prognostiziert. und sind der Grund für den jeweiligen Überschuss auf dem EEG Konto. Damit ist zwar die prognostizierte 24,4 Milliarden Deckungslücke für 2017 abgedeckt, die werden auf dem EEG Konto aber in diesem Umfang gar nicht benötigt, weil die sinkende Börsenerlöse jährlich mit steigender Umlage auf dem Konto schon ausgeglichen sind.
Mit einfachen Worten, der Saldo auf dem EEG Konto ist kleiner als die prognostizierte Deckungslücke ( Umlage ) Und das jährlich seit der EEG Neuordnung und der Einführung des EEG Konto .Zitat Ende.
Und nun der Unterschied:
Seit Umlage 2018 liegen den Prognosen steigende Börsenpreise zugrunde. Es heißt bei der Deckungslücke nicht mehr „Abzüglich der 20%“ gesunkene Börsenpreise ( MOE ) sondern lautet wie folgt
Zitat Netzbetreiber…. Abzüglich der prognostizierten Börsenerlöse, die sich im Wesentlichen aufgrund des gestiegenen Börsenpreises im Vergleich zum Vorjahr um rund …“16 Prozent ERHÖHT“… haben,
Die Deckungslücke stimmt mit dem Saldo des EEG Konto in etwa überein. Wenn nun aktuell in 2018, entgegen der Prognose, die Börsenpreise auch nur zeitweise sinken, und weniger Erlöse für EE Strom eingehen, macht sich das negativ auf dem Konto bemerkbar, das heißt der gewohnte Überschuss schmilzt. Diese Situation haben wir gegenwärtig.
Ich nehme an mit steigenden Börsenpreisen werden sie so schnell nicht mehr prognostizieren.
Dem Herrn D. ist nicht zu helfen. Er begreift nicht, dass jemand den hohen garantierten EE-Preis, incl. der bezahlten Nichteinspeisung und der Reservehaltung,der im Mittel über alle EE-Einspeisungen immer noch deutlich zweistellig ist, bezahlen muss. Und die großen Abnehmer sich zu einem bestimmten Abnahmeanteil sogar ausklinken können.
Wenn es nach seinem Wunsch gelaufen wäre und wir bereits jetzt bei 80% oder mehr EE-Anteil wären, wie hoch dann wohl der Strompreis wäre??
Und wenn die dummen konventionellen Erzeuger nicht zu dumm zum Abschalten wären, wie hoch wäre dann der Strompreis?
Herr Rentfort Ihnen ist nicht zu helfen. Sie verstehen einfach den Gesamtzusammenhang nicht. Wenn die dummen konventionellen Stromanbieter endlich ihren dreckigen Kohelstrom zurückfahren würden, würde zwar der Börsenpreis steigen, da knapperes Angebot, aber die Umlage würde nicht steigen, sondern sinken. Herr Diehl versucht schon lange Leuten wie Ihnen das Paradoxon der EEG-Umlage zu erläutern.
Außerdem machen Sie den Fehler neue Anlagen welche zukünftig gebaut werden, mit der mittleren Vergütung von heute zu bewerten. Das ist aber völlig falsch, da die neuen Anlagen wesentlich geringere Vergütungen erhalten und deshalb der Strompreis inkl. Umlage nicht steigen kann. Zumindest nicht bei PV-Strom, der bei neuen Anlagen die günstigste aller Erzeugungsformen darstellt. Ein zukünftiges 100%-EE-System wird günstiger sein als das derzeitige.
Herr Scherer, während Sie nur ständig von der EEG-Umlage sprechen, rede ich vom Strompreis den wir zahlen müssen.
Und hier rede ich dann bei 80-100% EE-Stromanteil sogar von den Gesamtkosten für die Sicherstellung einer beständigen Stromversorgung.
Und welche Teile dazugehören muss ich erneut aufzählen?
Ich weiss nicht, was hier paradox sein soll.
Wenn der Strompreis immer höher ist als die garantierten Preise für EE-Strom, dann ist die EEG-Umlage weg, aber der Strompreis deutlich höher, und die garantierten Renditen gesichert. Auch das verstehe ich, aber wer hat es letztendlich bezahlt?
Herr Rentfort, wenn Sie Interesse haben, die Fragen ernsthaft zu klären, mache ich mir gerne die Mühe nochmal einen kleinen Teil meiner vielen Erläuterungen der letzten Jahre zu wiederholen.
Der Strompreis, den die Politik über zum Teil zweifelhafte Regelungen beeinflusst, hat erst einmal nichts mit den Stromerzeugungskosten zu tun. Wenn man nun über zukünftige Systeme diskutiert, sollte man das erst einmal ohne solche Faktoren tun, sondern lediglich die echten Kosten betrachten. Alles andere verzerrt die Ergebnisse unfair. Kosten und Preise sind klar auseinander zu halten.
Wenn wir pur Kosten betrachten, dann ist ein zukünftiges 100%-EE-System, günstiger und kalkulierbarer als das derzeitige. Das liegt daran, dass im wesentlichen nur klar definierbare Anlagenkosten (AfA und Zinsen) anfallen und noch etwas Wartungskosten, aber keine Brennstoffkosten. In einem 100%-EE-System bedarf es wegen der Fluktuation von Wind und Sonne einem Anteil von Speicherkosten. Schätzungsweise 20% müssen in Form von z.B. Wasserstoff gespeichert werden, um später rückverstromt oder anderweitig genutzt zu werden. Diese 20% sind vereinfacht dargestellt, auf die anderen 80% aufzuschlagen. Jetzt stellt sich also die Frage, was kosten die 80% und was die 20%. Wenn wir z.B. PV nehmen, dann ist mit 4-5 Cent/KWh an Herstellungskosten zu rechnen, wobei Schätzungen auf langfristige 2 Cent/KWh in Deutschland kommen. Im Nahen Osten auf 1 Cent/KWh. Eine aktuelle Ausschreibung in Katar führte zu 1,47 Cent/KWh.
Elektrolyse ist für 1,5-2 Cent/KWh (ohne Stromkosten) zu haben. Die Stromkosten von 100% sind also lediglich um max. 0,5 Cent/KWh zu erhöhen, um keine Lücken durch Flauten zu haben. Das ist stark verkürzt dargestellt, aber in der Tendenz richtig, um es zu verstehen.
Das bedeutet, dass wir für ca. 3-5 Cent/KWh (nach heutigen Preisen) zukünftig Strom haben können. Das ist also nicht mehr als heute Strom in der Herstellung kostet. Allerdings ist der Strom sauber und ohne Ewigkeitslasten. Und vor allem auch subventionsfrei berechnet. Atom- und Kohlestrom ist deutlich teurer, wenn man die Kosten, welche der Steuerzahler trägt, mit einrechnet.
Und zwar auf Dauer. Was nicht von Dauer ist, sind die Umstellungskosten von Fossil auf EE. Die werden derzeit mit sehr fragwürdigen unfairen Methoden auf einen Teil der Stromnutzer umgelegt. Die Industrie hatte noch nie so billigen Strom wie Heutzutage und der Bürger noch nie so teuren Strom. Die Kostensenkungen welche EE durch den Merit-Order-Effekt mit sich bringen, werden diesen nicht gutgeschrieben, sondern den Fossilen. Das Spiel mit den Börsenpreisen ist deswegen unfair, weil es gar keinen freien Markt gibt, sondern einen stark unfair reglementierten Markt.
Herr Diehl versucht seit langem und unermüdlich derlei Zusammenhänge in Bezug auf die EE-Umlage darzustellen, aber viele wollen es einfach nicht wahrhaben. Dazu zähle ich auch bisher Sie. Ich versuche große Zusammenhänge darzulegen, um den teilweise weniger informierten Lesern im Forum, den Blickwinkel zu erweitern. Als aktiver Unternehmer (nicht in dem betroffenen Bereich) kann ich das leider nicht in dem Umfang tun, wie ich das gerne würde. Aber ich hasse Fake-News und interessengesteuerte Trolle. Das ist mein Antrieb zu schreiben.
@ Herr Scherer :
dann sollte man die PV-Anlagen wohl besser in Wüstenstaaten wie Katar anlegen , oder in Sizilien oder Andalusien.
Dass derzeit Elektrolyse für 1,5-2 Cent/KWh zu haben sein soll ist ein Märchen. Oder weshalb denken sie weshalb derzeit noch niemand im Rest der Welt darauf setzt , auch nicht in Wüstensatten wie dem von ihnen oben erwähnten Katar und auch nicht in China oder Kalifornien.
@Hans Diel
Meine Frage,
1) Wie lange sollen die (vielen) energiehungrigen Betriebe des produzierendes Gewerbes durch die Befereiung am EEG noch vor der ausländischen Konkurenz geschützt werden?
Deren Anreiz zur Energieeinsparung scheint rel. gering!
wurde nicht beantwortet, sonder leider wieder als Plattform für den unglücklichen Wechsel der Berechnung der EEG-Umlage 2009 genutzt; schade!
Die weitere Frage :4) Die Anmerkung, ob auf fallende oder steigende Börsenpreise gerechnet wird, habe ich nicht verstanden! Wer entscheidet Dieses?
wurde langschweifend erläutert. Verstanden habe ich sie doch nicht, tut mir leid!
Auch ich habe den Verdacht, dass bei der „hoheitlichen“ Festsetzung der jährlichen EEG-Umlage irgendwie es einen Disruppt geben dürfte, doch eventuell können die div. Entscheider dem doch so komplizierten Sachverhalt nicht folgen oder sind selbst vorbelastet beziehungsweise als Berater eines beteiligten Klientels verpflichtet.
Weiß jemand, ob es für die alljährliche Festsetzung der EEG-Zulage und auch der anderen staatl. Aufschläge wie Durchleitungsentgelte; Nordseezuschlag oder wie sie alle noch heißen eine unabhängige Instanz, ähnlich in der Versicherungsgesellschaft, als Treuhändler in Funktion ist?
Der wäre doch Dreh- und Angelpunkt der offenen Diskussionspunkte!
Um auf den Artikel zurückzukommen:
wir haben einen konstanten oder auch leicht steigenden Bedarf an Finanzierung der PV-Zuschüsse; seit 19 Jahren zugesagten Kosten der EEG-Zulagen.
wir verzeichnen einen weiter sinkenden Strompreis an der Börse, teilweise mit neg. Kosten.
Und?? War das so nicht beabsichtigt oder herbei gewünscht?
Was soll denn passieren, wenn das EEG-Konton ins Minus rutschen würde?
Die EEG-Umlage für 2021 oder 2022 würde der Berechnungslogik folgend weiterhin steigen und die Entscheider hätten (endlich) ein Problem, den dilletantischen Berechnungsmechanismus zu erklären.
Entweder wird die Energiewende politisch beabsichtigt und stringent verfolgt, oder dem Markt (preisen) unterworfen.
Der Gesetzgeber sollte hier endeutig Stellung beziehen, beides geht nicht.
Thomas sagt.
Die weitere Frage :4) Die Anmerkung, ob auf fallende oder steigende Börsenpreise gerechnet wird, habe ich nicht verstanden! Wer entscheidet Dieses?
wurde langschweifend erläutert. Verstanden habe ich sie doch nicht, tut mir leid!
@ Thomas.
Ob die Börsenpreise in einem Jahr gesunken oder gestiegen sind, entscheidet der Markt. Die Netzbetreiber nehmen das dann als Grunlage für die Prognose bei der Umlagenermittlung.