RWE platziert erste grüne Anleihe über 500 Millionen Euro

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EnBW und Eon haben bereits Green Bonds begeben – jetzt auch RWE. Wie der Energieversorger mitteilte, hat das Unternehmen seine erste grüne Anleihe über 500 Millionen Euro erfolgreich platziert. Das Papier hat demnach eine Laufzeit von zehn Jahren und war mehr als dreifach überzeichnet. Die Erlöse sollen ausschließlich in Photovoltaik- und Windenenergieprojekte fließen.

„Mit der Emission einer grünen Anleihe haben wir unser Portfolio an nachhaltigen Finanzierungsinstrumenten um einen weiteren wichtigen Baustein erweitert“, sagte RWE-Finanzvorstand Michael Müller. Bis voraussichtlich Ende des Jahres soll das Geld konkreten Erneuerbare-Energien-Projekten von RWE zugeordnet werden. Aktuell hat das Unternehmen eigenen Angaben zufolge Projekte mit insgesamt 3,7 Gigawatt im Bau. Ziel sei es, das Portfolio an Windkraft- und Solaranlagen bis Ende 2022 auf mehr als 13 Gigawatt auszubauen.

Dass der Markt für grüne Anleihen besonders in Europa kräftig wächst, zeigt eine aktuelle Studie des Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Weltweit sind demnach die Neuemissionen von knapp 45 Milliarden Euro im Jahr 2015 auf 237 Milliarden Euro im Jahr 2020 gestiegen. Fast die Hälfte aller neuen grünen Anleihen seien im vergangenen Jahr in Euro begeben worden. Und während die meisten grünen Neuemissionen in Euro anfangs öffentliche Anleihen gewesen seien, hätten inzwischen Firmenbonds den Großteil des Marktes für grüne Anleihen erobert. Dazu hätten auch die Anleihekaufprogramme der Europäischen Zentralbank (EZB) beigetragen, da sie Unternehmen die Finanzierung auch am noch jungen Markt grüner Anleihen erleichtern würden.

Die DIW-Wissenschaftler weisen darauf hin, dass Voraussetzung für einen Kauf durch die EZB unter anderem eine hohe Bonität der grünen Anleihen ist. Das sei eine Stellschraube für eine grünere Ausrichtung der Geldpolitik. Sie empfehlen, dass bei der Bonitätsbewertung künftig klimabezogene Risiken für Unternehmen stärker berücksichtigt werden, um die nachhaltige Transformation der Wirtschaft zu unterstützen. Eine bessere Abbildung klimabezogener Risiken würde auch der EZB-Intention entsprechen, dass die Preise der Anleihen die darunterliegenden Risiken ausreichend gut widerspiegeln. Dies wäre nicht nur für die Marktstabilität wichtig, sondern könnte auch die Finanzierungsbedingungen für Emittenten grüner Anleihen im Vergleich zu konventionellen Anleihen weiter verbessern.

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