Tesla bringt Photovoltaik-Wechselrichter auf den Markt

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von pv magazine International

Tesla ist mit der Markteinführung eines eigenen Photovoltaik-Wechselrichters einem umfassenderen Ökosystem einen Schritt nähergekommen. In den vergangenen Jahren haben sich mehrere Wechselrichter-Hersteller an das Laden von Elektrofahrzeugen gewagt und ihr Portfolio an Leistungselektronik erweitert, wobei sie immer wieder die Bedeutung des Wechselrichters als Zentrum betonten. Tesla ist den umgekehrten Weg gegangen. Angefangen hat das US-Unternehmen mit Elektrofahrzeugen, dann ist er in den Markt für private Photovoltaik-Dachanlagen und Speicher eingestiegen und hat schließlich jetzt einen Wechselrichter auf den Markt gebracht.

Das Produkt – der Tesla Solar Inverter – ist in Versionen mit 3,8 und 7,6 Kilowatt erhältlich und verfügt über zwei bzw. vier MPPTs (Maximum Power Point Tracker). Das ist leicht überdurchschnittlich, da die meisten Wechselrichter unter 10 Kilowatt nur zwei MPPTs haben, aber der Wirkungsgrad des Produkts liegt etwas unter den Werten der Marktführer. Tesla gibt an, dass sein Photovoltaik-Wechselrichter einen Wirkungsgrad von 97,5 Prozent hat, wobei nicht angegeben wird, ob es sich dabei um den von der California Energy Commission (CEC) gewichteten oder den maximalen Wirkungsgrad handelt.

Wie in den USA vorgeschrieben, verfügt der Wechselrichter über eine integrierte Schnellabschaltung und bietet Schutz vor Lichtbögen und Erdschluss. Der kalifornische Hersteller von Elektrofahrzeugen erklärt weiter, dass das Produkt so konzipiert wurde, dass es sich nahtlos in die Tesla Powerwall-Speicher sowie in die Tesla-App integrieren lässt, die die Überwachung von Stromerzeugung und -verbrauch ermöglicht.

Tesla hat auf seiner Website ausgewählte Daten seines Wechselrichters veröffentlicht, jedoch kein vollständigen Datenblatt. Es ist somit nicht ganz klar, was die App in Bezug auf die Systemintegration und -optimierung können wird. Als Faustregel gilt: Je mehr Geräte von einem Hersteller kommen, desto einfacher ist es für die Software, sie aufeinander abzustimmen und die Systemeffizienz zu verbessern – ein Trend, der bereits im letzten Jahr zu beobachten war.

Das Unternehmen könnte auch seine Erfahrungen und Produktionskapazitäten aus der Elektroautoherstellung nutzen, um einen Preis- und Qualitätsvorteil zu erzielen. Antriebsstränge der Elektrofahrzeuge benötigen DC/DC- und DC/AC-Stufen, da Batterien Gleichstrom erzeugen und Motoren nur mit Wechselstrom betrieben werden können. Ob dieses Know-how auf Photovoltaik-Produkte für den Hausgebrauch übertragbar ist und die Funktionalität, Effizienz oder Robustheit verbessern würde, bleibt abzuwarten. Die 12,5-Jahres-Garantie, die bei der Ankündigung des Tesla-Wechselrichters angeboten wird, würde auf Letzteres hindeuten.

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