Meyer Burger macht ernst: Standorte für neue Zell- und Modulfabrik mit je 400 Megawatt stehen fest

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Die Entscheidung, sich von einem Maschinen- und Anlagenbauer zu einem integrierten Photovoltaik-Hersteller zu wandeln, fällt die Meyer Burger Technologies AG vor wenigen Wochen. Nun fiel die Entscheidung, wo in Deutschland der Schweizer Technologiekonzern seine Produktionsstätten für die Heterojunction-Solarzellen und -Solarmodule aufbauen wird. Die Wahl fiel auf die Standorte Bitterfeld-Wolfen und Freiberg. In Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt) mietet Meyer Burger Gebäude des ehemaligen Solarzellenherstellers Sovello langfristig und kostengünstig an. Es handelt sich zunächst um Flächen von 27.000 Quadratmetern, wie Meyer Burger am Donnerstagabend bekanntgab. Erweiterungsflächen könnten bei Bedarf angemietet werden. Meyer Burger wird dort künftig seine Heterojunction-Solarzellen produzieren. Im ersten Halbjahr 2021 soll es mit einer Produktionskapazität von 400 Megawatt losgehen.

Im sächsischen Freiberg wird Meyer Burger die ehemalige Produktionsstätte von Solarworld weiternutzen, um künftig seine hocheffizienten Solarmodule zu fertigen. Es sei bis heute die größte und modernste Anlage ihrer Art in Europa. Auf rund 19.000 Quadratmetern bestünden optimale Voraussetzungen für die Umrüstung und Anpassung der bestehenden Infrastruktur und der hochautomatisierten Modulfertigungslinien, hieß es vom Schweizer Unternehmen. Die Produktionsstätte verfüge aktuell über eine jährliche Nominalkapazität von mehr als 600 Megawatt, die mit neuen Technologien von Meyer Burger auf mehr als 800 Megawatt erhöht werden könne. Auch das ehemalige Logistik- und Distributionszentrum von Solarworld mit 14.000 Quadratmeter habe Meyer Burger erworben. Zum Kaufpreis sei mit dem Insolvenzverwalter Christoph Niering Stillschweigen vereinbart worden. Auch die Produktion in Freiberg soll im ersten Halbjahr 2021 starten und zunächst eine Kapazität von 400 Megawatt haben. Der weitere Ausbau auf bis zu fünf Gigawatt Jahreskapazität sei jedoch bereits in Planung.

Die Pläne von Meyer Burger stehen noch unter Vorbehalt. So müsse zunächst die bereits im Juni angekündigte Kapitalerhöhung mit einem angestrebten Bruttoerlös von 165 Millionen Schweizer Franken erfolgreich vollzogen werden. Am heutigen Freitag stimmten die Aktionäre der Kapitalerhöhung auf einer außerordentlichen Hauptversammlung zu. Den Vollzug der Transaktion erwartet Meyer Burger dann für Ende des Monats. Auch die Gläubigerversammlung der Solarworld Industries GmbH müsse dem Kaufvertrag bezüglich der Gebäude in Freiberg noch zustimmen.

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