Bundesministerin Karliczek stellt Pläne für „Forschungsfabrik Batterie“ vor

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Während der letzten Monate war es recht still geworden um den Aufbau einer Forschungsfabrik für Batteriezellen, den Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) im vergangenen September ankündigt hatte. Jetzt hat Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) auf dem Batterieforum in Berlin das Konzept „Forschungsfabrik Batterie“ vorgestellt: In den kommenden vier Jahren will das Ministerium 500 Millionen Euro investieren, um die Voraussetzungen für eine konkurrenzfähige industrielle Lithium-Ionen-Batteriezellfertigung in Deutschland zu schaffen. Das Geld soll in die gesamte Wertschöpfungskette fließen, von der Materialforschung über die Konzeption der Zellen und Prozesse bis zur Produktionsforschung.

Das neue Konzept soll Forschung und Produktion zusammenzubringen. Dazu vereint es alle bisherigen Fördermaßnahmen und -programme zur Material-, Zell- und Prozessforschung unter einem Dach. Neu ist der Aufbau einer „Forschungsfertigung Batteriezelle“ (FFB). Deren Ziel ist es, den Transfer von neuen Batteriekonzepten und Produktionsverfahren in die Praxis zu beschleunigen. Zudem haben Unternehmen die Chance, ihre Batteriekonzepte dort auf Tauglichkeit für eine Massenfertigung zu prüfen. Bis Mitte des Jahres 2019 soll der Standort der neuen Einrichtung ausgewählt werden, danach beginnt die Errichtungsphase. Die Fraunhofer-Gesellschaft übernimmt die Planung und den Aufbau der FFB.

„Mit unserem Dachkonzept ‚Forschungsfabrik Batterie‘ wollen wir Forschung und Innovation verbinden. Damit sichern wir die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands auch auf längere Sicht“, erklärt Ministerin Karliczek. „Mit der neuen Forschungsfertigung können wir Forschungsergebnisse rasch und unter industrienahen Fertigungsbedingungen erproben.“

Ein Konsortium in Deutschland tätiger Hersteller von Lithium-Ionen-Zellen und Batterie-Systemen – bestehend aus BMZ Gruppe/TerraE, Custom Cells Itzehoe, EAS Batteries, Leclanché und Liacon – wird das Projekt intensiv unterstützen. So sollen Prozesse und Materialien, die eigene Expertise und personelle Resscourcen eingebracht werden. Das haben die Unternehmen mit einem „Memorandum of Understanding“ bekräftigt. „Die starke Einbindung deutscher Unternehmen soll einen schnellen Transfer in die industrielle Großserienfertigung gewährleisten“, erklärt Ministerin Karliczek.

Die Förderung sowie das Zusammenwirken bereits etablierter deutscher Zellenfertiger könnten bislang bestehende Hindernisse beim Aufbau einer deutschen Zellfertigung – etwa die Betriebs- und Investitionskosten in dreistelliger Millionenhöhe während der Anlaufphase – überwinden, erwartet das Konsortiumsmitglied BMZ. Bisher dominieren vor allem die asiatischen Unternehmen die Batteriezellfertigung. Im vergangenen Jahr kündigte der chinesische Konzern CATL an, bis 2022 eine Gigawattfertigung für Batteriezellen in Thüringen aufbauen zu wollen. 240 Millionen Euro sollen dafür investiert werden.

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