SMA: Markteinbruch in China belastet Umsatz und Ergebnis

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Die SMA Solar Technology AG hat in den ersten drei Quartalen zwar mehr Photovoltaik-Wechselrichter verkauft, damit aber weniger verdient. Nach den am Donnerstag veröffentlichten Zahlen stieg die verkaufte Leistung um 0,3 auf 6,2 Gigawatt bis Ende September. Der Umsatz sei in den ersten drei Quartalen allerdings von 592,1 auf 575,1 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesunken. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ging ebenfalls leicht auf 50,5 Millionen Euro zurück, wie es weiter hieß. Das Konzernergebnis sei um zwei Drittel auf 8,5 Millionen Euro gesunken.

Für die schwächeren Ergebnisse macht SMA den Politikwechsel in China von Ende Mai verantwortlich. Infolge des Markteinbruchs in China habe sich der Preisdruck in allen Märkten und Regionen erhöht. Teilweise seien große Photovoltaik-Projekte in das kommende Jahr verschoben worden. „Für 2018 rechnen wir im weltweit größten Solarmarkt China mit einem Markteinbruch um 26 Prozent“, erklärt SMA-Vorstandssprecher Jürgen Reinert, der kürzlich Pierre-Pascal Urbon an der Unternehmensspitze ablöste. „Die bereits vor der unerwarteten und deutlichen Kürzung der Photovoltaik-Ausbauziele durch die chinesische Regierung geplanten Photovoltaik-Projekte wurden mittlerweile realisiert, so dass die chinesischen Modul- und Wechselrichter-Produzenten nun verstärkt auf die internationalen Märkte drängen und einen massiven Preisdruck verursachen.“ Dies führe dazu, dass viele Projektierer die Realisierung ihrer Projekte verschieben würden, um von den niedrigeren Preisen zu profitieren. SMA bemerke dies bei den Bestellungen. Der Auftragseingang sei in den vergangenen Monaten deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

Ende September hatte SMA bereits auf die Entwicklung reagiert und weitere Maßnahmen angekündigt. Der Photovoltaik-Wechselrichter-Hersteller senkte seine Prognose für das laufende Jahr, die der Vorstand am Donnerstag bestätigte. So werde für 2018 von einem Umsatz von 800 bis 850 Millionen Euro ausgegangen. Zuvor lagen die Erwartungen bei 900 bis 1000 Millionen Euro. Dazu werden ein ausgeglichenes bis leicht negatives EBITDA erwartet. Dort werden sich die Sondereffekte aus den geplanten Restrukturierungsmaßnahmen widerspiegeln. Diese wolle SMA bis zum Jahresende mit den Arbeitnehmervertretern abstimmen und beschließen. „Darüber hinaus werden wir neben den bereits vorhandenen kostenoptimierten Produkten weitere Neuentwicklungen in die Märkte einführen, um den steigenden Preisdruck im Komponentengeschäft zu kontern“, so Reinert weiter. Langfristiges Ziel sei es die Potenziale im margenstärkeren System- und Dienstleistungsgeschäft zu erschließen.

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