Wacker wartet noch auf Auslaufen der Mindestpreise für Polysilizium in China

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Am 3. September waren die Mindestimportpreise für kristalline Photovoltaik-Produkte aus China ausgelaufen, weil die EU-Kommission einen Antrag auf erneute Prüfung und damit Verlängerung des Undertakings ablehnte. Im Gegenzug zu den Anti-Dumping- und Anti-Subventionsmaßnahmen für die chinesischen Module und Zellen in Europa hatte die Regierung in Peking ebenfalls 2013 Sanktionen für die Importe von Polysilizium verhängt.

Wacker Chemie konnte dabei die Zahlung von Importzöllen – wie sie etwa für Konkurrenten aus den USA oder Südkorea gelten – vermeiden und handelte mit dem chinesischen Handelsministerium eine Mindestimportpreisregelung aus. Diese wurde analog zum geltenden Undertaking Ende 2016 nochmals verlängert und ist immer noch in Kraft. „Die Regelung mit dem chinesischen Handelsministerium ist noch nicht ausgelaufen“, sagte ein Sprecher des Münchner Konzerns auf Anfrage von pv magazine. „Wir gehen davon aus, dass das Ministerium Ende Oktober eine Entscheidung bezüglich der Maßnahmen ‎gegen Polysilizium-Importe aus der EU treffen wird.“ Wacker hatte sich in den vergangenen Jahren massiv für ein Ende der Anti-Dumping- und Anti-Subventionsmaßnahmen gegen die chinesischen Photovoltaik-Hersteller in der EU engagiert.

In den USA arbeitet das Münchner Unternehmen zugleich daran, seine Produktion in Charleston wieder auf volle Kapazität hochzufahren. Nach einer Wasserstoff-Explosion vor gut einem Jahr musste das Werk für einige Zeit geschlossen werden. Im ersten Quartal hatte Wacker begonnen, die Produktion wieder anzufahren. „Volle Kapazität wird voraussichtlich im vierten Quartal erreicht“, sagte der Sprecher weiter.

Auch die Ursachenforschung für die Explosion im dem 2016 eröffneten Polysilizium-Werk sei abgeschlossen. „An einem Kompressor in der Anlage zur Wasserstoff-Rückgewinnung hat ein technischer Defekt zum Austritt von Wasserstoff geführt. Der Wasserstoff hatte sich daraufhin entzündet und eine Explosion verursacht“, erklärte der Sprecher. Wacker habe die Sicherheitsvorkehrungen am US-Standort Charleston weiter ausgebaut, etwa durch zusätzliche Sensorik und Abschaltvorrichtungen, um ähnliche Zwischenfälle in Zukunft zu vermeiden.

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