Heraeus und Ulbrich Solar erhöhen Effizienz mit neuartigen Ribbons

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Heraeus geht mit Ulbrich Solar Technologies eine Partnerschaft für die Fertigung und den Vertrieb für neuartige Ribbons ein, die Effizienz der Solarmodule deutlich erhöhen. Das gab der Konzern, der unter anderem für seine Silberpasten zur Zellkontaktierung bekannt ist, bekannt. Während Heraeus aus dem Chemiebereich kommt, kennt sich Ulbrich mit der Produktion von Ribbons aus. „Die Partnerschaft mit Ulbrich wird uns dabei helfen, diese Innovation schnell auf den Markt zu bringen“, sagt Vize-Präsident und CTO von Heraeus, Weiming Zhang.

Die Innovation bei den Ribbons besteht darin, dass diese selektiv beschichtet sind und sich mit ihnen der Ertrag auf Modulebene nach Aussage des Unternehmens um bis zu 2,2 Watt erhöhen lässt. Bei einem 300 Watt Modul entspricht das einer Effizienzsteigerung um 0,7 Prozent.

Ribbons verbinden Zellen elektrisch, indem sie auf die Vorderseite der einen und die Unterseite der benachbarten Zelle gelötet werden. Dabei verschatten sie die Zellen naturgemäß. Licht, das seitlich auf runde Ribbons trifft, kann aber teilweise wiedergewonnen werden. Es wird teilweise vom Ribbon auf die Zelle reflektiert, teilweise vom Ribbon von unten gegen das Solarglas und von dort aus zurück auf die Zelle.

Die neuen Verbinder mit der Bezeichung „Selectively Coated Ribbon“, kurz SCR, bestehen in der Mitte, wo sie auf die Zelle gelötet werden, aus dem üblichen Lötmaterial. Dadurch können sie wie die bisherigen Standard-Ribbons verarbeitet werden und Modulhersteller benötigen keine neuen Maschinen. An den Rädern haben die neuen Ribbons jedoch nun eine hochreflektierende Beschichtung. Dadurch steigt der Anteil des Lichts, der von den Ribbons zurück auf die Zelle reflektiert wird.

Der Hersteller gibt an, dass bereits erfolgreich Temperaturwechseltests (TCT 400) und den Damp-Heat-Test in Verbindung mit UV-Strahlung (240 Kilowattstunden pro Quadratmeter) durchgeführt worden seien. Dies unterstreiche die angenommene Zuverlässigkeit und Langlebigkeit der Drähte. Die neuen Drähte seien darüber hinaus für die Verarbeitung in unterschiedlichen Zelltechnologien geeignet. So zum Beispiel auch in der Halbzellen Technologie oder bei bifazialen Modulen.

„Wir glauben, dass dieses Produkt bahnbrechend in der Modulfertigung sein wird“, sagt Peter Berghofer, Geschäftsführer bei Ulbrich. Zum einen erfülle es die hohen Qualitätsanforderungen, zum anderen ermögliche es, die Leistung der Module ohne extra Investitionskosten zu steigern.

Den neuen Drähte sollen zunächst an Schlüsselkunden in Europa, Russland, der Türkei, dem Mittleren Osten, Mexiko, sowie Nord Amerika vertrieben werden. Für 2019 erwartet Heraeus, dass mit dem neuen Produkt Module mit einer Leistung von mehreren hundert Megawatt gebaut werden.

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