Fraunhofer ISE und Heraeus entwickeln Zellverbinder für leistungsstärkere Solarmodule

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Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme und der Technologiekonzern Heraeus entwickeln in einem gemeinsamen Forschungsprojekt derzeit einen neuartigen, selektiv beschichteten Zellverbinder. Der Selectively Coated Ribbon (SCR)-Zellverbinder erzielt den Beteiligten zufolge einen Leistungsgewinn von durchschnittlich 1,85 Watt bei 60-Zell-Solarmodulen. Zudem lasse er sich ohne Anlagenmodifikation und zusätzliche Kosten in die industrielle Photovoltaik-Modulfertigung integrieren.

Zur Funktionsweise des neuen Zellverbinders erklärten die Freiburger Wissenschaftler, dass im Gegensatz zu herkömmlichen Produkten die beschichteten Kanten des SCR-Verbinders das einfallende Licht indirekt auf die Zellfläche reflektierten und dadurch ein Leistungsgewinn erzeugten. Der Effekt funktioniere unabhängig vom Einfallwinkel des Lichts. Die Arbeiten erfolgen derzeit im Zuge des Projekts „CONNECT Kombinierte Metallisierung- und Verbindungstechnik für effiziente PV-Module“, das vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert wird.

»Die wichtigsten Entwicklungsschritte auf dem Weg zur Markteinführung des neuen Zellverbinders wurden erfolgreich vom Projektpartner Fraunhofer ISE durch zielgerichtete Tests unterstützt“, erklärte Markus König, Projektleiter bei Heraeus, zur Zusammenarbeit. Beim Fraunhofer ISE ist man überzeugt, dass sich das neue Produkt auf dem Markt etablieren wird. „Als ‚drop-in replacement‘ in industriellen Prozesslinien hat der neue Verbinder beste Chancen, sich auf dem Modulmarkt durchzusetzen“, sagte Achim Kraft, Teamleiter Verbindungstechnik am Fraunhofer ISE.

Die Freiburger Wissenschaftler haben den SCR-Verbinder bereits in ihrem akkreditierten Testlabor geprüft, wie es am Mittwoch aus Freiburg weiter hieß. Er zeige in Belastungstests nach Prüfnorm IEC 61215 eine hohe Zuverlässigkeit. Den Prozess für die Herstellung des Zellverbinders, den Heraeus gemeinsam mit dem österreichischen Unternehmen Ulrich entwickelte, sei kürzlich auf der EU PVSEC in Brüssel vorgestellt worden. Heraeus ging damals von Ertragssteigerungen von 2,2 Watt auf Modulebene aus.

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