Eon bleibt auf Kurs

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Eon hat im ersten Halbjahr sein bereinigtes EBIT im Kerngeschäft um zehn Prozent gegenüber dem schwachen Vorjahreswert auf 1,7 Milliarden Euro steigern können. Der bereinigte Konzernüberschuss sei um 171 auf 881 Millionen Euro gestiegen, teilte der Energiekonzern am Mittwoch mit. Eon-Finanzvorstand Marc Spiecker bestätigte bei der Vorlage der Halbjahresergebnisse zugleich die Prognose für 2018. So erwarte das Unternehmen im laufenden Jahr weiterhin ein bereinigtes EBIT von 2,8 bis 3,0 Milliarden Euro. Der konzernweite Überschuss solle bei 1,3 bis 1,5 Millionen Euro liegen.

Zur guten Entwicklung der Geschäftszahlen habe vor allem der Bereich „Kundenlösungen“ beigetragen. Eon habe seine Kundenbasis um etwa 100.000 Haushalte erweitert, hieß es. Der Umsatz lag leicht über Vorjahresniveau bei 11,5 Milliarden Euro. Eon berichtet in diesem Geschäftsfeld zudem von einer hohen Wettbewerbsintensität. Das EBIT sei um acht Prozent auf 477 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahresniveau gesteigert worden.

Das Netzgeschäft ist für Eon profitabler. Erneut habe es mehr als die Hälfte zum Konzernergebnis beigetragen, so das Unternehmen. Der Umsatz sei durch die Anwendung neuer Bilanzierungsvorschriften zwar um 30 Prozent auf 6,1 Milliarden Euro gesunken. Das bereinigte EBIT lag mit 1,07 Milliarden Euro allerdings fast auf Vorjahresniveau. Im Laufe des weiteren Jahres gehe Eon allerdings von einem stärkeren Rückgang des Ergebnisses aus.

Im dritten Kerngeschäftsbereich – den erneuerbaren Energien – stieg der Umsatz infolge der Inbetriebnahme neuer Onshore- und Offshore-Windparks um 31 auf 741 Millionen Euro. Das Ergebnis hat sich Eon zufolge um 15 Prozent auf 236 Millionen Euro verbessert. Zum „Nicht-Kerngeschäft“ zählt das Unternehmen den AKW-Betrieb, der in der Tochter Preussen Elektra angesiedelt ist, sowie das Erzeugungsgeschäft in der Türkei. Auch hier sei das Ergebnis um neun Prozent auf 224 Millionen Euro gegenüber dem ersten Halbjahr 2017 gesteigert worden.

Insgesamt habe Eon seine wirtschaftliche Nettoverschuldung im ersten Halbjahr um 3,4 Milliarden Euro senken können. Damit betrug sie Ende Juni noch rund 15,9 Milliarden Euro. Positiv habe sich hierbei besonders der Verkaufserlös der Uniper-Anteile an den finnischen Energiekonzern Fortum sowie die Abgabe des Gasnetzes in Hamburg ausgewirkt.

Den bilanziellen Spielraum will Eon nach Aussage von Spiecker nutzen, um die mit RWE im März vereinbare Transaktion umzusetzen. In diesem Zuge will der Energiekonzern die Erneuerbaren-Tochter Innogy komplett übernehmen und zugleich eigene Geschäftsbereiche an RWE transferieren. Seit der Verkündung der Pläne seien bereits einige Meilensteine für die Umsetzung erreicht worden. Zuletzt war eine Eckpunktevereinbarung zwischen Eon, RWE und Innogy erreicht worden, die die Rahmenbedingungen für den Übergang der Mitarbeiter absteckt. Zudem hatte Eon Ende Juli ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für die Minderheitsaktionäre von Innogy erfolgreich abschließen können, hieß es weiter. Rund 9,4 Prozent der Aktien seien Eon angedient worden. Mit dem RWE-Anteil von 76,8 Prozent kommt Eon somit auf insgesamt 86,2 Prozent der Anteile. „Mit dem Ergebnis des freiwilligen Übernahmeangebotes sind wir daher sehr zufrieden und freuen uns, dass wir viele weitere Innogy-Aktionäre von unserem Angebot überzeugen konnten. Uns stehen weiterhin zahlreiche Optionen für die rechtliche Integration nach dem Closing zur Verfügung“, erklärte Spiecker. Nun konzentriere sich das Unternehmen auf die Vorbereitung der Innogy-Integration und die zügige Durchführung des kartellrechtlichen Genehmigungsverfahrens.

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