Geschäftszahlen von Yingli weiter auf Talfahrt

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Die Yingli Green Energy Holding Company Limited hat ihren Geschäftsbericht für 2017 veröffentlicht. Darin ist ein Nettoverlust von 510 Millionen US-Dollar verzeichnet, eine deutliche Steigerung gegenüber dem Minus von 267,1 Millionen US-Dollar von 2016. Die Gesamtverbindlichkeiten des Unternehmens erhöhten sich auf 3,2 Milliarden US-Dollar, wie der chinesische Photovoltaik-Hersteller am Donnerstag veröffentlichte. Die Barmittel lagen dagegen nur noch bei 58,1 Millionen US-Dollar.

Im vierten Quartal 2017 konnte Yingli nach den Zahlen den Nettoverlust zumindest eindämmen. Er lag bei 75,6 Millionen US-Dollar, nach 354,9 Millionen US-Dollar im dritten Quartal. In der Veröffentlichung erklärt das Unternehmen: „Angesichts der Finanzlage des Unternehmens bestehen erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Unternehmens, seine Geschäftstätigkeiten fortzuführen.“ Yingli habe aber zahlreiche Maßnahmen eingeleitet, um das Geschäft aufrecht zu erhalten, darunter die Neuordnung oder Verlängerung der Schulden sowie die Suche nach einem Investor durch ein Sonderkomitee. So hätte man am 31. März 2018 mit den kreditgebenden Banken einen Aufschub vereinbart, um über die Neuordnung der Schulden zu sprechen. Es geht dabei um eine ausstehende Rückzahlung von 261,7 Millionen US-Dollar einer kurzfristigen Anleihe über insgesamt knapp 1,6 Milliarden US-Dollar zum 31. Dezember 2017.

Mittlerweile haben einige Gläubiger bereits Klagen eingereicht, die sich gegen Tianwei Yingli und Yingli China richten. Allerdings erwartet der Photovoltaik-Hersteller nicht, dass diese Rechtsstreitigkeiten Auswirkungen auf die Gesamtbetriebs- und Liquiditätslage haben, wie es weiter hieß.

Während die Aussichten – wie bereits seit mehreren Jahren – düster sind, wie Gerüchte über eine Insolvenz zeigen, bleibt der chinesische Photovoltaik-Hersteller seit nunmehr etwa drei Jahren weiter optimistisch. „Auf der Grundlage der umfassenden Einschätzung des Managements über die Geschäfts- und Finanzsituation des Unternehmens ist zu erwarten, dass der Geschäftsbetrieb aller wichtigen Tochtergesellschaften normal aufrechterhalten wird – einschließlich der Bereiche Herstellung, Vertrieb, Beschaffung und anderer Geschäftsbereiche.“

Positiv zu vermerken ist, dass die Modulauslieferungen die eigenen Erwartungen von Yingli übertroffen haben. Im vierten Quartal waren sie um 40 Prozent auf 837,9 Megawatt gegenüber dem Vorquartal gestiegen. Im Gesamtjahr lieferte Yingli knapp drei Gigawatt Solarmodule aus – 36 Prozent mehr als noch 2016. Trotz der deutlichen Steigerung ging der Umsatz leicht zurück und erreichte 2017 etwa 1,3 Milliarden US-Dollar. „Der leichte Rückgang der Erlöse trotz des deutlichen Anstiegs der Auslieferung im Jahresvergleich ist hauptsächlich durch den weiterhin sinkenden durchschnittlichen Verkaufspreis der Solarmodule begründet, vor allem in den Hauptmärkten China und Japan“, erklärte Yingli.

Das Bruttoergebnis von Yingli sank 2017 auf 46,8 Millionen US-Dollar. Die Bruttomarge verschlechterte sich von 13,8 auf 3,6 Prozent binnen Jahresfrist. Eine Prognose für das laufende Jahr veröffentlichte das Photovoltaik-Unternehmen nicht. Allerdings gab es an, das es im ersten Quartal mit einem Modulabsatz zwischen 400 und 420 Megawatt rechnet.

Den Originalartikel mit weiteren Informationen und Hintergründen finden Sie auf www.pv-magazine.com: Yingli’s financials go from bad to worse

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