EEG-Umlage 2018 bei 6,792 Cent pro Kilowattstunde

Teilen

Die Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion, Tennet und TransnetBW haben am Montag die EEG-Umlage für den nicht-privilegierten Letztverbrauch für das Jahr 2018 veröffentlicht: Sie wird 6,792 Cent pro Kilowattstunde betragen. Dies ist verglichen mit dem laufenden Jahr, in dem der Wert bei 6,88 Cent pro Kilowattstunde liegt, ein Rückgang um 1,3 Prozent. Insgesamt soll der Umlagebetrag 2018 bei 23,78 Milliarden Euro liegen, teilten die Übertragungsnetzbetreiber weiter mit. Dies seien im Wesentlichen die Vergütungen für Photovoltaik, Windkraft und Co abzüglich der Börsenerlöse sowie unter Berücksichtigung des EEG-Kontostands zu Ende September und der Liquiditätsreserve.

Zur Zusammensetzung der EEG-Umlage geben die Übertragungsnetzbetreiber in der dazugehörigen Studie an, dass etwa 2,7 Cent auf die Photovoltaik entfallen, 1,8 Cent auf die Biomasse, 1,6 Cent auf Windenergie an Land und 1,0 Cent auf Offshore-Windenergie.
Konventionelle Energieträger wie Kohle und Atom verursachen deutlich höhere Kosten als erneuerbare Energien. Das hat das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) im Auftrag des Ökoenergieanbieters Greenpeace Energy berechnet. Würde man die Belastungen des Staatshaushalts sowie die externen Kosten durch konventionelle Energien nach EEG-Methode auf die Verbraucher verteilen und auf der Stromrechnung ausweisen, läge eine solche „Konventionelle-Energien-Umlage“ im Jahr 2017 bei bis zu 11,5 Cent pro Kilowattstunde; für das Jahr 2018 rechnen die Studienautoren mit einer gesamtgesellschaftliche Belastung durch Kohle- und Atomkraft in einer ähnlichen Größenordnung.

Die Übertragungsnetzbetreiber prognostizieren für das Jahr 2018 eine weiter ansteigende Erzeugung an elektrischer Energie aus regenerativen Anlagen: von etwa 187 Terawattstunden (TWh) im Jahr 2017 auf etwa 204 TWh im Jahr 2017. Das spiegele vor allem den Ausbau der Windenergie an Land und auf See wider. Abzüglich der prognostizierten Börsenerlöse, die sich im Wesentlichen aufgrund des gestiegenen Börsenpreises im Vergleich zum Vorjahr um rund 16 Prozent erhöht hätten, ergebe sich für das Jahr 2018 eine prognostizierte Deckungslücke von etwa 25,6 Milliarden Euro.

In die finale Umlageberechnung fließen zusätzlich der aktuelle Stand des EEG-Kontos sowie die so genannte Liquiditätsreserve ein. Den Übertragungsnetzbetreibern zufolge war das EEG-Konto war zum 30. September 2017 mit 3,3 Milliarden Euro im Plus. Diese positive Deckung senke die EEG-Umlage 2018 rechnerisch um knapp einen Cent pro Kilowattstunde. Die Liquiditätsreserve, welche Schwankungen auf dem EEG-Konto und deren Auswirkungen auf die EEG-Umlage abfedert, werde mit sechs Prozent angesetzt – bezogen auf die prognostizierte Deckungslücke. Sie liege 2018 bei gut 1,5 Milliarden Euro, was die EEG-Umlage um etwa 0,4 Cent pro Kilowattstunde erhöhe.

Für das Jahr 2022 erwarten die Netzbetreiber eine installierte Leistung erneuerbarer Energiequellen von knapp 135 Gigawatt, wovon auf die Photovoltaik 53 Gigawatt und die Windenergie 72 Gigawatt entfallen. Die prognostizierte Jahresarbeit wird für das Jahr 2022 mit über 249 TWh beziffert. Dabei werde davon ausgegangen, dass 2022 rund 17 Prozent der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien (knapp 42 TWh) die feste Einspeisevergütung nach Paragraf 21 EEG 2017 in Anspruch nehmen. Hierfür seien Einspeisevergütungen in Höhe von knapp 11,3 Milliarden Euro an die Anlagenbetreiber zu zahlen. Zusätzlich rechnen die Netzbetreiber mit prognostizierten Erzeugungsmengen von rund 190 TWh aus Anlagen in der geförderten Direktvermarktung sowie mit den auf diese Erzeugungsmengen entfallenden Prämienzahlungen von 17,4 Milliarden Euro. Des Weiteren werden Zahlungen in Form von Flexibilitätsprämie beziehungsweise Flexibilitätszuschlag für Biomasseanlagen in Höhe von 0,2 Milliarden Euro abgeschätzt. Außerdem werden für 2022 rund 12,04 TWh für weitere Formen der Direktvermarktung sowie 5,5 TWh an Erzeugung erwartet, die direkt vor Ort verbraucht werden.

Nach Einschätzung der Gutachter wird der Nettostrombedarf bis zum Jahr 2022 auf knapp 511 TWh zurückgehen, außerdem rechnen sie nur noch mit einer leichten Zunahme des umlagefreien bzw. privilegierten Eigenverbrauchs von insgesamt rund 2,2 TWh. Der privilegierte Letztverbrauch soll demnach von rund 115 TWh im Jahr 2018 auf knapp 113 TWh im Jahr 2022 absinken; der nicht-privilegierte Letztverbrauch soll 2022 bei rund 329 TWh liegen.

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.