Eco Innovation Alliance fordert grüne Technologieoffensive

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Deutschland droht in den wichtigen Zukunftsbranchen der Green Economy international weit zurück zu fallen. Zu dieser Einschätzung kommt die neu gegründete Eco Innovation Alliance, die am Freitag in Berlin vorgestellt wurde. Grund seien die politischen Rahmenbedingungen, die innovative Lösungen gewollt oder ungewollt zugunsten konventioneller Geschäftsmodelle und Technologien ausbremsen würden. Ziel der Eco Ionnovation Alliance ist es, dass Deutschland bei grünen Innovationen wieder in der ersten Liga spielt. Wie das gelingen kann und welche Weichenstellungen dafür notwendig sind, hat die Allianz in einem an die künftige Bundesregierung adressierten Papier dargestellt.

„Wir brauchen eine grüne Technologieoffensive“, sagt David Wortmann, Geschäftsführer und Gründer von DWR eco, der die Eco Innovation Alliance mit über 30 Start-ups und Innovationsunternehmen aus der Green Economy ins Leben gerufen hat. Eine neue Bundesregierung könne innovationsfreundliche Rahmenbedingungen schaffen und so einen Absturz Deutschlands in die technologische Zweitklassigkeit verhindern. Vor allem Start-ups hätten hierzulande Schwierigkeiten, ihre innovativen Ideen in die Praxis umzusetzen. Schuld seien häufig jahrzehntealte Gesetze, die herkömmliche Geschäftsmodelle etablierter Unternehmen schützen und wenig Spielraum für neue Akteure bieten.

„Gerade im Energie-Bereich ist noch einiges zu tun. Neue Akteure stoßen mit innovativen Geschäftsmodellen immer wieder auf regulatorische Barrieren, die etablierte Marktakteure schützen“, sagt Philipp Pausder, Gründer und Geschäftsführer der Thermondo GmbH. Um beispielsweise die Wärmewende voranzubringen, müsse die künftige Bundesregierung der aktuellen Investitionsunsicherheit im Gebäudebereich entgegenwirken und den Zugang zu Förderprogrammen auch neuen Unternehmen erleichtern. Die Eco Innovation Alliance wolle viele branchenspezifische Vorschläge zusammenbringen und der künftigen Bundesregierung damit Impulse für faire Wettbewerbsbedingungen für junge Innovationsunternehmen geben. Der Zusammenschluss gehe auf einen Wunsch von Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU) zurück, so Schröder im Gespräch mit pv magazine. „Wir sind kein Verband, sondern Unternehmen, die der Politik sagen werden, was sie tun muss.“

Dass gute Ideen allein nicht reichen, betont auch Sonnen-Geschäftsführer Philipp Schröder. Eine zentrale Voraussetzung für die Umsetzung grüner Innovationen sei Kapital, besonders für Start-ups in der Anfangsphase. Dazu fehlen diesen jedoch oft der Zugang. Die Allianz fordert daher eine Sonderabschreibung auf aus Beteiligungen entstandene Verluste. Dieses Mittel könne die Attraktivität von Investitionen in junge Unternehmen steigern, ohne die Kapitalgeber von ihrem unternehmerischen Risiko zu befreien. „Ohne ausreichendes Kapital lösen sich die innovativen Ideen deutscher Gründer ganz schnell in Luft auf und werden im Zweifelsfall im Ausland umgesetzt“, warnt Schröder. Dann sei auch der Wohlstand in Deutschland gefährdet. „Wir wollen radikal investieren und radikal aufrüsten, um den Weltmarkt mit den Technologien der Zukunft zu beliefern“, so der Sonnen-Geschäftsführer.

Dabei gibt es für Investoren viele Chancen in der Exportnation Deutschlands, meint Jochen Wermuth, CIO der Wermuth Asset Mangement GmbH und Founding Partner bei Green Gateway Funds. Er ist überzeugt dass sich erneuerbare Energien, Elektromobilität und Ressourceneffizienz heute schon im freien Wettbewerb rechnen würden, wenn nicht Subventionen und regulatorische Barrieren alte Industrien weiterhin schützen würden.

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