Weltweit 17 Prozent weniger Investitionen in Erneuerbare

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Die weltweiten Investitionen in erneuerbare Energien sanken im ersten Quartal 2017 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 17 Prozent. Verglichen mit dem vierten Quartal 2016 sanken die Investitionen um 7 Prozent. Zu diesem Ergebniss kommt das Marktforschungsunternehmen Bloomberg New Energy Finance (BNEF) in einem aktuellen Bericht. Zu den größten Summen in den ersten drei Montagen dieses Jahres gehörten BNEF zufolge rund 1,4 Milliarden US-Dollar, die Anleger in den Elektroautoherstelle Tesla investierten, und eine Finanzierung des Energieversorgers ENEL für ein 754-Megawatt-Photovoltaik-Projekt in Mexiko in Höhe von etwa 650 Millionen US-Dollar.

Sinkende Investitionen gab es vor allem im Sektor der Offshore-Windenergie. Lag die Investitionssumme im ersten Quartal 2016 hier noch bei rund 11,5 Milliarden US-Dollar, betrug sie nun nur noch ungefähr 4,6 Milliarden Dollar – ein Rückgang um 60 Prozent also. Auch in den beiden aktuell größten Märkten für Erneuerbare – den USA und China – sanken die Investitionen. In den USA viel die Summe um 24 Prozent auf 9,4 Milliarden US-Dollar, in China um 11 Prozent auf 17,2 Milliarden US-Dollar.

Laut Jon Moore, Chief Executive von BNEF, spiegeln die Zahlen die gesunkenen Kosten für Windkraft- und Solarprojekte wider. Der Trend bedeute, dass man in diesem Jahr gleichwertige Kapazitäten für weniger Geld installieren kann. BNEF-Analyst Abraham Louw bezeichnet das erste Quartal relativ ruhig, was die globalen Investitionen angeht. Es sei aber zu früh, um davon auszugehen, dass die Investitionssumme im Gesamtjahr 2017 ebenfalls geringer ausfallen wird als im Vorjahr. Die BNEF-Analysten erwarten derzeit sowohl Wind als auch Solar, um ähnliche oder höhere Zahlen von Megawatt zu sehen, die in diesem Jahr als letztes hinzugefügt wurden. Derzeit erwarten die Analysten von BNEF noch, dass die Installationszahlen in Megawatt sowohl bei der Windkraft als auch bei der Solarenergie ähnlich oder höher ausfallen als im Jahr 2016.

Die Investitionssumme für große Erneuerbare-Energien-Projekte im Kraftwerksbereich betrug im ersten Quartal 2017 laut BNEF rund 39 Milliarden US-Dollar – ein Minus von 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Zu den größten Projekten gehörten hier ein US-amerikanischer Onshore-Windpark mit 500 Megawatt Leistung und der deutsche Offshore-Windpark „Hohe See“ mit 497 Megawatt Leistung. Das größte Photovoltaik-Projekt war, wie oben schon erwähnt, ein 754-Megawatt-Projekt in Mexiko. In kleinere Solaranlagen mit weniger als einem Megawatt Leistung wurden in den ersten drei Monaten weltweit etwa 10,7 Milliarden investiert – Dies bedeutet entgegen dem sonst deutlichen Abwärtstrend ein Plus von etwa acht Prozent.

Was die geografische Verteilung der Investitionen angeht zeigen sich erwartungsgemäß klare Unterschiede. Während die Zahlen in den USA, China und insbesondere Großbritannien deutlich zurückgingen, haben sich die Investitionen in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr mit einem Plus von 96 Prozent fast verdoppelt – auf insgesamt etwa drei Milliarden US-Dollar. In Frankreich stieg die Investitionssumme um rund 145 Prozent, in Japan um rund 36 Prozent.

Grafik und Quelle: Bloomberg New Energy Finance
Grafik und Quelle: Bloomberg New Energy Finance

Tabelle: Globale neue Investitionen in saubere Energie nach Kategorie, nach Quartal, in Milliarden US-Dollar

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