Frankreich setzte sich kürzlich ambitionierte Ziele beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Gemäß diesem Ziel gab die Regierung am Mittwoch neue Photovoltaik-Ausschreibungen für die kommenden Jahre bekannt. So werde es zwischen 1. Februar 2017 und 3. Juni 2019 insgesamt sechs Ausschreibungsrunden für Photovoltaik-Freiflächenanlagen mit einem Volumen von jeweils 500 Megawatt geben. Diese seien offen für Projekte zwischen 500 Kilowatt und 17 Megawatt. Das Deutsch-französische Büro für die Energiewende (DFBEW) weist darauf hin, dass die französische Regierung damit die maximal zulässige Größe der Projekte um fünf Megawatt angehoben hat.
Die neuen Ausschreibungen seien in drei Unterkategorien aufgeteilt. Nach Angaben des DFBEW sind jeweils 300 Megawatt für Freiflächenanlagen mit einer Leistung von mehr als 5 Megawatt reserviert, weitere 135 Megawatt für Anlagen zwischen 0,5 und 5,0 Megawatt sowie 65 Megawatt für Photovoltaik-Anlagen auf Carports mit einer Leistung zwischen 500 Kilowatt und 10 Megawatt. „Es handelt sich um die erste Photovoltaik-Ausschreibung unter dem neuen Förderinstrument der Direktvermarktung mit Marktprämie, das in Frankreich Ende Mai 2016 durch zwei Verordnungen eingeführt wurde“, schreibt das DFBEW weiter. Die Gebotspreise seien demnach Referenzpreise, auf deren Grundlage die Marktprämie berechnet werde, die die Erlöse aus der Direktvermarktung wiederum aufbessere.
Die Ausschreibungsverfahren in Frankreich sind mit dem deutschen System nur schwer vergleichbar. Im Nachbarland fließen verschiedene Kriterien in die Vergabe der Zuschläge ein, die eine Gesamtnote ergeben. Der gebotene Referenzpreis mache in der ersten Runde 65 Prozent – später dann 70 Prozent – aus. CO2-Bilanz und Umweltverträglichkeit bildeten weitere Kriterien für die Gesamtpunktzahl. In den neuen Runden wird der Preis damit eine größere Rolle bei den Photovoltaik-Freiflächenanlagen spielen, wie das DFBEW berichtet. Bislang sei er nicht einmal zur Hälfte in die Gesamtbewertung eingeflossen.
Im April hatte die französische Regierung beschlossen, bis 2023 die installierte Photovoltaik-Leistung zu verdreifachen. In dem Beschluss sind auch Zwischenziele festgehalten. So soll bis 2018 eine installierte Leistung von 10,2 Gigawatt erreicht werden, was einen jährlichen Zubau von 1,5 Gigawatt notwendig macht. Bis 2023 sollen dann Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung zwischen 18,2 und 20,2 Gigawatt installiert sein. Im Vergleich dazu – in Deutschland überstieg die installierte Photovoltaik-Leistung in diesem Jahr die Marke von 40 Gigawatt. (Sandra Enkhardt)
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