Manz rechnet mit deutlichem Verlust

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Die Manz AG nahm bereits vor rund zwei Wochen seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr zurück. Nun legte der Photovoltaik-Anlagenbauer seine Zahlen für die ersten neun Monate vor. Sie seien „maßgeblich durch Verzögerungen beim Auftragseingang sowie der Stornierung eines Großauftrages und deren Auswirkungen gekennzeichnet“, teilte Manz mit. Die konjunkturelle Abkühlung in China und die dortige Entwicklung der Kapitalmärkte habe „erneut zu signifikanten Auftragsverschiebungen in den Geschäftsbereichen Energy Storage und Electronics“ geführt. Die Auftragsstornierungen und –verschiebungen würden sich in diesem Jahr voraussichtlich auf rund 140 Millionen Euro summieren, hieß es weiter.

In den ersten drei Quartalen hat das Reutlinger Unternehmen nach eigenen Angaben einen Umsatz von 169 Millionen Euro erzielen können. Dies liege deutlich unter dem Vorjahresniveau mit 250,9 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) habe dabei bei -20,6 Millionen Euro gelegen; im Gegensatz zum EBITDA-Gewinn von 19,6 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) belaufe sich auf -30,1 Millionen Euro (Vorjahr: 1,5 Millionen Euro). „Unsere ursprüngliche Planung sah einen Umsatzanstieg auf rund 320 bis 340 Millionen Euro vor. Wir haben daher unsere Konzernstrukturen auf Wachstum ausgerichtet, mit entsprechenden Auswirkungen auf unsere Kostenstruktur. Durch diese Konstellation – deutlich weniger Umsatz als geplant bei gleichzeitig erhöhter Kostenbasis – zeigt sich auch unser operatives Ergebnis stark belastet“, erklärte Vorstandschef Dieter Manz.

Mit dem Solargeschäft konnte Manz in den ersten neun Monaten 17,2 Millionen Euro erwirtschaftet. Dies ist zwar fast doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum, macht allerdings nur 10,2 Prozent des Gesamtumsatzes von Manz aus. In der Sparte Energy Storage konnte der Maschinenbauer seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum mehr als vervierfachen und kam auf 55,6 Millionen Euro, was 32,9 Prozent des Gesamtumsatzes sind, wie es weiter hieß.

Bereits Ende Oktober hatte Manz ein Restrukturierungsprogramm angekündigt und eingeleitet. Die wesentlichen Maßnahmen und Aufwendungen wolle Manz am 10. Dezember vorstellen. Ziel sei es, die Kostenstruktur anzupassen, um im kommenden Jahr wieder in die Gewinnzone zurückzukehren. In diesem Zuge will sich Manz offenbar auch von seinem Photovoltaik-Geschäft trennen. Es würden derzeit strategische Optionen geprüft. ie Prüfung der strategischen Optionen umfasse im Wesentlichen die Aufnahme eines strategischen Investors, den Verkauf der Technologie, aber auch im Worst Case auch die Einstellung des Geschäftsbereichs, erklärte kürzlich ein Manz-Sprecher auf Anfrage von pv magazine. Das Unternehmen wolle sich künftig auf die Geschäftsbereiche Electronics und Energy Storage konzentrieren. (Sandra Enkhardt)

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