Gigawatt-Photovoltaik-Projekt in Serbien am Ende

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Das ursprünglich für 1,75 Milliarden Euro geplante Photovoltaik-Großprojekt mit einem Gigawatt Gesamtleistung in Serbien wird nie gebaut werden. Der Projektentwickler aus Malta, Securum Equity Partners International (SEPI), und das serbische Ministerium für Energie, Entwicklung und Umweltschutz haben den im Oktober geschlossenen Vertrag nun aufgelöst. Vorausgegangen waren gegenseitige Beschuldigungen.
SEPI kündigte am Donnerstag den serbischen Behörden die Vertragsauflösung an, nachdem die Regierung es abgelehnt hatte, dem Projektentwickler für den Ein-Gigawatt-Solarpark „geeignetes Land für den Bau des weltgrößten Solarparks“ anzubieten. SEPI plane nun, eine 160-Millionen-Euro-Klage beim Internationalen Schiedsgericht in London einzureichen. Die Pläne des maltesischen Unternehmens sahen vor, 100 Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von jeweils 10 Megawatt in Serbien zu installieren. Das von den Behörden angebotene Land sei dafür aber ungeeignet gewesen, behauptet SEPI nun. In der Begründung der Vertragsauflösung heißt es, dass die serbische Regierung angeblich nicht mindestens 3000 Hektar Land in eine der Regionen, die die höchsten Einstrahlungswerte in Serbien aufweisen, zur Verfügung stellen konnte. Obwohl das Energieministerium bereits im November 2012 eine Liste mit 30.000 Hektar verfügbarem Land in Südserbien vorgelegt habe, seien nur 135,5 Hektar davon geeignet gewesen und hätten den SEPI-Vorgaben entsprochen, die auch im Vertrag vereinbart gewesen seien, hieß es weiter.
Ein Beamter des Energieministeriums sagte der staatlichen Nachrichtenagentur Tanjug, dass die Regierung nicht an einen Erfolg der angekündigten Klage von SEPI glaube und nicht die Absicht habe, eine Entschädigung zu zahlen. Die Regierung sei selbst in der Position, SEPI zu verklagen, weil das maltesische Unternehmen sich nicht an seinen Teil der Vereinbarung gehalten und keine Investitionen getätigt habe, so der Beamte weiter.  (Vladimir Pekic)
Übersetzung: Sandra Enkhardt

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