Rumänien bremst Photovoltaik-Förderung

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In einer Notverordnung hat die rumänische Regierung beschlossen, die Anreize für Photovoltaik-Investitionen zu reduzieren. Bislang erhielten Investoren für alle bis Ende 2013 vollendeten Photovoltaik-Projekte sechs grüne Zertifikate für jede in das Netz eingespeiste Megawattstunde Solarstrom, jedes Zertifikat hatte je nach Indexierung einen Wert von 27 bis 55 Euro. Der Regierung zufolge sollen Investoren auch weiterhin sechs grüne Zertifikate je Megawattstunde erhalten, allerdings sollen ab 1. Juli zwei davon erst im März 2017 ausgegeben werden.

Eine Garantie, dass Investoren die beiden Zertifikate dann tatsächlich erhalten, gibt es jedoch anscheinend nicht – ein Punkt, der der Industrie Sorgen macht. Ciprian Glodeanu, Präsident des rumänischen Photovoltaic Industry Association (RPIA), sagte pv magazine: „Die Verordnung könnte so ausgelegt werden, dass die Zahl der grünen Zertifikate für Photovoltaik reduziert wird. Allerdings ist noch nicht klar, ob die Regierung sich tatsächlich in diesem Jahr dazu entscheidet, die Zertifikate zu verringern. Eine solche Reduzierung würde auch im Widerspruch zu allen bisherigen öffentlichen Äußerungen der Energieregulierer, des Energieministers und des Premierministers stehen, wonach es vor dem 1. Januar 2014 keine Kürzung der grünen Zertifikate geben soll.“

Glodeanu bedauert, dass die Regierung keine klare Vorstellung vom Sektor der erneuerbaren Energien habe, der durch den Erlass dieser Verordnung instabil und unzuverlässig werde. Unter solch unberechenbaren und intransparenten Umständen sei es schwierig zu beurteilen, ob Investoren weiter Geld in Erneuerbare-Energien-Projekte in Rumänien stecken würden und die Banken weiter zu Krediten bereit seien. Die RPIA erwartet nun, dass viele geplante Photovoltaik-Projekte nicht realisiert und Projekte, die noch in der Bauphase sind, Schwierigkeiten bei der Kredittilgung bekommen werden – ein Problem auch für den ohnehin angeschlagenen Bankensektor.

Zusätzlich verkompliziert wird die Situation Glodeanu zufolge durch die im März ausgesprochene Empfehlung der Regulierungsbehörde ANRE, die Zahl der grünen Zertifikate für Photovoltaik von sechs auf drei zu reduzieren. Glodeanu sagte, die Regierung solle auf jeden Fall in Betracht ziehen, dass eine Reduzierung auf drei grüne Zertifikate Photovoltaik-Projekte unattraktiv und nicht länger bankable mache. Wenn dann auch noch zwei Zertifikate bis März 2017 zurückgehalten würden, würde es keine Photovoltaik-Projekte auf Basis von grünen Zertifikaten mehr geben. (Vladimir Pekic/Edgar Meza/Petra Hannen)

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