Rund 15.000 Besucher werden an den drei Messetagen in München erwartet. Die Zeichen für die Photovoltaik- und Speicherbranche stehen auf Wachstum, doch ein bisschen mehr politischer Rückenwind kann nach Ansicht des Bundesverbands Solarwirtschaft nicht schaden. Er geht von einem Photovoltaik-Zubau von etwa 5,4 Gigawatt in diesem Jahr aus.
Bis Ende August summiert sich der Brutto-Zubau der Photovoltaik-Anlagen in diesem Jahr auf gut 3,6 Gigawatt. Im Oktober gibt es eine weitere Absenkung der Solarförderung um 1,4 Prozent.
Bei Amsterdam fand diese Woche die Messe Solar Solutions International statt und erlaubte einen Blick auf die Branche in Zeiten der hoffentlich auslaufenden Corona-Krise. Der Photovoltaik-Markt in den Niederlanden macht dabei vor, was in Deutschland noch fehlt.
In den ersten sieben Monaten des Jahres hat die Bundesnetzagentur damit eine neu installierte Photovoltaik-Leistung von knapp 3,2 Gigawatt erfasst. Die Solarförderung sinkt im September erneut um 1,4 Prozent. Der Bundesverband Solarwirtschaft fordert einen schnellen Abbau der Barrieren für gewerbliche Photovoltaik-Dachanlagen – dies ist zum einen die Bemessungsgrundlage für die Marktprämie, zum anderen der Ausschreibungszwang für Systeme über 300 Kilowatt.
Der Freistaat hat im ersten Halbjahr rund 560 Megawatt mehr Photovoltaik-Leistung zugebaut. Allerdings bereitet der Rückgang bei den Dachanlagen zwischen 300 und 750 Kilowatt nach Auslaufen der Übergangsfrist im zweiten Quartal Sorgen.
Der Verband fordert daher unmittelbar nach der Wahl ein Beschleunigungsgesetz für den Photovoltaik-Ausbau. Im ersten Halbjahr ist die Nachfrage um etwa 22 Prozent gewachsen, zugleich gibt es einen großen Einbruch bei neuen gewerblichen Photovoltaik-Dachanlagen zwischen 300 und 750 Kilowatt Leistung.
Der starke Photovoltaik-Zubau bei Dachanlagen führt aufgrund des „atmenden Deckels“ zu einem stetigen Sinken der Einspeisevergütung. Dies macht den Betrieb von Photovoltaik-Dachanlagen ab 9 Kilowatt bei geringem Eigenverbrauch unwirtschaftlich. Eine 15-Kilowatt-Photovoltaik-Anlage mit einem gekoppelten 15 Kilowattstunden Speicher bringt dagegen wieder eine leichte Rendite, wie die Bonner Analysten im Auftrag von E3/DC ermittelten.
Alle Segmente legten kräftig zu – insgesamt erhöhte sich die neu installierte Leistung gegenüber 2019 um fast 50 Prozent. Die Photovoltaik deckte 4,7 Prozent des Strombedarfs der Schweiz ab.
Die Realisierung von Photovoltaik-Dachanlagen ist gegenüber den Vormonaten deutlich zurückgegangen. Im Juli sinkt die Solarförderung erneut um 1,4 Prozent.
Nach Ansicht der Vereinigung ist eine deutliche Anhebung der Photovoltaik-Ausbauziele noch vor der Wahl notwendig. Zugleich muss die Förderung für Photovoltaik-Dachanlagen im EEG auf einem attraktiven Niveau gehalten werden, damit die Nachfrage nicht bereits 2022 einbricht.