Seit nunmehr drei Monaten bewegt sich der Photovoltaik-Zubau in Deutschland konstant um die Marke von 430 Megawatt. Die Bundesnetzagentur veröffentlichte am Donnerstag für August eine neu gemeldete Photovoltaik-Leistung von 434,5 Megawatt – knapp ein Megawatt mehr als der Brutto-Zubau im Juli betrug. Zwischen Januar und August 2021 sind damit Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 3617,6 Megawatt hierzulande zugebaut worden.
Auch bei der Verteilung des Photovoltaik-Zubaus in den Segmenten bewegt sich wenig. So sank der Wert der außerhalb von Ausschreibungen realisierten Anlagen im August leicht auf 294 Megawatt, wobei mit 19,1 Megawatt fast doppelt soviel Leistung für Freiflächenanlagen bis 750 Kilowatt Leistung verzeichnet wurde. Allerdings könnte die Zubaumenge wohl nachträglich noch deutlich von der Bundesnetzagentur korrigiert werden, wie dies in den vergangenen Monaten immer wieder passierte. So sind in dem Auszug des Marktstammdatenregisters einige Photovoltaik-Anlagen mit dem Zusatz „Verdacht auf fehlerhafte Leistungsdaten bzw nicht nach dem EEG-geförderte Anlage“ versehen. Darunter drei Photovoltaik-Anlagen mit knapp 100 Megawatt Leistung sowie 21,8 und fast 17 Megawatt, die teilweise als Dachanlagen und ohne Zuschlag aus einer Ausschreibung gemeldet worden. Zudem besteht bei einigen gemeldeten Photovoltaik-Anlagen noch ein Duplikatsverdacht.
Zudem finden sich für den August allein 30 Photovoltaik-Dachanlagen mit einer Leistung von knapp unter 300 Kilowatt. Dies spricht dafür, dass viele Betreiber versuchen, die mit dem EEG 2021 eingeführte Ausschreibungspflicht für Dachanlagen zu vermeiden. Diese gilt für Dachanlagen ab 300 Kilowatt, sofern die Betreiber den kompletten erzeugten Solarstrom vergütet bekommen wollen. Ohne einen Zuschlag aus Ausschreibungen erhalten sie bei Anlagen zwischen 300 und 750 Kilowatt nur 50 Prozent des Solarstroms vergütet und müssen den Rest bestenfalls für den Eigenverbrauch nutzen.
In der Liste der Bundesnetzagentur finden sich zudem 41 Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt rund 140 Megawatt Leistung, für die ein Zuschlag aus den Ausschreibungen eingelöst wurde. Dazu sind Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 1,74 Megawatt Leistung für den Mieterstromzuschlag im August gemeldet worden. Dieses Segment bleibt damit weiterhin unter den Erwartungen. Insgesamt verzeichnete die Bonner Behörde in diesem Jahr bislang Photovoltaik-Mieterstromanlagen mit 18,1 Megawatt.
Der Mieterstrom-Zuschlag sinkt analog zu den Einspeisevergütungen im Oktober um 1,4 Prozent. Er liegt dann je nach Größe der Anlage zwischen 3,34 und 2,09 Cent pro Kilowattstunde. Die festen Einspeisevergütungen, die für Photovoltaik-Dachanlagen bis 100 Kilowatt Leistung gezahlt werden, bewegen sich im Oktober zwischen 7,14 und 5,43 Cent pro Kilowattstunde. Für Solarstrom aus sonstigen Anlagen werden 4,89 Cent pro Kilowattstunde gezahlt. Der anzulegende Wert in der Direktvermarktung, die für Betreiber von Photovoltaik-Anlagen ab 100 Kilowatt Leistung verpflichtend ist, liegt jeweils 0,4 Cent pro Kilowattstunde höher.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Es entstehen immer mehr Bürgerbewegungen welche gegen Solarparks kämpfen und protestieren. Es kommt dieselbe Ablehnung wie bei den Windparks auf uns zu. Ökostrom gerne, aber nicht vor meiner Haustüre. Wenn vor allem die großen Konzerne nur abkassieren und die die Bürger bei Energie Parks in Zukunft nicht mitnehmen, dann muss die neue Politik für klare Regeln sorgen. Ich hoffe das unter einer neuen Regierung der Ökostrom wieder vorrangig verbraucht werden muss. Dann werden auch wieder durch die nicht mehr rentierlichen fossilen Kraftwerke anständige Preise, welche sich an der Einspeisevergütung orientieren zustandekommen. So könnten auch kleinere private Anlagen mit acht bis zehn Cent vergütet werden, ohne das Kosten entstehen. Wenn das nicht klappen sollte, dann muss man den CO2 Preis nach oben hin anpassen. Der Strompreis wird auch in den nächsten Jahren mit Sicherheit nicht billiger werden, denn mit niedrigen Strompreisen wird der sparsame Umgang mit Energie nicht gefördert. Lieber gibt man den Bürgern im sozialen Bereich Geld zurück.
Ernst Gruber sagt:
Wenn das nicht klappen sollte, dann muss man den CO2 Preis nach oben hin anpassen.
@ Ernst Gruber..
Die 10 Cent Einspeisevergütung halte ich für die bessere Lösung, damit würde – zusammen mit der PV Pflicht – garantiert viel Ökostrom an die Börse kommen und die Preise senken. Bei einer CO2 Zertifikaten Steuerung, würden die Grenzkraftwerke an der Börse teurer und somit die Börsenpreise steigen, wie gerade der Fall.