Der Volkswagen-Konzern hat mit seiner Lade- und Energiemarke Elli den Einstieg in ein neues Geschäftsfeld angekündigt. Elli wird große industrielle Batteriespeicherprojekte entwickeln. Erste Vorhaben mit 350 Megawatt und 700 Megawattstunden sind bereits in der Pipeline.
Eine Volkswagen-Tochter testete über mehrere Monate Festkörperbatterien eines US-amerikanischen Unternehmens. Die Ergebnisse übertrafen alle Erwartungen. Die Batterie soll den Partnerunternehmen zufolge ein Auto bis zu 500.000 Kilometer bewegen, ohne dabei nennenswerte Kapazitätsverluste zu erfahren.
Für seine „Hauskraftwerke“ hat der Speichersystemanbieter eine Lösung entwickelt, um die Batterie eines Elektroautos in die Stromversorgung des Hauses einzubeziehen. Die Markteinführung erfolgt mit einiger Vorsicht, und das Konzept ist einstweilen auch auf bestimmte „ID.“-Modelle von Volkswagen beschränkt. Dafür gibt es aber bereits Praxiserfahrungen aus einem Pilotversuch.
Elli ist eine Marke von Volkswagen und soll im europäischen Energie- und Batteriemanagement-Geschäft etabliert werden. Los geht es mit einem Pilotprojekt, bei dem die Energie eines stationären Batteriespeichers vermarktet wird. Er besteht aus 28 Batteriesystemen und 34 Zellmodulen aus Elektroautos von Volkswagen.
Power Co bestätigt, dass es neben der Herstellung von Batteriezellen für Elektrofahrzeuge auch die Entwicklung „wichtiger Speichersysteme für das Energienetz“ plant.
Power Co ist eine Volkswagen-Ausgliederung zur Produktion von Batterien. Noch gebe es keine Zulieferindustrie für Kathoden und Batteriematerialien in diesem Umfang. Das angekündigte Gemeinschaftsunternehmen könnte das ändern. Zunächst sollen die Kathoden und Vormaterialien an die Power Co Batterieproduktion in Salzgitter geliefert werden.
In Europa können sich dem Institut zufolge die Produktionskapazitäten bis 2030 auf bis zu 1,5 Terawattstunden verzehnfachen. Mit knapp 400 Gigawattstunden könnte der größte Anteil aus neuen Produktionsstätten in Deutschland stammen.
Das schwedische Unternehmen will das Kapital in die Erweiterung seiner Produktion von Batteriezellen und Kathodenmaterialien in Europa investieren. Die Summe ist der Erlös aus einer Wandelanleihe.
Der deutsche Autokonzern wird 4 Milliarden Euro für die Fabriken in Navarra und Barcelona und 3 Milliarden für die Produktion von Batterien in Sagunto (Valencia) bereitstellen. Fast Forward wird weitere 3 Milliarden Euro investieren und Iberdrola zudem 500 Millionen Euro in die Entwicklung und Installation einer Photovoltaik-Anlage in Sagunto.
Mit dem Geld soll die Technologie der Tochter H-TEC Systems skaliert und in die Massenproduktion überführt werden. Mehrere hundert hochqualifizierte Jobs sollen damit in den kommenden Jahren geschaffen werden.