Ein Bündnis von Unternehmen aus verschiedenen Branchen beschwört die Gefahren für Prosumer, Energieversorger, Photovoltaik-Installateure und andere. Sie fürchten, dass vor allem beim Smart-Meter-Rollout wettbewerbliche Messstellenbetreiber zugunsten ihrer grundzuständigen Konkurrenz – also den Verteilnetzbetreibern – zurückgedrängt werden.
Der Smart-Meter-Rollout steckt fest. Ja, die Einbauzahlen gehen nach oben, es hagelt Ankündigungen (auch von uns) und es mangelt vielleicht noch nicht einmal an Willen, Geld und Geschick. Aber von einem schnellen, massentauglichen Rollout intelligenter Messsysteme sind wir in Deutschland nach wie vor weit entfernt. Warum also das fehlende Tempo? Man verweist auf die Verteilnetzbetreiber, […]
Das britische Unternehmen kooperiert mit Energy Metering Germany, dem wettbewerblichen Messstellenbetreiber von Octopus Energy. Die Leitung von Calisen Deutschland übernimmt der frühere EnBW-Manager Claus Fest.
Die neue Veröffentlichung der Bundesnetzagentur zeigt, dass die Quoten beim Einbau von intelligenten Messsystemen in Deutschland weiter niedrig sind. Nach Einschätzung von Octopus Energy dürfte die Zielquote von 20 Prozent für die sogenannten Pflichteinbaufälle bis zum Jahresende verfehlt werden.
Was sich bereits angedeutet hatte, ist nun offiziell: Unter dem Namen Metrify hat Enpal seinen Messstellenbetrieb in ein unabhängiges Unternehmen ausgegliedert. Metrify übernimmt ein Portfolio von rund 50.000 Messsystemen und soll darüber hinaus neue Zielgruppen im Smart-Meter-Bereich erschließen.
Bei Pflichteinbaufällen, etwa bei Photovoltaik-Anlagen mit steuerbaren Verbrauchern, liegt die Quote immerhin bei rund 15 Prozent – gefordert sind 20 Prozent bis Ende des Jahres. Besonders kleine Messstellenbetreiber hinken hinterher.
Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben in zwei Jahren 50.000 Smart Meter installiert. Bei „Pflichteinbaufällen“ zur Steuerung von Photovoltaik-Anlagen und anderen Komponenten sei dies der richtige Weg. Vorschläge für „Smart Meter Light“ lehnt Enpal ab: Nicht der Zählertyp verursache hohen Aufwand, sondern die komplizierten Abläufe.
Einer von dem Energieunternehmen in Auftrag gegebene Umfrage zufolge möchten mehr als Hälfte der Deutschen einen Smart Meter im Haushalt. Im vergangenen Herbst hatte eine Umfrage noch ergeben, dass 60 Prozent der Menschen gar nicht wissen, was ein Smart Meter ist.
Installationsbetriebe können den Smart Meter aufgrund der Kooperation direkt mit der Photovoltaik-Anlage in Betrieb nehmen. Das spart mitunter lange Wartezeiten.
Mit dem Pilotprojekt an einem urbanen und einem ländlichen Standort wollen die Partner unter anderem untersuchen, wie sich der Rollout in Umgebungen mit eingeschränkter Funkabdeckung bewerkstelligen lässt. Nach erfolgreichem Auftakt soll das Projekt nun ausgeweitet werden.