Der Smart-Meter-Rollout in Deutschland kommt einfach nicht in Gang. So sind bis zum Ende des zweiten Quartals gerade einmal 16,4 Prozent der Pflichteinbaufälle mit einem Verbrauch von 6000 bis 100.000 Kilowattstunden oder steuerbarer Anlagen gemäß Paragraf 14a Energiewirtschaftsgesetz mit einem intelligenten Messsystem ausgestattet worden, wie die Bundesnetzagentur nun veröffentlichte. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, dass knapp 760.000 der mehr als 4,63 Millionen Pflichteinbaufälle erledigt sind.
Die Zahlen der Bundesnetzagentur zeigen jedoch auch, dass die 18 großen grundzuständigen Messstellenbetreiber mit mehr als 500.000 Messlokationen bei einer durchschnittlichen Einbauquote von 22,1 Prozent über dem Schnitt liegen. Je kleiner die Messstellenbetreiber sind, umso mehr sinkt auch die Einbauquote. Bei den Unternehmen mit weniger als 30.000 Messlokationen liegt der Durchschnitt bei lediglich 5,2 Prozent. Allerdings weist die Bundesnetzagentur auch darauf hin, dass einzelne kleine Messstellenbetreiber auch deutlich höhere Quoten aufweisen. Für die Erhebung hat die Bundesnetzagentur die Daten von 810 grundzuständigen Messstellenbetreibern ausgewertet.
Nach Angaben der Bundesnetznetzagentur liegt die Einbauquote über alle Messlokationen in Deutschland, also inklusive jener ohne Pflichteinbaufälle, bei 3,0 Prozent. Moderne Messeinrichtungen seien jedoch bei 50,9 Prozent der Messstellen verbaut. Intelligente Messsysteme mit Steuereinrichtung seien demnach an insgesamt 902 Messlokationen installiert. Die Zahlen der Bundesnetzagentur basieren auf Rückmeldungen von insgesamt 851 Messstellenbetreibern, darunter auch wettbewerblichen.
„Der Smart-Meter-Rollout schreitet immer noch quälend langsam voran“, kommentiert Bastian Gierull, CEO von Octopus Energy Germany, die neuen Zahlen der Bundesnetzagentur. So sei der zuvor verzeichnete Anstieg bei den installierten Geräten wieder abgeflacht. Die Steigerung auf 3,0 Prozent bedeute eine Erhöhung von lediglich 0,2 Prozent im zweiten Quartal. Die Einbauquote für die Pflichteinbaufälle sei von 15,12 auf 16,4 Prozent gestiegen. „Damit dürfte das gesetzlich festgeschriebene Ziel von 20 Prozent bis zum Jahresende verfehlt werden“, sagt Gierull weiter. „Mit dem aktuellen Tempo ist ein flächendeckender Rollout undenkbar.“
Er fordert daher dringend eine Vereinfachung und Entbürokratisierung, um den Smart-Meter-Rollout zu beschleunigen. Weiter plädiert er für eine Smart-Meter-light-Variante. „97 Prozent der Haushalte ohne Smart Meter zeigen auch, warum wir endlich über eine Smart-Meter-light-Option parallel zum Pflichtrollout nachdenken müssen. Ein sozialverträglicher, flächendeckender Rollout ist mit der deutschen Sonderlösung allein nicht zu machen“, sagt Gierull weiter.
Die grundzuständigen Messstellenbetreiber sehen die wettbewerbliche Konkurrenz nicht gern, auch wenn sie selbst mit dem Smart-Meter-Rollout kaum vorankommen. Die wettbewerblichen Messstellenbetreiber sehen sich zudem durch die gesetzlichen Vorgaben klar benachteiligt, obwohl sie nach eigenen Angaben mittlerweile die Treiber sind. „Die Forderung einer Abschaffung wettbewerblicher Messstellenbetreiber ist im Kontext der neuen Zahlen absurd. Ohne uns führen wir auch in zehn Jahren noch die gleiche Rollout-Debatte wie heute“, sagt der CEO von Octopus Energy Germany weiter.
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Warum eigentlich sollen ebenso unbedingt wie langsam alle Endverbraucher neue Zähler bekommen? Für die Überwachung des Netzes bezüglich Spannung und Strom braucht man Echtzeit-Messgeräte an allen Trafos und Umspannwerken, evtl. an jeder Verteilnetzleitung, aber doch nicht an jedem Haus oder gar jeder Wohnung einen digitalisierten kWh-Zähler der einmal im Jahr abgelesen wird so wie der Ferraris in den Jahrzehnten davor. Man misst ja auch den Pegel eines Flusses ohne jeden einzelnen Wassertropfen nachverfolgen zu wollen.
Danke, dass endlich mal einer logisch erklärt, um was es hier eigentlich geht. Nein, es geht eben nicht darum, dass der einzelne Haushalt durch Einbau eines Smartmeters oder digitaler Zähler Strom sparen kann. Es laufen jetzt, und auch nach dem Einbau die gleichen Geräte, die den Strom verbrauchen. Denn, um Strom zu sparen, muss man das ein- oder andere Gerät ganz ausmachen. Der Verbrauch wird nach Einbau eines neuen Zählers , bei weiterhin gleichen Lebensgewohnheiten, sich um keine kW/h verändern. Was ist daran nicht zu verstehen? Überall da, wo der Begriff SMART dabei steht, geht es allein um Überwachung und Steuerung. Letztendlich wird es nach der Agenda 2030 so sein: Ist das Co²-Konto aufgebraucht, werden sämtliche Bereiche, wo Co² verbraucht wird, abgeschaltet. Nur, bis das bei den Menschen angekommen ist, ist das ganze Spiel leider nicht mehr umkehrbar.
Allerdings!! Und ich kann nach eigener Erfahrung nur jedem vom Smartmeter abraten; zumindest wenn der VNB Syna heißt. Seit über einem Jahr bekommen die den neuen Zähler nicht hinterlegt. Ergo keine Abschlagszahlungen auf die Eindpeisevergütung sowie keine korrekte Jahresabrechnung des Strombezugs! Ein Trauerspiel.
«Danke, dass endlich mal einer logisch erklärt, um was es hier eigentlich geht.»
Genau, wenn etwas zum eigenen Unwissen passt, dann ist es „logisch“…
Nur mal ein Aspekt: der PKW-Straßenverkehr wird zu 100% auf Elektromobilität umstellen. Wir haben dann irgendwann ca. 50 Mio. Elektroautos. 1/3 davon kommt gegen 18 Uhr nach Hause und stöpselt das Auto an die Wallbox, weil es für sie mit ihrem festen Strompreis null Unterschied macht, wann sie laden. Dann schießt um 18 Uhr die Last im Netz um 180 GW hoch (Durchschnittslast heute 57 GW). Wenn Sie dieses Szenario wollen, dann beschweren Sie sich nicht, wenn die kWh Strom zukünftig 1 Euro kostet, weil wir gigantische Backup- und Netzkapazitäten für diese Spitzen vorhalten müssen. Nun können Sie sagen: Wallboxen kann man ja auch anders steuern und messen. Kann man, aber dann fließen halt die gleichen pösen Daten wie über Smartmeter.
«Der Verbrauch wird nach Einbau eines neuen Zählers , bei weiterhin gleichen Lebensgewohnheiten, sich um keine kW/h verändern. Was ist daran nicht zu verstehen?»
Ja, der Verbrauch wird sich nicht ändern. Aber im Zusammenspiel aus dynamischen Stromtarif plus zeitvariablen Netzentgelten können sich je nach EnWG-14a-Entgeltmodell des VNB schon heute die Kosten für diesen Verbrauch teilweise halbieren. Und 500 oder 1000 Euro zu sparen, finden die meisten Haushalte sehr dufte. Was verstehen Sie daran nicht?
@Gernot:
Weil ja auch täglich 1/3 der 50 Mio. Verbrenner zur Tankstelle fahren und dort den Tank auffüllen. Die Schlangen jeden Abend um 18 an den Tankstellen sind riesig.
Solche Horrorszenarien sind wirklich nicht hilfreich aka #WoherSollDerStromDennKommen
@Frank Blechinger
Offensichtlich haben Sie kein Elektroauto und können das Nutzungsverhalten nicht beurteilen. Wer ein Elektroauto hat und das zu Hause lädt, der fährt das Auto nicht auf 10 oder 0% leer und stöpselt dann einmal pro Woche das Auto gezielt an die Wallbox. Der kommt abends nach Hause und schließt das Auto JEDEN Tag an die Wallbox an und lässt den Akku wieder auf 80 oder 90% voll laden. Morgens hat man dann immer einen auf 80-90% vollen Akku und muss sich keine Gedanken machen, welche Strecken man an dem Tag fährt und ob die Energie im Akku noch dafür reicht.
Bei der durchschnittlichen statistischen Fahrleistung müssen dann täglich im Durchschnitt etwa 7 kWh nachgeladen werden, d.h. an einer 11 kW-Wallbox wird für 40 Minuten Strom gezogen und dann ist es realistisch, dass es zu erheblichen Überschneidungen kommt, wenn eben niemand einen Anreiz hat, das Laden netzdienlich zu verteilen.
Anders läuft es nur, wenn z.B. EFH-Besitzer PV-Anlagen betreiben oder man eben ein Smartmeter und einen dynamischen Stromtarif hat und dann Preissignal-gesteuert lädt.
So einfach ist das nicht. Folgendes Szenario, welches absolut Standard ist: du hast eine Vollbemessene Ortsnetzstation von der ein langer Stich abgeht, an dem vielleicht 20 Häuser hängen. Früher gab es zentrale Kraftwerke von denen der Strom zum Endverbraucher floss. Man halt also geschaut wie hoch die Spannung und die Frequenz an der Ortsnetzstation ist und konnte berechnen wie weit diese abfallen bis zum letzten Haus. Wenn aber jedes Haus auch ein Einspeiser ist, wird auf dem Weg von der Ortsnetzstation zum letzten Verbraucher die Spannung durch das Einspeisen und somit die Frequenz gehoben, was nicht unbedingt an der ONS gemessen wird. Wenn also alle Häuser einspeisen (z.B. an einem sonnigen Tag mittags) kann bei der ONS alles tuti sein, aber die letzte Hälfte des Stranges hat zu hohe Spannungen und Frequenzen im Netz und somit an den Steckdosen. Das ist für eine Glühbirne nicht wirklich schlimm. Aber elektronische Vorschaltgeräte/ Trafos benötigen ein bestimmtes Spannungs und Frequenzband, ist es zu niedrig oder zu hoch brennen die durch.
Mit einem einfachen Wasserflussmodell kommt man beim Stromnetz nicht weit, bzw. Solche Vergleiche sind sehr unsinnig!
@TS-: Die Einspeiser erhöhen minimal die Netzspannung, aber ändern keine Frequenz.
Die PV-WR halten eine Netzspannung von max. +10% ein, wenn’s darüber geht schaltet der Erzeuger ab. Damit regelt sich die max. Spannung am Strang(-ende) selbst und somit KEINE Gefahr für Verbraucher.
@Gernot: Warum sollte das eAuto täglich nach 7 kW (ca. 60 km) Nutzung aufgeladen werden ? Und das eAuto zieht auch nicht 11 kW über 40 min, sondern vielleicht 20 -30 min, denn dann geht die Ladeleistung schon runter.
Unabhängig davon wird er sich dieses Verhalten abgewöhnen, denn mit der Erfahrung wird er einfach warten und nur alle 3-4 Tage laden, er kennt seine Fahrerfodernisse.
Und bei einer PV-Überschußlösung oder V2H (Vehicle-to-Home) reduziert sich die Leistung sowieso, entweder weil selten so viel vom Dach kommt, bzw. der Nutzer erkannt hat – bei V2H, mit 4,2 kW wird das eAuto auch voll und die Steuerbox (§14a EnWG) kann außen vor bleiben.
Dass der Rollout nicht vorwärts geht, wundert mich nicht. Mein Netzbetreiber „N-Ergie“ baut nur Smartmeter ein, wenn ein 4G-Empfang im Zählerschrank besteht. Die Variante mit Antenne wird abgelehnt, ebenso eine eigene gesicherte LAN-Verbindung.
Sehe hier eher eine aktive Verhinderungstaktik auf Seite des Netzbetreibers.
V2G ist in dem Zusammenhang Quatsch, wenn ich von der Arbeit komme braucht mein Auto Strom, nicht andersrum.
Ich kann bestätigen, dass man das Elektroauto genauso nutzt – nach der Arbeit direkt an die Steckdose und wieder auf 90% voll, genau wie mit Smartphone. Warum soll ich bei einem Zeitaufwand von 5 Sekunden beim Anstecken auch anfangen zu planen wann ich wieder tanken muss? Das ist Verbrennerlogik, sie fahren offensichtlich kein Elektroauto.
Im Sommer versuche ich PV Überschuss mitzunehmen, da ist Anreiz da. Im Winter zieht Heizung und Haus eh jede kWh PV, Smartmeter und reduzierte Netzentgelte seit 12 Monaten Beantragung nicht in Sicht. Daher lade ich für 26 Cent Festpreis um 18 Uhr mit 11 kW, scheint ja politisch gewollt zu sein.
@Gernot
Ich fahre seit 6 Jahren elektrisch und glauben Sie mir, ich habe eine Wallbox in der Garage und lade nicht täglich auf 80%-90% auf.
Wozu auch? Ich weiß, welche Strecken ich die nächsten zwei bis drei Tage zurück lege. Da brauche ich keine ständige Reserve für 300 Kilometer. Vom täglichen auf 90% Laden, wird weder der Akku, noch der CCS Stecker besser.
Danke an Matthias, genau das ist die zentrale Frage: Warum muß jeder Haushalt seine persöhnlichen Verbräuche 1/4-stündig melden ?
Der Netzbetreiber benötigt die Daten nicht, er hat alle Daten am OrtsNetzTrafo (ONT): Besser, genauer und keine Probleme mit dem Datenschutz !
Der Netzbetreiber kennt „sein“ Netz, er weiß was, wann und wo passieren wird – da ändert sich nichts großes von „heut auf sofort“.
Der Hintergrund wird wie üblich sein: Daten, Daten, Daten – Datenkraken. Und mit diesen Daten werden dann die Tarife „optimiert“, selbstverständlich zum Nutzen der Shareholder, nicht der Kunden.
Wer einen haben möchte, bitte schön, aber kein Zwangsrollout !!
Die Intelligenten Messsysteme sind notwendig um es dem Kunden zu ermöglichen, seinen Verbrauch an den jeweiligen Strompreis anzupassen und so Geld zu sparen und zusätzlich die Energiewende zu erleichtern.
Genau. Ein dynamischer Stromtarif kann schon Spaß machen , da bin ich sicher . Wenn man 2 oder mehr Elektroautos im Haushalt hat, und somit 100 bis 300 kWh Aufnahmekapazität in den Fahrbatterien, dann geht es auf die Dauer und summiert nicht um die Preisliga * Besuch bei der Eisdiele/Kaffee mit Nusshörnchen * , sondern um die Re-Finanzierung einer kleinen Zusatzrente.
200 kWh Fahrspaß können mit IMSYS, Wallbox und dyn. Stromtarif unter Umständen weniger kosten als zwei Kugeln Vanilleeis.
Ich finde es auch schön, wenn der Besuch das Auto an der Wallbox aufladen kann.
@Christian
Pauschalisierungen sind häufig falsch, aber man braucht nicht 2 oder mehr Elektroautos im Haushalt. So ab etwa 2000 kWh schiebbaren Verbrauch pro Jahr werden dynamische Stromtarife in vielen Fällen interessant. Die können mit einem Elektroauto aber auch mit Batteriespeicher, Nachtspeicheröfen oder ggf. Wärmepumpen erreicht werden.
Um das für den individuellen Einzellfall durchzurechnen, gibt es Tools wie den Smartstromcheck: https://smartstromcheck.de/
Allerdings unterstützt der auch noch keine zeitvariablen Netzentgelte, die in einigen Fällen mehr Sparpotenzial bieten als dynamische Stromtarife.
Natürlich würde theoretisch ein dynamisches Preissignal „pro Zone“ genügen, um alle angeschlossenen Abnehmer entsprechend zu motivieren.
Raten Sie einmal, wer genau daran so überhaupt kein Interesse hat, vor allem im Staus Quo. Spoiler: Es ist nicht der Endverbraucher! Mit den bisher üblichen Fixpreistarifen zahlt der Abnehmer in jedem Fall immer deutlich(!) mehr als der wirkliche Preis zum Zeitpunkt der Abnahme wäre – alleine schon als Risikoaufschlag. Denn der Anbieter rechnet selbstverständlich mit dickem Aufschlag + dem schlechtmöglichsten Nutzerverhalten.
Und dieses „Mehr“ möchte sich doch kein Anbieter in der Gewinnkette entgehen lassen.
Solange der Endverbraucher „keine Datenkrake“ im Haus hat, kann man ihn mit dem billigen EE Überschuss gnadenlos abziehen, und der Verbraucher merkt es nicht einmal! „War ja immer schon so“. Stattdessen fängt der Verbraucher an ggf. sogar auf die Grünen zu meckern (wobei das mit der Farbe/Politik „Grün“ absolut gar nichts zu tun hat – auch das ist ein geschicktes Framing der fossilen Lobby). Dabei wird der Verbraucher einfach nur völlig über den Tisch gezogen und manipuliert und verunsichert und GEGEN SEINE EIGENEN INTERESSEN aufgestachelt. Und das geilste: Die meisten merken das nicht einmal, weil sie blind vor Wut werden. Und wer lacht sich schlapp und lässt die Korken knallen? Genau.
Und ja, natürlich gibt es bei den Dynamiken auf teure Phasen. Über’s Jahr gesehen überwiegen die günstigen Preissignale jedoch sehr deutlich! Auch im Winter. Gerade im Winter, möchte ich sagen.
Alle in der Branche tätigen sind meiner Meinung nach dazu verpflichtet, aktiv am Smart Meter Rollout teilzunehmen, damit es mit der Energiewende weiter geht! Inzwischen ist es super einfach als Installateur solche selbst zu verbauen – ohne administrativen Mehraufwand! Densys Connect und SpotmyEnergy machen es möglich!
Einfach immer und immer wieder darüber berichten, vor allem um Gas-Kathie von ihrem Vorhaben abzubringen a) dies exklusiv in die Hände der Netzbetreiber zu geben b) sich gegen einfachere Lösungen zu stemmen.
Gas-Kathi bekommt gerade die Klatsche seitens der EU-Kommission.
Das hat sich die Gas-Lobby gas anders vorgestellt. Doch kein Durchmarsch mit Aussicht auf Rückabwicklung der Energiewende, zu dumm auch.
Es machen Gerüchte die Runde, das „Gas Kathi“ ziemlich einsam in Ministerum und Partei da steht. Wenn der Gas-Plan scheitert, also Deutschland auf Jahrzehnte vollständig abhängig von Gas aus dubiosen Quellen zu machen, wird sie fallen. Ich gebe ihr noch 3, maximal 6 Monate.
Ihre „Auftraggeber“ wollen Ergebnisse sehen. Liefert sie diese nicht, lässt man sie genauso schnell wieder fallen, wie man sie hochgelobt hat.
Mit der Struktur unserer Netze haben wir letztlich den gesamten Energiemarkt in den Abgrund geführt.
Früher gab es im Prinzip nur Großkraftwerke, die auf Höchstspannungsebene in die Übertragungsnetze eingespeist haben und dann wurde der Strom nach unten in die Verteilnetze und tieferen Spannungsebenen verzweigt. Heute finde die Stromerzeugung in Form von PV, Wind und Biomasse überwiegend in den Verteilnetzen statt, weshalb deren Bedeutung massiv gestiegen ist.
In den Verteilnetzen haben wir einerseits hunderte kleine VNB, die schlicht inkompetent und im Jahr 2025 nicht in der Lage sind, Verteilnetze zeitgemäß zu betreiben. Sie scheitern als grundzuständige Messstellenbetreiber nicht nur am Smartmeter-Rollout, sondern auch daran, Ortstrafos zu digitalisieren und Batterien an Netz zu bringen, denn auch die meisten Batterien werden im Verteilnetz und nicht im Übertragungsnetz angeschlossen werden müssen. Auf der anderen Seite haben wir große Verteilnetzbetreiber, die Smartmeter-Rollout, Netzausbau, Digitalisierung von Ortstrafos und mehr recht gut hinbekommen. Aber an 2/3 dieser großen VNB ist e.on beteiligt (Westnetz, Avavon, e.dis, SH-Netz, Bayernwerk, envia, …) und das gibt e.on einen bizarr großen Hebel, seine Interessen im Energiemarkt durchzusetzen.
Jeder VNB hat ein reinrassiges, regionales Monopol und keinen Wettbewerbsdruck. Wenn sie Vorgaben nicht einhalten, passiert: Nichts. Denen wird nicht die Zuständigkeit für die Netze weggenommen, weil sie erwiesenermaßen unfähig sind. Die machen einfach immer weiter, fahren jedes Jahr 20% Eigenkpitalrendite ein und wir alle bezahlen die Unfähigkeit über Strompreise und Netzentgelte. Der Bürger schimpft dann auf die Grünen.
In der Schweiz mit über 600 VNB funktioniert der Rollout auch. Die Grösse kann also nicht entscheidend sein.
Der WACC Zinssatz in der Schweiz beträgt für 2026 3.43% und wird von der Elcom überwacht.
20% Prozent abzocken ist dort nicht möglich.
Weiter ist der Markt für Kunden bis 100’000kWh nicht liberalisiert. Dafür ist reguliert das max 65Fr. pro Kunde und Jahr im Schnitt erwirtschaftet werden darf.
Dadurch sind Kleinkunden geschützt vor Abzockerei.
Beim deutschen liberalisierten Markt wird der wechselfaule Kunde gemolken bis zum geht nicht mehr. Und alle die regelmässig neu abschliessen verursachen damit zusätzliche Kosten die au bezahlt werden müssen.
Der Kleinkunde im liberalisierten ist ganz sicher der Verlierer. Und dynamische Preise gibts auch in der Grundversorgung bei diversen VNB ab 2026 zur Wahl. Meiner Meinung sollte nach vollständigem Rollout eine Pflicht für dynamische Preise eingeführt werden, mit einer Begrenzung nach oben.
Ich hoffe die Schweiz ist nicht so dumm und macht die gleichen Fehler wie Deutschland.
@Jörg Eberl
So ist es. Das interessante in DE ist noch, dass viele Leute gleichzeitig glauben, dass diese ganze „Smart Meter“ Sache zu ihrem Schaden wäre, technischer „Firlefanz“, alternativ die dystopische „Datenkrake“, die uns direkt nach 1984 führt.
Hierzulande machen viele Interessensgruppen extrem geschickte Verunsicherungs- und teils Hasskampagnen gegen alles, was irgendwie in Richtung Veränderung des Status Quo oder Zukunft geht. Eine (Hetz-)Kampagne folgt der nächsten. Und wenn’s in der Sache nicht mehr hilft, werden Personen einfach öffentlich mit negativem Framing so lange fertig gemacht, bis keiner mehr das Thema wirklich versteht.
Es geht um Macht und um die zukünftigen Gewinne aus der möglichst ungehemmten CO2-Freisetzung. Das kristallisiert sich hier ähnlich hart heraus wie in den U.S.A. Drüben heißt es „Drill baby, drill“. Hier heißt es „Burn baby, burn“ (und ein großer Teil der Bevölkerung findet das gut und richtig geil).
Die Deutschen sind in einem wohl überdurchschnittlichen Anteil leider sehr empfänglich für diese Art von Manipulation.
Wir sind seit fast zwei Jahren glückliche Nutzer eines Smartmeters. Wir haben mit einem EFH auf dem Land und zwei E-Autos 14.000 kWh Stromverbrauch pro Jahr. Durch das Smartmeter kann intelligent geladen werden: wenn der Strom wenig kostet. Bei einer jährlichen Laufleistung von je 30.000 km/Jahr sparen wir über 1000 € pro Jahr gegenüber dem alten System. Unser mittlerer Strompreis mit Gebühren und MwSt beträgt 23 Cent/kWh. Ab 6000 kWh Jahresverbrauch muss der Netzbetreiber Endverbrauchern ein Smartmeter installieren. Wir haben nur ca. 4 Wochen warten müssen bis er installiert war.
Bei uns sieht es auch ähnlich aus, allerdings iMSys Einbau durch Inexogy im Auftrag von Eyond. Anmeldung von Modul 1 und 3 seit Frühling kommt nicht zu Erfüllung, da EAM Netz es auf Inexogy schiebt.