Die weitere Vergütung der Photovoltaik ist innerhalb der Regierung heftig umstritten. Wirtschaftsminister Philipp Rösler hatte ein eigenes Papier erarbeitet, das für einen Kompromiss mit dem Umweltministerium hätte sorgen können. Bei der Sitzung am Mittwoch wurde es allerdings verworfen.
Die französische Solarindustrie setzt im Zuge der Präsidentschaftswahlen auf einen politischen Umschwung in Richtung Solarenergie und fordert ein Einfrieren der Einspeisetarife. Durch die Unsicherheiten sei 2011 jeder zweite Arbeitsplatz verloren gegangen.
Die harten Einschnitte, wie sie das Wirtschaftsministerium vorschlägt, werden vom Bundesverband Solarwirtschaft abgelehnt. FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle erneuerte die Forderung nach einem Deckel für die Photovoltaik.
Kein abschließendes Ergebnis zur Photovoltaik soll nach Berichten aus Verhandlungskreisen bei einem Treffen der Koalitionsarbeitsgruppe Energie gegeben haben. Dennoch soll es wohl rasche Änderungen bei der Solarförderung geben.
Die Union ist bei der Solarförderung tief gespalten. Die Umweltpolitiker von CDU und CSU lehnen einen Deckel ab, halten aber Maßnahmen bei der Photovoltaik für erforderlich.
Die Arbeitsgruppe Wirtschaft und Technologie der Union lässt bei der Solarförderung nicht locker. Der Wirtschaftsflügel will für die Photovoltaik mit zweifelhaften Argumenten eine starre Begrenzung von 800 Megawatt pro Jahr durchsetzen.
Der FDP-Wirtschaftsminister soll einen eigenen Vorschlag zu Solarförderung vorgelegt haben. Nach Medienberichten will er bis 2020 nur noch 9000 Megawatt neu installierte Photovoltaik-Leistung zulassen und eine schnelle drastische Einmalkürzung der Vergütung.
Das EU-Parlament hat eine Änderung der Elektroschrott-Richtlinie beschlossen. Die Photovoltaik-Branche kann 2012 noch einmal Luft holen – aber die gesetzliche Regelung über Rücknahme und Recycling von Solarmodulen steht fest.
Die Netzbehörde GSE hat dies nun offiziell verkündet. Der Topf für die Solarförderung von 300 Millionen Euro für 2011 ist weit überschritten worden.
Innerhalb der Partei macht der Wirtschaftsflügel Druck wegen der Solarförderung auf den CDU-Umweltminister. Die avisierte monatliche Kürzung der Photovoltaik-Einspeisetarife reicht Pfeiffer, Fuchs und Co. nicht aus.