Rösler nun doch wieder für Deckel bei Photovoltaik

Teilen

Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) geht nach Medienberichten auf Konfrontationskurs mit Umweltminister Norbert Röttgen (CDU). Zunächst äußerte sich der Liberalen-Chef noch erstaunlich positiv, zu den Vorschlägen, die Röttgen gemeinsam mit Vertretern der Photovoltaik-Branche erarbeitet hat. Nun hat er sich aber doch wieder für eine Begrenzung des Photovoltaik-Zubaus in Deutschland ausgesprochen. Am Montag schickte er nach übereinstimmenden Berichten von „Handelsblatt“ und „Financial Times Deutschland“ einen Brief mit einem eigenen Plan für die Solarförderung an die Fraktionschefs von CDU, CSU und FDP.  Darin spricht er sich für drastische Einschnitte aus, wie es weiter hieß. Konkret wolle er den Photovoltaik-Zubau bis 2020 auf insgesamt 9000 Megawatt begrenzen, was einem jährlichen Deckel von einem Gigawatt gleichkommt. Außerdem sei es notwendig, die Photovoltaik-Einspeisetarife einmalig stark um 25 bis 32 Prozent abzusenken. Dies sollte so schnell wie möglich erfolgen, schreibt Rösler den Berichten zufolge weiter.

Der Antwortbrief von Rösler an die Fraktionschef vorbei am Umweltministerium stelle eine „außergewöhnliche Provokation“ dar, schreibt die „Financial Times Deutschland“. Ursprünglich sollten beide Minister gemeinsam Vorschläge vorlegen, wie die weitere Solarförderung aussehen und die EEG-Umlage stabil gehalten werden sollte. Rösler habe zudem in dem Brief angeregt, seinen "Formulierungsvorschlag kurzfristig aus der Mitte des Bundestags" einzubringen. Es bestehe "dringender Handlungsbedarf", die Kosten der Photovoltaik stärker zu begrenzen. "Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) muss deshalb kurzfristig geändert werden. Jede Zeitverzögerung bringt einen hohen Photovoltaik-Zubau, der die Stromverbraucher über 20 Jahre belastet", heißt es in dem Röslers Schreiben laut „Handelsblatt“ weiter.

Röttgen und die Solarindustrie hatten sich bei ihrem Treffen am vergangenen Donnerstag auf mehrere unterjährige Kürzungen der Photovoltaik-Einspeisetarife verständigt. Allerdings sollte die Gesamthöhe der jährlichen Degression von 24 Prozent dabei unangetastet bleiben. Am morgigen Mittwoch wird nun wohl in der Sitzung der Arbeitsgruppe Energie der Regierungsfraktionen die Entscheidung über die weitere Ausgestaltung der Solarförderung fallen. (Sandra Enkhardt)

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.

Teilen

Ähnlicher Inhalt

An anderer Stelle auf pv magazine...

Schreibe einen Kommentar

Bitte beachten Sie unsere Kommentarrichtlinien.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mit dem Absenden dieses Formulars stimmen Sie zu, dass das pv magazine Ihre Daten für die Veröffentlichung Ihres Kommentars verwendet.

Ihre persönlichen Daten werden nur zum Zwecke der Spam-Filterung an Dritte weitergegeben oder wenn dies für die technische Wartung der Website notwendig ist. Eine darüber hinausgehende Weitergabe an Dritte findet nicht statt, es sei denn, dies ist aufgrund anwendbarer Datenschutzbestimmungen gerechtfertigt oder ist die pv magazine gesetzlich dazu verpflichtet.

Sie können diese Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. In diesem Fall werden Ihre personenbezogenen Daten unverzüglich gelöscht. Andernfalls werden Ihre Daten gelöscht, wenn das pv magazine Ihre Anfrage bearbeitet oder der Zweck der Datenspeicherung erfüllt ist.

Weitere Informationen zum Datenschutz finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.